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Aktualisiert: 17. Juni 2025
Moidi, mit ihrem leichten, lachlustigen Sinn, kam ihnen, wie allen, die sich ihr freundlich zeigten, ganz ungebunden entgegen; Andree duldete sie wenigstens, da er von der Tante Anna, seiner Pate, wusste, dass sie so heilig sei und nur der Mutter wegen sich nicht um ihn bekuemmern duerfe.
Tu mir's zulieb', ich hab' doch keine Freud', wenn ich denken muss, du lebst hier so traurig, und wenn dir was zustoesst, Krankheit oder so, bin ich nicht da, fuer dich zu sorgen. Versprich mir's, Andree, dass du wenigstens zur Hochzeit hinunterkommen willst und alles mit der Tante bereden.
Nun aber geh nach Haus, Moidi. Ich muss drueben nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Sie stand auf und gab ihm die Hand. Gute Nacht, Andree, sagte sie hastig, denn eine Erinnerung an das Vorgefallene stieg dunkel in ihr auf. Uebermorgen ist Sonntag. Du kommst doch in die Kirche? Nein, Moidi. Du weisst ja, dass ich auf dem Posten bleiben muss, solang' ich den Saltner mache.
Wenn Ihr wuesstet, wer seine Eltern sind, wuerdet Ihr wohl zu ihnen gehn und ihnen davon sagen, dass man mit Fingern auf die Moidi und den Andree zeigt, weil die Leute sagen, sie seien Bruder und Schwester und haetten doch ein Kind. Aber Ihr koennt die Eltern nicht rufen, denn wo sind sie?
Denn die Alte wandelte nicht wie sonst mit dem Strome der uebrigen links durch das graue Stadttor der Kirche zu, sondern man sah sie in die steile Strasse zur Rechten einbiegen, die auf den Kuechelberg fuehrt. Viele gingen ihr nach, zumal die Strasse ungewoehnlich belebt war, als seien droben wundersame Dinge zu schauen. Stieg doch die Anna Hirzer hinauf, die Heilige, des Andree Pate.
Als sie das gesprochen hatte, blieb alles stumm, und niemand regte sich von der Stelle, ausser dem Franz, der verstoert zurueckwich und jetzt unter der Menge verschwand. Die Anna aber pochte an die Tuer des Hauses, die sich alsbald oeffnete. Auf der Schwelle stand der Andree wie ein Traeumender.
Willst du mir nicht einmal ins Gesicht sehen, und hast kein Vertrauen zu mir? Sie antwortete nicht, aber er sah, wie ihr ganzer Leib zitterte. Er schuettelte traurig den Kopf. Andree, sagte er, geh einstweilen in die Kammer, ich habe mit der Moidi allein zu reden.
Die Haustuer war unverschlossen, der Flur mit der morschen winkligen Treppe so dunkel, dass jeder fremde Eindringling Gefahr lief, den Hals zu brechen. Andree stieg auf den Zehen hinauf, er kannte jede Stufe. Die Fledermaeuse schwirrten auf, als er oben unters Dach trat, wo der geistliche Herr sein Quartier hatte.
Dieses Weges war Andree nicht mehr gegangen seit seinem siebenten Jahr, wo er einmal die Kinder des Hirzers droben aufgesucht hatte, im stillen danach verlangend, seine sanfte, blasse, schoenaeugige Pate zu sehen, die Tante Anna. Damals hatte ihn der Bauer mit unholden Worten vom Hofe weggescholten und ihm verboten, sich je wieder blicken zu lassen.
Sie legte ihre Arme um seinen Hals und sah ihn mit ruehrender Heiterkeit und Liebe an. Ich hab'ihn ja nicht so lieb wie dich, sagte sie, und tu' lieber, was du mir sagst, als was er von mir bittet. Nun ist es ein mal so gekommen, Andree, und es gaeb' eine neue Todfeindschaft, wenn ich jetzt kaem' und sagte: Ich mag ihn nicht.
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