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[Jakob's Macht auf dem höchsten Gipfel.] Jakob stand jetzt 1685 auf dem Gipfel der Macht und des Glücks. Er hatte seine Feinde in England und in Schottland besiegt und sie mit einer Strenge bestraft, die sie zwar zum bittersten Haß gereizt, aber doch zu gleicher Zeit ihren Muth wirksam gebrochen hatte. Die Whigpartei schien erloschen zu sein und die Bezeichnung »Whig« wurde nur noch in tadelndem Sinne gebraucht. Das Parlament war dem Könige ergeben und es stand in seiner Macht, dieses Parlament bis ans Ende seiner Regierung beizubehalten. Die Kirche versicherte ihn lauter als je ihrer Anhänglichkeit und hatte während des letzten Aufstandes diesen Versicherungen entsprechend gehandelt. Die Richter waren seine Werkzeuge, und wollten sie es nicht mehr sein, so konnte er sie nach Belieben absetzen. Alle Staatskörperschaften waren mit seinen Kreaturen angefüllt, seine Einkünfte überstiegen bei weitem die seiner Vorgänger. Sein Stolz hob sich gewaltig. Er war nicht mehr der nämliche Mann, der wenige Monate zuvor aus Besorgniß, daß sein Thron in einer Stunde umgestürzt werden könnte, mit unköniglichem Flehen auswärtige Hülfe erbeten und mit Thränen des Dankes angenommen hatte. Visionen von Herrschaft und Ruhm zogen an seiner Seele vorüber, er sah sich schon im Geiste als den Schiedsrichter Europa's, als Beschützer vieler durch eine allzumächtige Monarchie unterdrückter Staaten. Schon im Monat Juni hatte er die Vereinigten Provinzen versichert, daß, sobald die Angelegenheiten Englands geordnet seien, er der Welt zeigen werde, wie wenig er Frankreich fürchte. In Übereinstimmung mit diesen Versicherungen schloß er kaum einen Monat nach der Schlacht von Sedgemoor mit den Generalstaaten einen Defensivvertrag, der ganz im Geiste der Tripelallianz gefaßt war. Es wurde im Haag sowohl wie in Versailles als ein bedeutungsvoller Umstand betrachtet, daß Halifax, der stete Todfeind des französischen Übergewichts, der seit dem Beginn der gegenwärtigen Regierung nicht ein einziges Mal in einer wichtigen Angelegenheit zu Rathe gezogen worden war, bei dieser Gelegenheit die Hauptrolle spielte und das Organ des Königs zu sein schien. Nicht minder bedeutsam war der Umstand, daß Barillon nicht vorher benachrichtigt worden war, so daß sowohl diesen als seinen Gebieter die Mittheilung nicht wenig überraschte. Ludwig war sehr betroffen und äußerte große und wohlbegründete Besorgnisse wegen der ferneren Pläne eines Fürsten, der noch vor Kurzem sein Söldling und Vasall gewesen war. Es ging stark die Rede, daß Wilhelm von Oranien damit beschäftigt sei, ein großes Bündniß zu Stande zu bringen, welches beide Linien des Hauses

Ormond hatte sich bei den Hinopferungen der Katholiken nicht betheiligt, Halifax hatte den Muth gehabt, Stafford für unschuldig zu erklären.

Ihre Beweggründe wurden jedoch von Halifax, der seit seiner Rückkehr von Hungerford erkannt hatte, daß die Regierung nur nach whiggistischen Prinzipien eingerichtet werden konnte und der sich daher für den Augenblick eng an die Whigs angeschlossen hatte, klar durchschaut und ihre Taktik vereitelt.

[Anmerkung 8: Lord Preston, damals Gesandter in Paris, schrieb von dort an Halifax folgendes: »Ich finde, daß Ew. Herrlichkeit noch immer so unglücklich sind, von diesem Hofe nicht mit günstigen Augen angesehen zu werden, und Herr Barillon darf Ihnen nicht freundlich zulächeln, da sein Hof die Stirn in Falten zieht. Sehr wohl bekannt sind Ew. Herrlichkeit Eigenschaften, welche zu Furcht und dadurch zu Haß gegen Sie Veranlassung geben und Sie können glauben, Mylord, wenn alle ihre Gewalt im Stande ist Sie nach Rufford zu bringen, so wird man dieselbe zu diesem Zweck in Anwendung bringen. Zwei Punkte heben sie, wie ich vernehme, besonders gegen Sie hervor: Ihre Verschwiegenheit nämlich, und den Umstand, daß Sie der Bestechung nicht zugänglich sind. Es ist mir bekannt, daß sie gegen diese zwei Dinge sich ausgesprochen habenDas Datum des Briefes ist vom 5. October N.

Clarendon's Vorstellungen blieben erfolglos. »Es ist nicht meine Absichtsagte Halifax, »Mylord Rochester zu beleidigen, aber er ist Mitglied der kirchlichen Commission gewesen, die Proceduren dieses Gerichtshofes werden bald einer strengen Untersuchung unterzogen werden, und es ist unpassend, daß ein Mann, der einen Sitz darin eingenommen hat, sich an unseren Maßregeln betheiligtNottingham sprach unter lebhaften Versicherungen seiner persönlichen Hochachtung für Rochester die nämliche Ansicht aus.

Nichts war leichter, als daß die dort versammelten Lords sich zu einer Berathung in ein Nebenzimmer begaben. Allein es erhoben sich unerwartete Schwierigkeiten. Halifax wurde zuerst kalt und dann sogar der Sache abgeneigt. Es lag in seiner Natur, gegen Alles Einwendungen zu entdecken und in gegenwärtigem Falle wurde seine Erfindungsgabe durch die Eifersucht noch besonders geschärft.

Halifax zeigte ein bewundernswürdiges Talent für Auseinandersetzungen, scheute sich aber vor kühnen und unwiderruflichen Entschlüssen. Danby war minder fein und beredt, besaß aber mehr Energie, Entschlossenheit und praktischen Scharfblick.

Tugend ist blos das rechte Maß zwischen den Neigungen, von denen jede, wenn man ihr zu sehr nachhängt, ein Laster wird; ja die Vollkommenheit des höchsten Wesens sogar besteht in dem genauesten Gleichgewicht von Eigenschaften, deren keine überwiegen dürfte, ohne die ganze moralische und physische Weltordnung zu störenSo war Halifax ein Trimmer aus Grundsatz; er war es aber auch nach der Verfassung von Kopf und Herzen.

Die Kronanwälte thaten sehr weise daran, sie keine fremde Bürgschaft verlangten, denn Halifax hatte dafür gesorgt, daß einundzwanzig weltliche Peers vom höchsten Ansehen, je drei für einen Angeklagten, zur Bürgschaftleistung bereit waren, und eine solche Gesinnungsäußerung des hohen Adels würde für die Regierung ein harter Schlag gewesen sein.

Halifax, der wahrscheinlich Zeit zu gewinnen wünschte, um sich mit dem Prinzen in Vernehmen zu setzen, hatte die Versammlung am liebsten vertagt; Mulgrave aber ersuchte die Lords, auf ihren Plätzen zu bleiben und führte den Boten ein.