Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 16. Juni 2025
Ich weiß, erwiederte er, ich habe unter andern den „Bloottügen,“ den Henrik von Züphten vom Pastor Harms gelesen. Damals dachte ich nichts anderes dabei, als daß so ein plattdeutsches Buch unbequem und schwer zu lesen und wahrscheinlich noch unbequemer zu schreiben sei.
Aber die Bauern hätten den Heiligen kein Leid zugefügt, wenn Graf Henrik Dohna nicht gewesen wäre. Er ließ sie fortnehmen. Ich habe ihn deswegen gehaßt, wie nur ein Kind hassen kann. Ich habe ihn gehaßt, wie ein armer Fischer einen unwissenden Knaben haßt, der sein Netz zerstört und ihm ein Loch in sein Boot geschlagen hat.
Sie hintergeht dich, das scheinheilige Wesen, das filierte Gardinen vor alle Fenster hängt, nur um mich zu ärgern. Sie hat dich nie geliebt, mein armer Junge. Ihr Vater wollte sie nur gut verheiratet wissen. Sie nahm dich, um versorgt zu sein.« Sie machte ihre Sache so gut, daß Graf Henrik ganz außer sich geriet. Er wollte eine Scheidung beantragen.
»Ich konnte nicht, Henrik«, rief sie aus. »Ich konnte weder mit ihm, noch mit einem von den anderen tanzen. Ich dachte an die Majorin, die sie im Gefängnis verschmachten ließen.« Der kleine Graf richtete seinen steifen Körper stramm auf und warf seinen Greisenkopf in den Nacken. »Wir Kavaliere«, sagte Beerencreutz, »gestatten niemand, uns zu verhöhnen.
Sie stießen schnell vom Ufer ab, damit der Prahm in den Strom hinaus kam und nach Karlstadt zu trieb. Gerade in dem Augenblick langte die Kalesche an der Fähre an. In dem Wagen saßen Graf Henrik und Gräfin Märta. Jetzt lief der Graf zu dem Fährknecht, um zu fragen, ob er die Gräfin gesehen habe.
Sie hielt es für ihre Pflicht, nachzusehen, ob der dumme Henrik sie nicht mit seiner Langweiligkeit zu Tode gepeinigt hatte. Jetzt wollte sie des Hauses milder Engel sein. Sonnenschein und Glück lagen wohlverpackt in ihren vierzig ledernen Koffern, Heiterkeit hieß ihre Kammerzofe, Scherz ihr Kutscher, Spiel ihre Gesellschaftsdame.
»Du beliebst mich mißzuverstehen, Mutter,« sagte der Graf. »Ich frage, was du zu dieser Geschichte sagst. Hat Gräfin Märta Dohna versucht, ihre Tochter, meine Schwester, zu einer Ehe mit einem abgesetzten Geistlichen zu überreden?« Gräfin Märta schwieg einen Augenblick. Ach, wie dumm dieser Henrik doch war! Jetzt war er auf ganz falscher Fährte.
Der kleine Graf wurde dunkelrot. »Ich frage, was das zu bedeuten hat?« wiederholte er. »Ja, das frage ich auch«, sagte Beerencreutz. »Darf ich mir die Frage erlauben, was es zu bedeuten hat, daß Graf Henrik Dohnas Gemahlin nicht mit Gösta Berling tanzen will?« Der Graf wandte sich fragend an seine Gattin.
»Ach, Unsinn, Henrik!« »Du bist die Schönste in ganz Wermland!« »Nein, das bin ich nicht.« »Aber die Schönste hier auf der Schlittenpartie bist du doch.« »Nein, Henrik, das bin ich auch nicht.« »Ja, aber die Schönste hier im Schlitten bist du; das kannst du doch nicht leugnen!« Nein, das konnte sie nicht, denn Graf Henrik ist nicht schön, er ist ebenso häßlich, wie er dumm ist.
»Gösta Berling! Sintemal meine Gattin sich geweigert hat, mit dir zu tanzen, befehle ich, daß sie deine Hand küssen und dich um Verzeihung bitten soll.« »Mein lieber Graf Henrik,« sagt Gösta lächelnd, »das ist keine Hand, geeignet von einer jungen Dame geküßt zu werden. Gestern war sie rot von dem Blut eines erlegten Elentiers, morgen ist sie schwarz von Ruß nach einer Schlägerei mit einem Köhler.
Wort des Tages
Andere suchen