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Aktualisiert: 7. Juni 2025
9 "Ja, wenn Herr Hüon selbst, mit stattlichem Geleite Von Reisigen, Trabanten und so fort, Und mit der Tochter des Kalifen an der Seite Herein geschritten wär', und hätte selbst das Wort Geführt, und mit gehörigen Grimassen, Wie einem Ritter, Duc und Pair Geziemt, auf rothem Sammt, von goldnen Quasten schwer, Die Sachen überreicht da wollt' ich's gelten lassen!
55 Kommt, lieber Herr, nach dieser langen Fahrt Schmeckt Ruhe süß; laßt hurtig euch entgürten! Ihr seht, der schöne Zwerg hat keinen Fleiß gespart, Wiewohl im Flug, uns herrlich zu bewirthen. Herr Hüon folgt dem Rath. Sie lagern beide sich Halb sitzend um den Tisch, und schmausen ritterlich; Auch wird, beym Sang Gaskonscher froher Lieder, Der Becher fleißig leer und füllt sich immer wieder.
23 Nichts ist, was diesem Feind so bald gewonnen giebt, Als bey der Schönen, die man liebt, Sich dem Gefühl stillschweigend überlassen. Zum Glück erinnert sich Herr Hüon seiner Pflicht, Nach ritterlichem Brauch, sich mit dem Unterricht Der Sultanstochter zu befassen. Denn ach! das arme Kind lag noch im Heidenthum, Und glaubt' an Mahomed, unwissend zwar warum.
Herr Hüon schwingt sich auf; die Knaben frisch voran, Und führen ihn auf einem Seitenwege, Am Strome hin, durch blühende Gehäge, Bis sie der hohen Burg sich gegenüber sahn. 31 Schon ist er durch den ersten Hof gezogen, Im zweyten steigt er ab, und geht zum dritten ein. Er scheint ein Hochzeitgast vom ersten Rang zu seyn, Und überall, von diesem Schein betrogen, Macht ihm die Wache Platz.
13 Natürlich stutzt die schöne Königin, In ihrem Wege hier auf einen Mann zu treffen. Was machst du hier? fragt sie den Paladin Mit einem Blick, der jedem andern Neffen Des alten Gärtners tödtlich war. Doch Hüon, unterm Schirm gesenkter Augenlieder, Läßt auf die Kniee sich mit edler Ehrfurcht nieder, Und stellt den Blumenkorb ihr als ein Opfer dar.
Du siehst, was für ein Ungewitter Er dir bereitet hat; sein Groll verlangt dein Blut: Allein, was du mit Glauben und mit Muth Begonnen hast, das helf' ich dir vollenden; Da, wackrer Hüon, nimm dieß Horn aus meinen Händen!
5 Doch Hüon schwach vor Hunger, und erstarrt Vor Müdigkeit, und nun, in diesen wilden Höhen, Wo er so lang' umsonst auf Menschenanblick harrt, Und von der Felsen Stirn, die ringsum vor ihm stehen, Uralte Tannen nur auf ihn herunter wehen, Auf einmahl überrascht von einem weißen Bart Glaubt wirklich ein Gesicht zu sehen, Und sinkt zur Erde hin vor seiner Gegenwart.
Der schöne Hassan, hieß es, sey im Bade Vom Sultan mit Almansaris allein Gefunden worden, und morgen ohne Gnade Werd' er, im großen Hof, ein Raub der Flammen seyn. 40 Ob Hüon schuldlos sey, war ihnen keine Frage; Sie kannten ja der Sachen wahre Lage. Doch, hätt' er auch gefehlt, so war er mitleidswerth. In Fällen dieser Art wird echte Treu' bewährt.
Den tapfern Mann ergetzt ihr traulich frohes Gewühl, Er wird mit ihnen Kind, und theilt ihr süßes Spiel. 9 Wie selig, denkt er, wär's in diesen Hütten wohnen! Vergeblicher Wunsch! ihn ruft sein Schicksal anderwärts. Der Abend winkt. Beym Scheiden wallt sein Herz, Und, um dem guten Volk das freundliche Mahl zu lohnen, Wirft Hüon eine Hand voll Gold Der Wirthin in den Schooß.
59 Inzwischen siehet man mit Fackeln in den Händen Zwölf Schwarze sich dem Opfer paarweis' nahn. Sie stellen sich herum, bereit es zu vollenden, So bald der Aga winkt. Er winkt. Sie zünden an. Und stracks erdonnert's laut, die Erde scheint zu beben, Die Flamm' erlischt, der Strick, womit das treue Paar Gebunden stand, fällt wie vermengtes Haar, Und Hüon sieht das Horn an seinem Halse schweben.
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