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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Der ganze Rand ist mit geschnittenen Löchern versehen, durch welche eine lange Schnur läuft, die den ganzen Schuh wie einen Beutel zusammenzieht. So bleibt nur das Fußblatt unbedeckt. Die Schnur kreuzt sich auf dem Schienbein und wird zwischen Wade und Knie befestigt, indem sie so zugleich als Strumpfband dient.« Bertram, Wagien.
Noch ein Jahr, nur noch ein Jahr, und mit der widerlichen Tintenkleckserei ist's vorüber. Bertram Vogelweid ist todt, Bertram Vogel auferstanden. Er lebt in tiefster Zurückgezogenheit auf seinem eigenen Grund und Boden, auf dem Bauerngütchen, das er erworben und allmählich schuldenfrei gemacht hat. Er wird sein Feld bebauen, sein Gärtlein pflegen, Bäume pflanzen,
Fluch über sie und ihre höllische Erfindung, die Eisenbahn, die allen Lastern eine nie dagewesene Fülle von Gelegenheiten bietet, sich auszubreiten, zu wuchern, hereinzustieben, triumphirend mit Dampf in die früher verhältnißmäßig wenigstens unschuldige Welt. Bertram seufzte, schnaubte, stampfte und hatte zur Verstärkung seiner Pein ein dumpfes Gefühl, daß er lächerlich sei und sich so ausnehme.
Sieglinde erröthete, und Mutter Bertha berichtigte in rücksichtsvoll gedämpftem Tone: »Frühbeeten.« Der Hausherr begann nun freudig und ausführlich zu erzählen, wie er den Kauf des Bauerngutes einer ehemaligen Erbrichterei für Bertram geschlossen, wie er alles in leidlicher Ordnung übernommen habe und in musterhafter zu übergeben gedenke.
Wenige Sekunden später setzte Bertram den Fuß auf das erste Trittbrett, sein Retter streckte ihm die Hand entgegen, er ergriff sie und ließ seinen Regenschirm fallen und sah sich nicht einmal nach ihm um, erklomm das zweite Trittbrett und stand im Wagen keuchend, verstört.
Der litterarische Bajazzo, den Sie in Schutz nehmen, und den ich angreife, der alte, verbitterte, müde Vogelweid flößt mir nicht den geringsten Neid ein, dazu kenne ich ihn zu gut, bin zu genau eingeweiht in die Geheimnisse seiner armseligen Journalistenexistenz. Ich bin ja selbst dieser Vogelweid. Habe die Ehre, mich noch einmal vorzustellen: Bertram Vogel, genannt Vogelweid.«
Damit rannte er die Treppe hinab, stieg in den, vor dem Hause wartenden offenen Wagen, das Gepäck wurde untergebracht und fort ging's im Gezottel eines steifen Fliegenschimmels, dem Nordbahnhofe zu. Eine peinliche Fahrt. Wohl zehnmal tippte Bertram mit der Spitze seines Regenschirms dem Kutscher auf die Schulter und flehte: »Fahren Sie zu, vorwärts!« Er suchte zu imponiren und befahl: »Vorwärts.
»Es wird hoffentlich alles gut, aber leiden muß er wie ein Hund.« Bertram blickte der, auf Befehl des Doktors langsam fahrenden, Equipage nach und dachte: Ein Gezücht, dieser Hagen, und kann doch ein tüchtiger Mensch werden. Hundemäßige Schmerzen heldenmäßig ertragen, das ist etwas.
Auf einmal sprachen beide fast zugleich, und sie mußten so ziemlich denselben Gedanken verfolgt haben, denn Weißenberg sagte: »Ich bin auch ein glücklicher Mensch,« und Bertram sagte: »Es wäre höchste Zeit für mich, glücklich zu werden.«
Hast du sie und was hast du geschickt?« Sieglinde rang die Hände unterm Tisch, sie litt Qualen, und die treue Mutter litt mit ihr, und Gertrud sah die beiden theilnehmend und dann Bertram an, und ihm schien, als spräche sich in ihrem Blick die Bitte aus: Kommen Sie ihnen zu Hülfe.
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