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Aktualisiert: 26. Mai 2025
Der ‚verlebte Roué‘ muß natürlich das ist ihm Ehrensache allem widersprechen, was der ‚biedere Börsenmann‘ sagt. Ich muß erwähnen, daß der ‚verlebte Roué‘ ein äußerst tugendhafter Mann und ein Mustergatte und -vater ist.
Der ‚biedere Börsenmann‘ war bleich, aber er hielt ihr mannhaft stand. „Bravo, ‚Blaustrumpf‘“, sagte der ‚verlebte Roué‘. „Eine prächtige Frau, unsere Wortführerin“, sagte der ‚Tölpel‘. „Ich setze einen Schilling auf sie.“
Natürlich machen es die finanziellen Verhältnisse unmöglich, wie der ‚biedere Börsenmann‘ sagt, aber wenn es möglich wäre, wenn es aus ehrenwerten Motiven und in ganz ehrenwerter offener Weise von ich meine, den geeigneten Persönlichkeiten autorisiert und sanktioniert wäre, dann glaube ich, die Frauen könnten es ohne Verlust der Selbstachtung aufnehmen, besonders, wenn die erste jugendliche Liebesglut vorüber ist.
Obgleich auf dem Gesicht des ‚Familienegoisten‘ eine gewisse Reizbarkeit zu sehen war, hörten wir achtungsvoll zu, ausgenommen der ‚böse Börsenmann‘, dessen Mahlzeit einen viel zu wichtigen Raum in seinem Lebensplan einnahm, um durch ein Gespräch über moralische Themen beeinträchtigt zu werden.
„Mich hat man gelehrt“, sagte der ‚biedere Börsenmann‘ langsam, „die Ehe als eine geheiligte Institution, als ein heiliges Mysterium zu betrachten.“ „Dann hat man Sie Unsinn gelehrt“, schnauzte ihn der ‚Blaustrumpf‘ an und gab sich so den übelsten Gewohnheiten der höflichen Tafelrunde hin; sie bebte vor intellektueller Begeisterung.
Der Baron war Börsenmann, hat früher in Wien eine kolossale Rolle gespielt, verkehrte mit sämtlichen Fürstlichkeiten und so weiter ... Dann geriet er plötzlich in Décadence, zog sich mit ungefähr einer Million sagt man aus der Affaire und lebt nun hier, prunklos, aber vornehm.« »Ist er Jude?« »Er, glaube ich, nicht. Seine Frau vermutlich.
„Denken Sie an die Ausgaben,“ bemerkte der ‚biedere Börsenmann‘ trocken, und der ‚verlebte Roué‘ sank zusammen wie ein angestochener Gasballon. „Herbert Spencer sagt,“ fuhr der ‚biedere Börsenmann‘ fort, „daß die Tendenz zur Monogamie angeboren ist und alle anderen Formen der Ehe zeitweise Verirrungen gewesen sind, von denen jede die entsprechenden Übel nach sich zog. Schließlich ist die monogamische Ehe zum Schutz der Frauen eingesetzt und wurde in den großen und edlen Zeitaltern der Weltgeschichte heilig gehalten. Ganz abgesehen von dem moralischen Gesichtspunkt könnte die Polygamie jedoch nur in tropischem Klima möglich sein, wo die Lebensbedingungen auf ein Minimum reduziert wären und man von Datteln und Reis leben könnte. Aber der Durchschnittsmann in unserem ruhmreichen Freihandelland kann ja nicht einmal eine Frau in angemessener Weise ernähren, geschweige denn mehrere. Ich frage, wie es im Namen des Bankdiskonto
Der ‚Blaustrumpf‘ machte eine Pause und sah auf die gespannten Gesichter ringsum. Sogar der ‚Tölpel‘ war auf ihre Worte gespannt, aber der ‚biedere Börsenmann‘ hatte seine Blicke abgewendet, und der ‚Blaustrumpf‘ war ganz bleich, als sie fortfuhr. „Natürlich denkt man bei dem Wort gleich an den Harem und orientalische Frauengemächer, aber nichts von dieser Art würde sich bewähren.
Der ‚böse Börsenmann‘ nahm eine zweite Portion Salat und aß unbekümmert weiter, während die ‚vornehme Dame‘ an der Spitze der Tafel den ‚Familienegoisten‘ ängstlich beobachtete, der apoplektisch aussah und so bedenklich mit seinem Weinglas spielte, daß er dessen Laufbahn als nützlichen Gebrauchsgegenstand offenbar abzukürzen im Begriff war.
Unter den Männern entstand ein Stimmengewirr, welches der ‚biedere Börsenmann‘ dazu benutzte, auch still zu verschwinden. „Gebt den Porter weiter!“ sagte der ‚böse Börsenmann‘ munter: „Sie ist ein verteufelt gescheites Weib, aber wie sogar die geistreichen Frauen von einer solchen Lebensunkenntnis sein können, frappiert mich, und auch, wie ihr da solche Heuchler sein könnt!
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