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»Ich führe drei Tausendschaften Fußvolk,« rief Hildebad. »Ich vierzig Tausendschaften zu Fuß und zu Roß mit Schild und Speer,« sprach Herzog Guntharis. »Ich vierzig Tausendschaften zu Fuß: Bogenschützen, Schleuderer, Speerträger,« sagte Graf Grippa von Ravenna. »Ich sieben Tausendschaften mit Messer und Keule,« zählte Hildebrand. »Und dazu Totilas sechs Tausendschaften Reiter und vierzehn erlesene Tausendschaften Tejas mit der Streitaxt – wo ist er? ich vermisse ihn hier! – Und ich habe meine Scharen zu Fuß und zu Roß auf fünfzig Tausendschaften erhöht,« schloß der König.
»Hier,« – da ergriff Witichis den Kronhelm und legte ihn auf den Tisch vor Hildebrand, – »noch einmal geb’ ich euch und zum letztenmal die Krone zurück. – Ich habe sie nicht verlangt, weiß Gott. – Sie hat mir nichts gebracht als diese Aschenurne. – Nehmt sie zurück: – laßt König sein wer will und Mataswintha frein.«
In dem schönen Pfarrhause mit seinem großen Garten und den geräumigen Wirtschaftsgebäuden hatten schon der Vater und Großvater des Pfarrers Hildebrand das Amt des Geistlichen bekleidet, und die Familie gehörte zu den wohlhabenderen unter den Landgeistlichen.
»Heil, Meister Hildebrand, Hildungs Sohn!« rief der voranschreitende Fackelträger, der jüngste von ihnen, in gotischer Sprache mit auffallend melodischer Stimme, als er die lückenhafte Säulenreihe des Pronaos, der Vorhalle, erreicht.
»Wir wählen uns unsern Dinggrafen selbst, schickt der König den seinen nicht,« rief der graue Haduswinth, »Recht und Gericht war, eh’ König war und Graf. Und wer kennt besser allen Brauch des Rechts als Hildebrand, Hildungs Sohn? Hildebrand soll unser Dinggraf sein.« »Ja!« hallte es ringsum wieder, »Hildebrand soll unser Dinggraf sein.«
Sie hatte ihren, nach dem plötzlichen Tode der Gattin, erholungsbedürftigen Vater in das herrlich gelegene Modebad begleitet und hier den jungen Aristokraten kennen gelernt, der von Göttingen aus, wo er an der berühmten Georgia Augusta studierte, einen kurzen Ausflug in das schöne Weserland unternommen hatte und im selben Hause Wohnung fand, das den Pfarrer Hildebrand mit seiner schönen Tochter beherbergte.
Und Hildebrand benutzte seinen Vorteil, die Stimmung. Er trat am Abend mit Teja in das Zelt des Königs. Schweigend, Hand in Hand saßen die Gatten auf dem Feldbett; auf dem Tisch vor ihnen stand die schwarze Urne, daneben lag eine Goldkapsel nach Art der Amulette an blauem Bande: die kleine römische Bronzelampe verbreitete nur trübes Licht.
»Woher weißt du ...? –« unterbrach der Greis. – »Still: ich ahn’ es: wie ich alles Unglück ahne.« – »Dann wirst du auch einsehen, daß er muß.« – »Er, – er wird’s nie thun.« – »Aber – du meinst sie selbst?« – »Vielleicht!« – »Sie wird,« sagte Hildebrand. »Ja, sie ist ein Wunder von einem Weib,« schloß Teja.
»Schrecklich!« rief Witichis. – »Gerecht!« sagte Teja. »Aber höre weiter.« Eh’ er beginnen konnte, eilten Totila, Hildebad, Hildebrand und andre gotische Führer ins Zelt: »Weiß er’s?« fragte Totila. – »Noch nicht,« sagte Teja. – »Empörung!« rief Hildebad! »Empörung! Auf, König Witichis, wehre dich deiner Krone! Lege dem Knaben das Haupt vor die Füße.« »Was ist geschehn« fragte Witichis ruhig.
Es ist genug, schon längst. Er thut, was du begehrst. Er wird nicht ehrlos und eidbrüchig an seinem Volke, um sein Weib.« Aber Witichis sprang auf und umfaßte sie, als wollte man ihm sein Weib sogleich entreißen. »Geht jetzt,« sprach sie zu den Männern, »laßt mich allein mit ihm.« Teja wandte sich zum Ausgang, Hildebrand zögerte.