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Aktualisiert: 7. Juni 2025


Herr Hüon läßt indeß, mit manchem Vaterkuß, Den kleinen Hüonnet auf seinem Knie sich wiegen, 80 Und sieht, mit inniglicher Lust, Das schöne Weib, durch alles fremde Zieren Und Schimmern nichts gewinnen noch verlieren.

1 Inzwischen ward, nach sieben heitern Tagen, Das liebenswürd'ge Heldenpaar, Dem jedes Element durch Oberon günstig war, Ans Ufer von Lepanto hingetragen. Hier lagen, wie Herr Hüon gleich vernimmt, Zwey leicht geflügelte Pinassen segelfertig, Die eine nach Marsiliens Port bestimmt, Die andre Reisender nach Napoli gewärtig.

28 Herr Hüon läßt am Feuerherd Auf einer Bank von Moos sich mit dem Alten nieder, Und als er drauf die reisemüden Glieder Mit einem Trunk, so frisch die Quelle ihn beschert, Und etwas Honigseim gestärket, Beginnt er seine Geschichte dem Wirth erzählen, der sich Nicht satt an ihm sehen kann, und stets noch was bemerket Worin sein vor'ger Herr dem jungen Ritter glich.

72 Ihn sieht mit einem Blick, worin der Himmel sich Ihm öffnet, voll von dem, was kaum ihr Busen fasset, Amanda an: Laß, spricht sie, Hüon, mich Aus dem geliebten Mund was meine Seele hasset Nie wieder hören! Klage dich Nicht selber an, nicht den, der was uns drücket Uns nur zur Prüfung, nicht zur Strafe zugeschicket; Er prüft nur die er liebt, und liebet väterlich.

Mit Augen, worin sich Lust und Grauen mischen, Und zwischen Traum und Wachen zweifelhaft Schwebt Hüon sprachlos da und gafft; Als plötzlich auf die goldnen Thüren flogen Und rollt' ein Wagen daher, den Leoparden zogen. 28 Ein Knäbchen, schön, wie auf Cytherens Schooß Der Liebesgott, saß in dem Silberwagen, Die Zügel in der Hand.

8 Und führt ihn ungesäumt zu einem frischen Quell, Der, rein wie Luft und wie Krystallen hell, Ganz nah an seinem Dach aus einem Felsen quillet; Und während Hüon ruht und seinen Durst hier stillet, Eilt er und pflückt in seinem kleinen Garten In einen reinlichen Korb die schönsten Früchte ab, Die, für den Fleiß sie selbst zu bauen und zu warten, Nicht kärglich ihm ein milder Himmel gab;

Kommt, weil der Abend winkt, Zum brüderlichen Mahl und zum Versöhnungsbecher. Herr Hüon nimmt den Antrag dankbar an: Drey Stunden flogen weg mit Trinken und mit Scherzen; Und, wie die Ritter ihn so schön und höflich sahn, Verziehn sie ihm ihr Rippenweh von Herzen.

64 Herr Hüon hatte kaum das letzte Wort gesprochen, So fängt der alte Schach wie ein Beseßner an Zu schrey'n, zu stampfen und zu pochen, Und sein Verstand tritt gänzlich aus der Bahn. Die Helden all' in tollem Eifer springen Von ihren Sitzen auf mit Schnauben und mit Dräun, Und Lanzen, Säbel, Dolche dringen Auf Mahoms Feind von allen Seiten ein.

17 In Seelgesprächen dieser Art Verlor das Wortgespräch sich stets bey unsern beiden. Oft schlichen sie, um Zeugen zu vermeiden, In ihr Gemach, und standen da gepaart Am offnen Fenster, oder saßen Auf ihrem Sofa. Doch, auch dann nicht ganz allein; Die Amme wenigstens muß stets zugegen seyn; Denn Hüon selber bat ihn nie allein zu lassen.

52 Schon schlich, indeß in Grau das Abendroth zerfloß, Der stille Mond herauf am Horizonte, Als Hüon, weil sein Gaul nicht länger laufen konnte, An einem schönen Platz zu ruhen sich entschloß. Er sieht sich auf der grünen Erde Nach einem Lager um, indessen für die Pferde Sein Alter sorgt. Auf einmahl steht, ganz nah, Ein prächtiges Gezelt vor seinen Augen da.

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