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»Jetzt werden auch bald schöne Tage kommen ...« Bovary seufzte. Der Apotheker wußte nicht mehr, wovon er reden sollte, und schob behutsam eine Scheibengardine beiseite. »Sehn Sie, da drüben geht der BürgermeisterKarl wiederholte mechanisch: »Da drüben geht der BürgermeisterHomais wagte nicht, auf die Vorbereitungen zum Begräbnis zurückzukommen.

Außer der Gesellschaft ihrer Schwiegermutter, die ihr durch ihre Rechtlichkeit und ihr würdiges Wesen einen gewissen Halt gab, hatte Emma jetzt fast alle Tage Besuch bei sich. Es verkehrten mit ihr: Frau Langlois, Frau Caron, Frau Dübreuil, Frau Tüvache, sowie die treffliche Frau Homais, die sich regelmäßig zwischen drei und fünf Uhr einstellte.

Man wird mir noch ein Loch ins Tuch stoßenSie war auf einen Augenblick, den Kochlöffel in der Hand, ins Gastzimmer gelaufen. »Das wär auch weiter kein Malheurmeinte Homais. »Dann schaffen Sie gleich ein neues Billard an!« »Ein neues Billardjammerte die Witwe. »Nu freilich, Frau Franz! Das alte Ding da taugt nicht mehr viel! Ich habs Ihnen schon tausendmal gesagt.

Halb sieben, beim Essen, erschien Homais gewohnterweise. »Nasagte er, indem er sich an den Tisch setzte, »unsern jungen Freund hätten wir glücklich verfrachtet!« »Wie man mir berichtet hat«, gab der Arzt zur Antwort. Sich auf seinem Stuhle nach ihm wendend, fuhr er fort: »Und was gibts bei Ihnen Neues?« »Nichts weiter. Meine Frau war heute nachmittag nur ein bißchen aufgeregt.

Dann riet er ihm in salbungsvollem Tone: »Hast du dieses schreckliche Gebrechen schon lange, mein Sohn? Du solltest vor allem Diät halten, statt dich in der Kneipe zu betanken! Gut essen und gut trinken ist immer die HauptsacheDer Blinde leierte sein Lied ab. Er war zweifellos geistig beschränkt. Schließlich zog Homais seine Börse.

Er hatte sich zwar gar nicht besonders aufgeregt gezeigt, trotzdem hatte sich Homais für verpflichtet gefühlt, ihn »aufzurappeln«. Dann hatte man von den tausend Gefahren gesprochen, denen kleine Kinder ausgesetzt sind, und von der Unachtsamkeit der Dienstboten. Frau Homais mußte ein Lied davon zu singen.

Homais machte den Führer. Er erklärte der Gesellschaft die künftige Bedeutung des Etablissements und schätzte die Stärke der Balken und die Dicke der Mauern, wobei er sehr bedauerte, kein Metermaß bei sich zu haben. Emma hatte sich bei ihm eingehängt.

»Hast du sowas noch niegesehenFelicie lachte. »Deine Herrin, Frau Homais, hat das doch auch!« »So? Die Frau HomaisEr sann nach. »Ist sie denn eine Dame wie die Frau DoktorFelicie liebte es gar nicht, wenn er sie so umschnüffelte. Sie war drei Jahre älter als er, und übrigens machte ihr Theodor, der Diener des Notars, neuerdings den Hof.

Aber Leos Eitelkeit war stärker als alle Vorsicht. Ohne sichs zu überlegen, widersprach er. Er liebe nur brünette Frauen. »Da haben Sie nicht unrecht«, meinte der Apotheker. »Die haben mehr TemperamentHomais begann zu flüstern und verriet seinem Freunde die Symptome, an denen man erkennen könne, ob eine Frau Feuer habe. Er geriet sogar auf eine ethnographische Abschweifung.

Der Gedanke, die Orte wiedersehen zu sollen, wo er seine Jugend verlebt hatte, regte ihn sichtlich auf, denn während der ganzen Fahrt redete er in einem fort. Kaum war man in Rouen angekommen, so stürzte er aus dem Wagen, um Leo aufzusuchen. Dem Adjunkt half kein Widerstreben: Homais schleppte ihn mit in das »Grand Café zur Normandie«, wo er, bedeckten Hauptes, stolz wie ein Fürst eintrat.