Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 25. Juni 2025


Er wühlte mit den Händen in seinem Haar und lief erregt in der Halle auf und ab. Nun nahm auch die Rätin das Wort. »Ich habe nur wenig zu sagenbemerkte sie mit ihrer weichen, zart klingenden Stimme. »Wenn Gunther das Mädchen liebt, soll er’s versuchen. Ich müßte lügen, wollte ich nicht offen gestehen, daß mir Fräulein von Hellstern sehr sympathisch ist

Es war schwer, für ihn eine passende Tischdame auszuwählen, aber da fiel Schellheim zum guten Glück ein, daß die Baronesse Hellstern ja eine entfernte Cousine Zernins war. ›Die beiden Verwandten werden sich schon vertragen,‹ sagte er sich und schrieb die Namen nebeneinander. Das Diner war vortrefflich.

Gunther gefiel dem Baron noch am besten, obschon auch er für grüblerische Gelehrtentüftelei wenig übrig hatte. Man sprach von guter Nachbarschaft und dergleichen. Bei dieser Gelegenheit erfuhr Hellstern, daß der Kommerzienrat beabsichtigte, sich gänzlich auf der »Auburg« – so hatte er sein Schloß getauftfestzusetzen. Hagen sollte die Fabrik allein weiterführen.

Als die Herren in die Salons zurückkehrten, rüsteten die Pontecks, Biese mit seiner Frau und die oberförsterliche Familie bereits zum Aufbruch. Gunther suchte nach seinem Vater, der sich von Hellstern getrennt hatte und den allgemeinen Aufbruch verhindern wollte. »Wo steckst du denn, Papafragte Gunther. Schellheim klopfte ihm auf die blasse Wange.

Als er eintrat, stockte plötzlich die Unterhaltung; es wurde ängstlich still. Die Oberförsterin glitt in instinktiver Aufwallung ihres mütterlichen Herzens wie schützend an ihr rosenwangiges A, B, C heran. Hellstern, der neben dem Landrat stand, wollte aufbrausen, begegnete aber dem warnenden Blicke Heddas und schluckte seinen Groll mit verbissenem Gesicht in sich hinein.

Hellstern sprach von den letzten Briefen seiner Tochter und von Axels Rückfall. Die beiden hatten beschlossen, dem Rate des Arztes zu folgen, den Februar und März auf Madeira zu verleben und dann in langsamen Etappen heimzukehren. Auch an den Vater hatte Hedda von der Begegnung mit Gunther geschrieben; der Doktor sei immer noch der liebenswürdige, etwas schüchterne junge Mensch von früher ...

»So schreibe ihm, aber, bitte, in höflichster Form, daß sein Sohn sich in eine Täuschung hineingelebt habe, und daß ich es noch nichtfür an der Zeit hielte, über mein Herz zu entscheidenHellstern nickte. »Gut; das werd’ ich ihm schreiben. In höflichster Formich will den Leuten ja nicht wehe tunEr blieb noch einen Augenblick still sitzen.

Ihr ganz ergebener Freiherr von HellsternGunther gab den Brief an die Mutter weiter. Er war weiß wie Kalk geworden. Rasch trank er sein Glas Sherry aus, doch seine Hand zitterte heftig dabei. Die Mutter griff, die Augen feucht, nach der Rechten ihres Jungen und tätschelte sie wortlos. Eine bange Stille war eingetreten.

»Auf Wiedersehengab Hellstern etwas brummig zurück und tappste weiter. Aber vor der Parktür entlud sich sein Zorn. »Schellheim scheint den Klaus an sich ziehen zu wollengrollte er. »Ein Baron mehrdas angelt nach uns! Er muß doch gehört haben, wes Geistes Kind unser sauberer Herr Vetter ist! Er muß doch wissen, daß wir das Tischtuch zwischen ihm und uns zerschnitten haben!

»Lieber Herr KommerzienratHellstern drückte Schellheim so kräftig die Rechte, daß dieser am liebsten mit einem energischen Donnerwetter geantwortet hätte, küßte sodann der tief herniederrauschenden Rätin die Hand und sagte den jungen Herren »Guten Tag«. Man setzte sich, und rasch war die Unterhaltung im Fluß.

Wort des Tages

insolenz

Andere suchen