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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Da die Gastfreundschaft der Dschesidi eine unbeschränkte ist, so waren bei demselben wohl gegen zwanzig Personen beteiligt, und Mohammed Emin und mir zur Ehre wurde eine Tafelmusik veranstaltet. Die Kapelle bestand aus drei Männern, welche die Thembure, Kamantsche und die Bülure spielten, drei Instrumente, welche man mit unserer Flöte, Guitarre und Violine vergleichen könnte.
»Hamdulillah! Allah sei tausend Dank!« Er sprang hinaus und riß dem Tiere den Stein vom Schwanze herunter; dann kehrte er eilig zurück, um sich noch nachträglich an dem Mahle zu beteiligen. Daß er, der Untergebene, mit dem Bey zu Tische sitzen durfte, zeigte mir von neuem, wie patriarchalisch die Dschesidi untereinander leben. Zwölftes Kapitel. Das große Fest.
»Aber keine Zelte!« »Wir brauchen keine, denn wir werden an jedem Abend eine gute Wohnung bekommen.« »Wißt ihr, daß wir durch das Land der Dschesidi gehen werden?« »Wir wissen es.« »Fürchtet ihr euch vor den Teufelsanbetern?« »Fürchten? Agha Halef Omar, hast du vielleicht einmal gehört, daß ein Arnaute sich gefürchtet hat?
»Das Beste, was ich thun konnte,« antwortete ich. »Das Beste? Dieser Mensch ist ein Spion!« »Das ist richtig.« »Und hatte den Tod verdient!« »Das ist richtig.« »Und du schenktest ihm die Freiheit! Zwangst ihn nicht zum Geständnis!« Auch die andern Dschesidi schauten finster drein. Ich ließ mich dies nicht anfechten und antwortete: »Was hättest du durch sein Geständnis erfahren?«
Damit waren wir herzlich gern einverstanden; Ali Bey umarmte uns vor Freuden nochmals, als wir ihm dies mitteilten, und bat uns: »Kommt jetzt mit mir, damit auch mein Weib euch sehe!« Ich war erstaunt über diese Einladung, machte aber später die Erfahrung, daß die Dschesidi ihre Frauen bei weitem nicht so abschließen, wie es die Mohammedaner thun.
Wahrhaftig, drei Männer waren eingegraben, lebendig eingegraben in den feuchten, fauligen Boden bis an die Köpfe. »Wer seid ihr?« fragte ich laut. Da öffneten alle drei die Augen und stierten mich mit wahnsinnigen Blicken an. Die Lippen des einen thaten sich auf: »Oh Adi!« ächzte er langsam. Adi? Ist dies nicht der Name des großen Heiligen der Dschesidi, der sogenannten Teufelsanbeter?
Ich hatte ganz außer acht gelassen, daß die Dschesidi meist nicht arabisch reden. »Bey nidsche demar – wie heißt der Bey?« fragte ich türkisch. »Ali Bey,« antwortete er mir. »Ol nerde oturar – wo wohnt er?« »Gel, seni götirim – komm, ich werde dich führen!« Er führte uns bis an ein großes, aus Steinen aufgeführtes Gebäude.
Sie ruhten sich hier von den Strapazen des Steigens aus und genossen dabei den Anblick des Heiligtumes und der herrlichen Gebirgsnatur, der für die Bewohner der Ebene eine wahre Erquickung sein mußte. Wir hatten das Grabmal noch nicht erreicht, so kam uns Mir Scheik Khan, das geistliche Oberhaupt der Dschesidi, an der Spitze mehrerer Scheiks entgegen.
»Vielleicht kommt ihr dabei in Gefahr und bedürft der Hilfe,« meinte der Mir Scheik Khan. »Ich werde euch ein Zeichen mitgeben, welches euch den Beistand aller Dschesidi sichert, denen ihr es zeigt.« »Ich danke dir! Es wird ein Brief sein?« fragte ich. »Nein, sondern ein Melek Ta-us.« Fast wäre ich wie elektrisiert emporgesprungen. Das war ja die Benennung des Teufels!
Es thut mir jetzt leid, diesen Offizier belästigt zu haben, was gar nicht geschehen wäre, wenn ich ihn sofort gekannt hätte. – Du versprichst mir also, unverweilt nach Mossul zurückzukehren?« »Ich verspreche es.« »Betrifft diese Rache einen Dschesidi?« »Nein.« »So gehe, und Allah behüte dich, daß die Rache nicht gefährlich für dich selbst wird!« Er stand ganz erstaunt.
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