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Sie stuerzte, den Mondschein, der sie zu verraten drohte, sorgsam vermeidend, hinter die Vorhaenge des Fensters, und hoerte auch schon die Mutter, welche dem Neger von allem, was waehrend dessen vorgefallen war, auch von der Anwesenheit des europaeischen Fluechtlings im Hause, Nachricht gab. Der Neger befahl den Seinigen, mit gedaempfter Stimme, im Hofe still zu sein.

Ihr Herz, das bisher vor Sehnsucht und Erwartung lebhaft geschlagen hatte, fing auf einmal an zu stocken und drueckte wie eine bleierne Last ihren Busen, sie konnte nicht zu Atem kommen, sie wusste sich nicht zu helfen, sie hoerte die Harfe des Alten, eilte zu ihm unter das Dach und brachte die Nacht zu seinen Fuessen unter entsetzlichen Zuckungen hin."

Sie neigte sich sanft ueber ihn und rief ihn, seinen suessen Atem einsaugend beim Namen; aber ein tiefer Traum, von dem sie der Gegenstand zu sein schien, beschaeftigte ihn: wenigstens hoerte sie, zu wiederholten Malen, von seinen gluehenden, zitternden Lippen das gefluesterte Wort: Toni!

Piachi, dem die Nachricht davon erst auf der Reise zu Ohren gekommen war, hielt in der Vorstadt an, um sich nach der Natur derselben zu erkundigen. Doch da er hoerte, dass das Uebel von Tage zu Tage bedenklicher werde, und dass man damit umgehe, die Tore zu sperren; so ueberwand die Sorge fuer seinen Sohn alle kaufmaennischen Interessen: er nahm Pferde und reisete wieder ab.

Gern haette er den tollen Bacchanalien der Grausamkeit gewehrt, die die Raeuber in den eingenommenen Staedten sich gestatteten und die die hauptsaechliche Ursache waren, weshalb keine italische Stadt freiwillig mit den Insurgenten gemeinschaftliche Sache machte; aber der Gehorsam, den der Raeuberhauptmann im Kampfe fand, hoerte mit dem Siege auf und seine Vorstellungen und Bitten waren vergeblich.

Dann waere niemand dran schuld als die Mutter, wollte sie sagen; aber sie schwieg. Denn sie hoerte die Alte im Nebenzimmer husten und stoehnen, da sie von einem jaehen Fall auf dem Glatteis schwer daniederlag. Es waren boese Tage, und jede Nacht kam das Fieber und lockte wilde, wunderliche Reden aus ihr heraus, ueber denen ihr Kind gluecklicherweise einzuschlafen pflegte.

Aber sein Gesicht heiterte sich wieder auf, als er bei den Kapuzinern hoerte, dass der Welsche nicht tot sei, vielmehr nach stundenlanger Ohnmacht Augen und Lippen wieder geoeffnet habe, und dass der Arzt alle Hoffnung gebe, ihn naechstens wieder marschfertig auf die Beine zu stellen. Auch der Bescheid, den er auf der Kommandantur erhielt, war befriedigend.

Da stand er eine Weile an der Tuer und horchte, ob er ihn drinnen im Schlaf atmen hoerte. Darin entschloss er sich einzutreten. Das Zimmer aber war leer; auch in der anstossenden Kammer, wo er selbst als Knabe gehaust hatte, fand er ihn nicht.

Sie warf sich auf ihre Knie; man kam und hoerte ihr freudiges, inbruenstiges Gebet. "Ja! es ist wahr!" rief sie aus, "es war kein Traum, es ist wirklich! Freuet euch, meine Freunde, mit mir! Ich habe das gute, schoene Geschoepf wieder lebendig gesehen.

Denn was die blonde Moidi etwa an Teilnahme der Nachbarn genoss, wurde durch die geringe Gunst, die sich der wortkarge Andree erworben, ja durch die Feindseligkeit, zu der sein herrisches Wesen die jungen Burschen gereizt hatte, voellig wieder aufgewogen. Und so hoerte man unter den Haufen der Neugierigen nur finstere Reden und sah nur strenge Gesichter.