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»Wohl, wohlmeint Frau Cresenz, »das wird eine heitere Wirtschaft auf den Sommer, der Präsident ächzt, du bist so zitterig wie Espenlaub und von Thöni mag ich schon gar nicht reden der war heute früh wie eine Leiche die Post hat er nicht besorgt er hockt schon wieder beim Glottermüller und säuft. Und ich überlege, ob ich nicht fortlaufen will

»Aber Ihr mögt ihr ja selber nicht recht ein gutes Wort gönnenwarf Frau Cresenz beklommen ein. »Das ist etwas anderesschnauzte der Presi, »aber ich leide es nicht, daß man Bini zu einem Hexlein stempeltEr stand auf und machte einen Gang durchs Haus von zu unterst bis zu oberst. Seine Gedanken waren beim letzköpfigen Pfaffen, der Binia besprochen haben sollte.

Es kamen aber immer wieder Augenblicke, wo Frau Cresenz die Kraft versagte. Wenn Binia ihr dunkles Augenpaar groß und fragend in die Welt stellte, schalt sie: »Kind, schau doch anders, es wird einem angst und bang vor deinen sonderbaren Lichtern. Wohl, wohl, die sind dazu angethan, einmal das Mannsvolk verrückt zu machen

»Wohl, ich merk' es ich merk' es, Garde, sonst hätte mir das meine Binia nicht angethan ich hätte den Josi Blatter nicht nach Indien gehen lassen sollen. O Garde! Mir ist, ich könnte ihn lieb habenWie aus gebrochenem Leib stöhnte es der Presi. Schon glaubte der Garde ihn gewonnen zu haben. Da trat Frau Cresenz in die Stube und wischte die Scherben des zerschmetterten Glases zusammen.

Jetzt trug man Seppi Blatter zu Grabe. Als sich die Gemeinde vom Kirchhof verlief, gingen nur wenige, die an der Beerdigung teilgenommen hatten, in den Bären. Dem Presi war's recht. Er wollte noch nach Hospel hinausreiten und sattelte eben das Maultier. Er hatte plötzlich das Bedürfnis, Frau Cresenz recht bald als Hausfrau in den Bären zu führen.

Der Presi aber ist noch nicht zu Ende mit seinem Zorn, die furchtbare Angst um Binia erzeugt seine Wut immer neu. Er rennt hinunter zu Frau Cresenz, er donnert sie an: »Was sagt Ihr eigentlich zu der Geschichte von den Briefen was sagt Ihr zu dem elenden Gesichtchen meiner Bini? Wohl, wohl, Ihr habt mir mit Eurem Neffen einen saubern Schuft ins Haus gebracht.

Da sprang der schwerfällige Garde auf: »Was Ihr meldet, Presi! Wer istsDie ehrliche Neugier stand ihm im Gesicht. »Unter vier Augen und nur zu Euch Frau Cresenz, die Schwester des Kreuzwirtes in Hospel. Wir haben die Angelegenheit gestern ins reine gebracht.« »Ich wünsche Euch Glücksprach der Garde feierlich und schüttelte dem Wirt kräftig die Hand.

He, Frau Cresenz gestupst und getrieben habt Ihr Tag und Nacht an mir, daß ich Bini dem Thöni gebe und er hat mich getrieben, daß ich den verfluchten Neubau angefangen habeFrau Cresenz, die kühle und geduldige Frau, wischt sich, wie er nicht aufhört zu wüten, mit der Schürze die Thränen ab: »Präsidentsagt sie entrüstet, »ungerecht bleibt Ihr, bis Ihr sterbt!

Aus Scheu vor Frau Cresenz, aus der Furcht vor dem eigenen Gewissen, aus Sorge, es könnte in seiner Abwesenheit Binia ein Leid geschehen, wagt es der Presi nicht mehr, nach Hospel hinauszugehen. Die ganze blinde Wut des Volksaberglaubens hat sich auf das arme Kind geworfen, sie erfährt Beleidigungen, wo sie geht und wo sie steht, und die Dörfler schlagen das Kreuz und speien vor ihr.

Die Maulaffen! Wer litt mehr unter dem schlechten Wetter als er. Und zum erstenmal waren die Fremden mit dem Bären nicht zufrieden. »Der Herr Präsident ist mürrischklagten sie, »Herr Grieg, der früher so jovial war, unaufmerksam und grob. Frau Cresenz lächelt so seelenlos wie ein Automat.