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Aktualisiert: 19. Mai 2025


In der ersten Zeit hatte er Bovarys hin und wieder zusammen mit Homais besucht, aber er hatte die Empfindung, als sei der Arzt durchaus nicht davon erbaut, ihn bei sich zu sehen, und so schwebte Leo immer zwischen der Furcht, für aufdringlich gehalten zu werden, und dem Verlangen nach einem vertraulichen Umgang, der ihm so gut wie unmöglich schien. Viertes Kapitel

Jeden Vorübergehenden hatte er gefragt, wo der Apotheker wohne. »Großartig! Als wenn ich gerade jetzt nicht schon genug zu tun hätte! Bedaure! Komm ein andermalEr verschwand schnell in seinem Hause. Er hatte zwei Briefe zu schreiben, einen beruhigenden Trank für Bovary zu brauen und ein Märchen zu ersinnen, um Frau Bovarys Vergiftung auf eine möglichst harmlose Weise zu erklären.

Freilich enden sie im Spittel, weil sie in jungen Jahren nicht zu sparen verstehen ... Na, gesegnete Mahlzeit! Auf WiedersehnDer Gedanke, das Theater zu besuchen, schlug in Bovarys Kopfe schnell Wurzel. Er redete Emma in einem fort zu. Anfangs wollte sie nichts davon wissen und meinte, sie fühle sich zu schwach, es sei zu beschwerlich und zu kostspielig.

Er hatte das Pferd mit Schlägen vorwärts gehetzt; aus den Flanken des Tieres tropfte Blut. Als der alte Mann wieder zu sich kam, warf er sich unter heftigem Weinen in Bovarys Arme. »Meine Tochter! Meine Emma! Mein Kind! Sag mir doch ...« Der andre antwortete schluchzend: »Ich weiß nicht! Ich weiß nicht! Es ist so schrecklichDer Apotheker zog sie auseinander.

Er entdeckte eine Schachtel und stieß sie mit einem Fußtritt auf. Rudolfs Bildnis sprang ihm buchstäblich ins Gesicht. Es lag neben einem ganzen Bündel von Liebesbriefen. Bovarys Niedergeschlagenheit erregte allgemeine Verwunderung. Er ging nicht mehr aus, empfing niemanden und weigerte sich sogar, seine Patienten zu besuchen. Dadurch entstand das Gerücht, daß er sich einschließe, um zu trinken.

Da, gegen Ende des Septembers, geschah etwas ganz Besonderes in ihrem Leben. Bovarys bekamen eine Einladung nach Vaubyessard, zu dem Marquis von Andervilliers. Der Marquis, der unter der Restauration Staatssekretär gewesen war, wollte von neuem eine politische Rolle spielen. Seit langem bereitete er seine Wahl in das Abgeordnetenhaus vor.

Bei jedem Schlag ihres Pulses zuckte er zusammen, als stürze eine Ruine auf ihn. Je stärker das Röcheln wurde, um so mehr beschleunigte der Priester seine Gebete. Sie mischten sich mit dem erstickten Schluchzen Bovarys, und zuweilen vernahm man nichts als das dumpfe Murmeln der lateinischen Worte, das wie Totengeläut klang. Plötzlich klapperten draußen auf der Straße Holzschuhe.

Wenn er am Gehöft eines Auftraggebers vorbeifuhr, schrie er aus voller Kehle und warf das Paket über den Zaun in das Grundstück, wobei er sich von seinem Kutscherbocke erhob und die Pferde eine Strecke ohne Zügel laufen ließ. Heute kam er mit Verspätung. Unterwegs war Frau Bovarys Windspiel querfeldein weggelaufen. Eine Viertelstunde lang pfiff man nach ihm.

Der Apotheker hatte noch nie ein so fürchterliches Schauspiel gesehen. Er ging nach Hause, um an den Doktor Canivet und den Professor Larivière zu schreiben. Er hatte selber den Kopf verloren. Er brachte keinen vernünftigen Brief zustande. Schließlich mußte sich Hippolyt nach Neufchâtel aufmachen, und Justin ritt auf Bovarys Pferd nach Rouen.

Alsobald machte er sich über ein Paar von Frau Bovarys Schuhen her, die in der Küche standen. Sie waren über und über mit eingetrocknetem Straßenschmutz bedeckt vom letzten Stelldichein her , der beim Anfassen in Staub zerfiel und, wo gerade die Sonne schien, eine leichte Wolke bildete. Justin betrachtete sie sich. »Hab nur keine Angst!

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