United States or Uganda ? Vote for the TOP Country of the Week !


Keller liebte die Menschen, soweit sich das tun läßt, ohne urteilslos jedermann mit einem faden Gefühlsschleim zu überziehen. Er liebte sein Volk treu wie ein älterer Bruder, der lehrt, rät, eifert, sich mit freut und mit leidet, seine Familie dauerhaft und selbstverständlich, wie es zum Wesen dieses Instinktes gehört. Wie er es mit seiner Mutter hielt, ist bekannt, und man wird nicht ohne Rührung in seinen Briefen lesen, wie er die herbe, doch tapfere und urwüchsige Schwester Regula nach ihrem Tode betrauerte. Gegen Kameraden und Freunde war er anhänglich, anerkennend, dankbar und hilfsbereit. Zu kameradschaftlichem Wirtshausverkehr, den er im Auslande zunächst zu suchen pflegte, paßten ihm am besten die Landsleute, unter denen es immer biedere Gesellen gab, die guten Spaß und guten Trunk zu schätzen wußten. Daneben begegnete er einer Reihe von ausgezeichneten Männern, die ihm nicht nur menschlich zusagten, sondern ihn auch geistig anregten, so Ferdinand Freiligrath, der aufrichtige und brave Freiheitsapostel und tüchtige Mann, dessen Fröhlichkeit und Gelächter erquickend aus kindlicher Gemütsart quoll; Hermann Hettner, eine lebhafte, tätige Natur, durch vornehme Gesinnung ausgezeichnet, mit dem mündlich und schriftlich ein anregender Gedankenaustausch über literarische, namentlich dramatische Fragen betrieben wurde; Varnhagen, dessen auserlesenen Stil Keller bewunderte; Gottfried Semper, der Architekt, von dem es Keller ein Jahr nach seinem Tode so wunderlich träumte, er sei von drüben her ihn besuchen gekommen und habe ihm beim Abschied zugerufen: »Gehen Sie nicht dorthin, Herr Keller! Schlechte Wirtschaft dortFerner der

Vorurteilsfreier und liebevoller wird Humboldts grosses Werk von Hettner in den oben erwähnten Vorerinnerungen gewürdigt, die in ihren Schlussbetrachtungen den richtigen Schlüssel für das Verständnis des Buches geben: es muss durchaus in festgefügtem Zusammenhang mit Humboldts sprachwissenschaftlichen und streng-philosophischen Ansichten betrachtet werden.

Zuerst ging er nach Heidelberg, wo er wohl nach Romantiker Weise schwärmte, aber auch tüchtig lernte und liebte. Er hörte bei Henle Anthropologie, bei Hettner Philosophie und Literaturgeschichte, bei Häusser Geschichte und die Vorlesungen von Ludwig Feuerbach über das Wesen der Religion.