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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Natürlich erwartet man es von dem ‚biederen Börsenmann‘, aber Sie, ‚verlebter Roué‘, sollten es wirklich besser wissen. Ja richtig, wo ist der ‚biedere Börsenmann?‘“ „Ich glaube, er hat sich um den Blaustrumpf beworben, um sie vor der Polygamie und ihren eigenen Ansichten zu retten“, näselte der ‚verlebte Roué‘, indem er eine Zigarette anzündete.
Einfacher und weniger dramatisch in der Auffassung als Niccolo dell' Arca, wählt er seine Modelle mitten aus dem Volk und geht in der naturalistischen Wiedergabe derselben bis auf ihre Tracht und alles Beiwerk in der völlig genreartigen Behandlung seiner biblischen Motive noch über sein Vorbild hinaus, so daß nur seine biedere, ernste Auffassung eine lächerliche oder abschreckende Wirkung dieser Gruppen verhindert.
Mitunter, wenn er keine Lust hatte auszugehen, ließ der Pfarrer seinen Schüler nach dem Ave-Maria zu sich holen. Die beiden saßen dann oben im Stübchen. Mücken und Nachtfalter tanzten um die Kerze; aber es war so warm drin, daß der Junge schläfrig wurde, und es dauerte nicht lange, da schnarchte der biedere Pfarrer, die Hände über dem Schmerbauche gefaltet.
Überall hier kämpfen Außenseiter des Bürgerlichen den uralten Kampf ihrer ewigen Legion gegen die starre Barrikade der kleinen Stadt. Typen, Typen, Typen . . . es ist unsäglich, Saft, Blut, aufspritzende Kraft, trunkenstes Sein . . . das Leben ist zu rund, ist zu massiv, als daß es töten könnte. Wie Geigenstriche rennen die Streiche der Kneipenhocker über die biedere Physiognomie der Stadt.
„Ich verneine die erste Behauptung“, sagte der ‚biedere Börsenmann‘ erhitzt.
Er posiert eine wüste Vergangenheit, was ihm den sarkastischen Spottnamen eingetragen hat, den er durchaus nicht durch seine Aufführung verdient. „Sie vergessen,“ warf er matt ein, als der ‚biedere Börsenmann‘ eine Pause machte, „daß kein Geringerer als Schopenhauer gesagt hat, daß der Mann von Natur aus zur Polygamie, die Frau zur Monogamie neigt.“
Keller liebte die Menschen, soweit sich das tun läßt, ohne urteilslos jedermann mit einem faden Gefühlsschleim zu überziehen. Er liebte sein Volk treu wie ein älterer Bruder, der lehrt, rät, eifert, sich mit freut und mit leidet, seine Familie dauerhaft und selbstverständlich, wie es zum Wesen dieses Instinktes gehört. Wie er es mit seiner Mutter hielt, ist bekannt, und man wird nicht ohne Rührung in seinen Briefen lesen, wie er die herbe, doch tapfere und urwüchsige Schwester Regula nach ihrem Tode betrauerte. Gegen Kameraden und Freunde war er anhänglich, anerkennend, dankbar und hilfsbereit. Zu kameradschaftlichem Wirtshausverkehr, den er im Auslande zunächst zu suchen pflegte, paßten ihm am besten die Landsleute, unter denen es immer biedere Gesellen gab, die guten Spaß und guten Trunk zu schätzen wußten. Daneben begegnete er einer Reihe von ausgezeichneten Männern, die ihm nicht nur menschlich zusagten, sondern ihn auch geistig anregten, so Ferdinand Freiligrath, der aufrichtige und brave Freiheitsapostel und tüchtige Mann, dessen Fröhlichkeit und Gelächter erquickend aus kindlicher Gemütsart quoll; Hermann Hettner, eine lebhafte, tätige Natur, durch vornehme Gesinnung ausgezeichnet, mit dem mündlich und schriftlich ein anregender Gedankenaustausch über literarische, namentlich dramatische Fragen betrieben wurde; Varnhagen, dessen auserlesenen Stil Keller bewunderte; Gottfried Semper, der Architekt, von dem es Keller ein Jahr nach seinem Tode so wunderlich träumte, er sei von drüben her ihn besuchen gekommen und habe ihm beim Abschied zugerufen: »Gehen Sie nicht dorthin, Herr Keller! Schlechte Wirtschaft dort!« Ferner der
Auf der Schwelle eines einsamen Gehöftes, das die Spuren frischer Einschläge aufwies, erblickten wir einen auf dem Bauch liegenden Toten. »Den hat's a derwischt!« äußerte der biedere Bayer. »Dicke Luft«, meinte der andere mit witterndem Umblick und schritt rasch weiter.
Es war klar, daß es sie etwas gekostet hatte, dies zuzugeben. Wir waren wie vom Donner gerührt. Der ‚Familienegoist‘ vergaß seine brennende Redelust und hörte auf, das Weinglas zu bedrohen, die ‚vornehme Dame‘ war ganz aufgeregt, der ‚verlebte Roué‘ wurde beinahe munter und der ‚biedere Börsenmann‘ sah aus, als wenn er eben in Tränen ausbrechen wollte.
Natürlich machen es die finanziellen Verhältnisse unmöglich, wie der ‚biedere Börsenmann‘ sagt, aber wenn es möglich wäre, wenn es aus ehrenwerten Motiven und in ganz ehrenwerter offener Weise von ich meine, den geeigneten Persönlichkeiten autorisiert und sanktioniert wäre, dann glaube ich, die Frauen könnten es ohne Verlust der Selbstachtung aufnehmen, besonders, wenn die erste jugendliche Liebesglut vorüber ist.
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