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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Karl mußte man erst aufwecken. Er war in seiner Ecke beim Einbruch der Dunkelheit fest eingeschlafen. Homais stellte sich vor. Er erschöpfte sich der »gnädigen Frau« und dem »Herrn Doktor« gegenüber in Galanterien und Höflichkeiten. Er sei entzückt, sagte er, bereits Gelegenheit gehabt zu haben, ihnen gefällig sein zu dürfen.
In der ersten Zeit hatte er Bovarys hin und wieder zusammen mit Homais besucht, aber er hatte die Empfindung, als sei der Arzt durchaus nicht davon erbaut, ihn bei sich zu sehen, und so schwebte Leo immer zwischen der Furcht, für aufdringlich gehalten zu werden, und dem Verlangen nach einem vertraulichen Umgang, der ihm so gut wie unmöglich schien. Viertes Kapitel
Noch heute hatte sie auf der Brust ein Brandmal: auf diese Stelle hatte die damalige Köchin einmal die Kohlenpfanne fallen lassen! Infolgedessen waren die braven Homais über die Maßen vorsichtig. Die Tischmesser wurden nicht geschliffen und der Fußboden nicht gebohnt. Vor den Fenstern waren eiserne Gitter und vor dem Kamin ein paar Querstäbe angebracht.
Dann rief er um Hilfe. Felicie lief zu Homais, der es aller Welt ausposaunte. Frau Franz im Goldenen Löwen erfuhr es. Manche standen aus ihren Betten auf, um es ihren Nachbarn mitzuteilen. Die ganze Nacht hindurch war der halbe Ort wach. Halb von Sinnen, vor sich hinredend, nahe am Hinfallen, lief Karl im Zimmer umher, wobei er an die Möbel anrannte und sich Haare ausraufte.
Sie war eine Verlassene, vor sich selber und vor andern! Eine Verlorene, vom Geratewohl gegen die Klippen des Lebens getrieben ... Und so empfand sie beinahe Freude, als sie, am »Roten Kreuz« angelangt, den trefflichen Homais traf, der das Aufladen einer großen Kiste voll Apothekerwaren in die Post überwachte.
Die Erscheinung eines Gottes hätte keine größere Erregung hervorrufen können. Bovary streckte ihm die Hände entgegen, Canivet stand bewegungslos da, und Homais nahm sein Käppchen ab, noch ehe der Arzt eingetreten war.
Er stand an der Ladentafel und sagte gerade: »Ich möchte ein Lot Vitriol.« »Justin,« schrie der Apotheker, »bring mir mal die Schwefelsäure her!« Dann wandte er sich zu Frau Bovary, die die Treppe zum Zimmer von Frau Homais hinaufgehen wollte. »Ach, bleiben Sie nur gleich unten! Meine Frau kommt jeden Augenblick herunter.
Sodann unterhielten sich die beiden über das, was in der Zeitung gestanden hatte. Um diese Stunde wußte Homais sie bereits auswendig. Er rekapitulierte sie von Anfang bis zu Ende: den Leitartikel genau so wie alle darin berichteten merkwürdigen Vorgänge des In- und Auslands.
»Die Weingläser!« flüsterte Homais. »Wer in der Stadt wohnt, der kann sich schnell helfen ... mit Wurst und ...« »Sei doch still! Zu Tisch, bitte, Herr Professor!«
Auf den Bescheid des Apothekers erwiderte er: »Die Wunde, wissen Sie, ist noch zu frisch.« Darauf pries Homais ihn glücklich, weil er nicht darauf gefaßt zu sein brauche, eine teure Gefährtin zu verlieren, worauf sich ein Disput über das Zölibat entspann. »Es ist unnatürlich,« sagte der Apotheker, »daß sich ein Mann des Weibes enthalten soll. Manche Verbrechen ...«
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