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Aktualisiert: 16. Mai 2025
»Na, übrigens nimmt ers mit vier Mannsen von Eurem Kaliber zugleich auf!« meinte sie. »Voriges Jahr hat er unsern Leuten beim Strohaufladen geholfen. Er hat immer sechs Schütten auf einmal getragen. So stark ist er!« »Natürlich!« rief Homais aus. »Schickt nur Eure Mädels solchen Krafthubern zur Beichte!
»Ich habe sogar einmal gelesen, Herr Professor, daß mehrere Personen nach dem Genusse von zu stark geräucherter Wurst erkrankt und plötzlich gestorben sind. So berichtet wenigstens ein hochinteressanter Aufsatz eines unserer hervorragendsten Pharmazeuten, eines Klassikers meiner Wissenschaft, ... ein Aufsatz des berühmten Cadet de Gassicourt!« Frau Homais erschien mit der Kaffeemaschine.
Man fand aber allgemein, daß er sich nicht besonders liebenswürdig gezeigt habe. Nunmehr wurde die Aufmerksamkeit auf den Pfarrer Bournisien gelenkt, der mit dem Sterbesakrament an den Hallen hinging. Seiner Weltanschauung treu, verglich Homais die Geistlichen mit den Raben, die der Leichengeruch anlockt. Der Anblick eines »Pfaffen« war ihm ein Greuel.
Dann erkundigte er sich nach der kleinen Berta, nach der Familie Homais, nach der Löwenwirtin. Mehr konnten sie sich in Karls Gegenwart nicht sagen, und so stockte die Unterhaltung. Aus der Oper kommende Leute gingen vorüber, laut pfeifend und trällernd: 'O Engel reiner Liebe! Leo kehrte den Kunstkenner heraus und begann über Musik zu sprechen. Er habe Tamburini, Rubini, Persiani, Crisi gehört.
Es standen immer eine Menge Leute darin, weniger um Arzneien zu kaufen als vielmehr um den Apotheker zu konsultieren. Herr Homais war in den benachbarten Ortschaften ein berühmter Mann. Seine rücksichtslose Sicherheit fing die Bauern. Sie hielten ihn für einen besseren Arzt als alle Doktoren im ganzen Lande. Emma saß an ihrem Fenster, wie so oft.
Man schickte ganz rasch nach dem Goldnen Löwen nach Tauben, zu Tüvache nach Sahne, zu Lestiboudois nach Eiern und zum Fleischer nach Koteletts. Der Apotheker war selbst bei den Vorbereitungen zum Mahle behilflich, und Frau Homais, sich ihre Jacke zurechtzupfend, sagte: »Sie müssen schon entschuldigen, Herr Professor, man ist in so einer weggesetzten Gegend nicht immer gleich vorbereitet ...«
»Herr Leo,« berichtete der Apotheker, »mit dem ich neulich darüber gesprochen habe, wundert sich darüber, daß Sie nicht den Namen Magdalena wählen. Der sei jetzt sehr in Mode.« Aber gegen die Patenschaft einer solchen Sünderin sträubte sich die alte Frau Bovary gewaltig. Homais für seine Person hegte eine Vorliebe für Namen, die an große Männer, berühmte Taten und hohe Werke erinnerten.
»Aber, zum Kuckuck!« rief der Priester. »Kann denn ein verheirateter Mensch das Beichtgeheimnis wahren?« Nun griff Homais die Beichte an. Bournisien verteidigte sie. Er zählte ihre guten Wirkungen auf. Er wußte Geschichten von Dieben, die auf einmal ehrliche Menschen geworden wären. Sogar Soldaten seien, nachdem sie im Beichtstuhl ihrer Sünden ledig gesprochen, fromme Menschen geworden.
Sie nannte ihn einen Gauner, einen Halsabschneider. »Da! Sehen Sie!« fügte sie hinzu. »Da geht er! Unter den Hallen! Jetzt begrüßt er Frau Bovary. Sie hat einen grünen Hut auf und geht am Arm von Herrn Boulanger.« »Frau Bovary!« echote Homais. »Ich muß ihr schnell guten Tag sagen. Vielleicht ist ihr ein reservierter Platz auf der Tribüne vor dem Rathause erwünscht.«
Nun schilderte ihm Homais, wie frei und flott er sich nach einer Operation werde bewegen können. Auch gab er ihm zu verstehen, daß er dann mehr Glück bei den Weibern haben würde, worüber der Bursche albern grinste. »Schockschwerebrett! Du bist doch auch ein Mann! Du hättest doch auch nicht kneifen können, wenn man dich zu den Soldaten ausgehoben und in den Krieg geschickt hätte! Also Hippolyt!«
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