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Aktualisiert: 17. Juni 2025


Der Welsche stand unschluessig still. Auch das Maedchen hermmte den gleichmuetigen Schritt und sah hinauf. Guten Nachmittag, Andree! rief sie ohne jede Verlegenheit. Es ist mein Bruder, setzte sie, zu dem Soldaten gewendet, hinzu. Macht, dass Ihr fortkommt; er versteht keinen Spass.

Ins Kloster! sprach sie vor sich hin. Barmherziger Gott, dein Wille geschehe! Draussen unter der Haustuer im Dunkeln stand die Rosine, die vorhin aus der Kammer geschlichen war. Andree, sagte sie, als der Bursch sich ihr naeherte, du bist ja ohne Hut und in der Saltnerjacke. Ich habe dir ein Gewand von meinem Bruder geholt und einen alten Hut von ihm. Er ist in Innsbruck und braucht's nimmer.

Ich weiss wohl, dass es dir hart ankommen mag, und dass jenes Mal, wo die Mutter sich vergessen hat, nicht das erste Mal war. Aber sieben mal siebenzigmal sollen wir verzeihen, Andree. Hast du das schon vergessen seit der Kinderlehre? Nein, Hochwuerden, erwiderte der Juengling fest.

Er reichte dem Andree die Hand, die dieser ehrerbietig kuesste, und stand dann noch eine Weile unten am Pfarrhaus, ehe er sich entschliessen konnte, hinaufzugehen. Aber der Terlaner half ihm, und nur mit einigem Herzklopfen, wegen der steilen Steintreppe, langte er droben in der Pfarrwohnung an. Was er dort an jenem Abend gesprochen, und was ihm geantwortet worden, hat er niemand verraten wollen.

Denn was die blonde Moidi etwa an Teilnahme der Nachbarn genoss, wurde durch die geringe Gunst, die sich der wortkarge Andree erworben, ja durch die Feindseligkeit, zu der sein herrisches Wesen die jungen Burschen gereizt hatte, voellig wieder aufgewogen. Und so hoerte man unter den Haufen der Neugierigen nur finstere Reden und sah nur strenge Gesichter.

Sie lag ihrem Manne sogar an, den unnuetzen Buben, der doch keine Lust am Arbeiten habe, zu dem Zehnuhrmesscr zu tun, dass der ihm Unterricht gebe und einen Geistlichen aus ihm mache. Da der Knabe einen aufgeweckten Verstand und grossen lerneifer in der Schule gezeigt hatte, leuchtete der Plan beiden Maennern ein, und Andree zog in die Stadt hinunter zu dem geistlichen Herrn.

Also sei getrost und erhebe dein Angesicht und betruebe mich und den Andree nicht mit deinen Einbildungen, die das Uebel nur aerger machen und dem boesen Feind entstammen, der die Seelen verderben will. Er erwartete, dass sie auf diese Worte ruhiger werden und endlich ein Wort sprechen wuerde. Aber sie blieb unbeweglich sitzen, als gaelte alles, was er sagte, nicht ihr.

Andree schwieg, und der Baertige stieg mit einem kurzen Gruss wieder hinab. Man war schon gewohnt, den Verschlossenen gewaehren zu lassen und sich ihm nicht aufzudraengen. Nun war die Sonne hinter den Berg gegangen, aber noch Stunden waehrte es, bis die Nacht die Herrschaft gewann.

Himmlische Barmherzigkeit! rief er, was ist geschehen? Andree bist du's wirklich, hier oben auf Schloss Goyen, bei nachtschlafender Zeit, und mit einem Gesicht, mehr tot als lebendig? 's ist mir auch danach zu Mut, Hochwuerden, erwiderte der Juengling. Ich muss mich fortmachen, wie Kain, ich habe einen Menschen erschlagen und keine Ruhe mehr auf Erden. Andree! rief der entsetzte Hoerer.

Es war unter solchen Umstaenden nicht zu verwundern, dass der Joseph Hirzer jede Annaeherung an die Moidi und ihr Haus von Jahr zu Jahr standhafter vermied, seiner Schwester unerbittlich den Weg abschnitt, wenn ihr Gewissen sie antrieb, sich nach ihrem Taufpaten umzusehen, und seinen eigenen Kindern, die mit Andree und der blonden Moidi in der Schule zusammentrafen, aufs strengste verbot, zu Hause von ihnen zu erzaehlen.

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