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Sie ist sehr stolz, sehr zurückhaltend.« »Jawohl, sehr stolz.« Er beugte sich vor auf dem niederen Fauteuil, den Madame Amélie ihm angewiesen hatte, und wieder mußte sie den forschenden Blick seiner ernsten, grundehrlichen Augen eine ganze Weile hindurch aushalten und that es mit der Unbefangenheit eines vortrefflichen Gewissens.
Ein Schild mit der Aufschrift: »Madame Amélie« war unter dem Mittelfenster des ersten Stockes angebracht, und hinter den großen, blanken Spiegelscheiben blühte ein Garten von Hüten und Hauben, quollen aus halb geöffneten Kartons Bäche von Spitzen, Ströme von Gaze und Seidenstoffen hervor.
»Noch nicht Ich habe mir eine achttägige Bedenkzeit ausgebeten, obwohl Madame Amélie anfänglich auf sofortiger Entscheidung bestand und den Grund meines Zögerns durchaus kennen wollte. Ich konnte ihr ihn nicht sagen, diesen einzigen Grund
Wenn Sie sagen: 'ich habe alle Hüte, die Sie mir neulich geschickt haben, als Pariser Modelle verkauft und betheilige Sie mit fünfzig Prozent am Reingewinne', das müßte doch eine hübsche Summe ausmachen. Nicht?« Amélie zog die Augenbrauen in die Höhe. »O, Monsieur, so viel wie allgemein angenommen wird, kommt bei unserem Geschäfte nicht heraus.
Das beste Einvernehmen herrschte heute zwischen ihnen; sie waren wie Liebende, die nach kurzem Zerwürfniß ein großartiges Versöhnungsfest gefeiert haben. Amélie strahlte vor Hingebung, Wonne, Zärtlichkeit; Eduard neigte sich ihr gütig und milde zu. Er hatte Unrecht erfahren und verschmerzt, und ließ nun das Licht seiner Huld leuchten über der reuigen, wieder in Gnaden aufgenommenen Sünderin.
Rotten Sie aus, Madame! Es wäre doch des Teufels, wenn Sie etwas Unwürdiges nicht ausrotten könnten!« Amélie gerieth in Extase: »Helfen Sie mir, Monsieur Rittmeister Brand, nobles, großes Herz! Verlangen Sie von mir einen heiligen Eid, daß ich werde unerbittlich bleiben
Ein Gymnasiast, der eben vorüberging, weidete sich ein Weilchen an dem Anblick und rief: »Die reine Maria Stuart vom Burgtheater.« Brand schob den kecken Jüngling zur Seite, näherte sich Madame Amélie mit erhobenem Hute und beglückwünschte sie: »Sie sind Ihrem Entschlusse treu geblieben, Madame, sehen Sie, es geht auch ohne Eid. Meine Hochachtung, Madame.«
Da wurde der Bürgermeister sehr unruhig, er lief nach seinem Pulte, er holte mehrere Papiere hervor, er las, er fragte sie um das Alter ihres Bruders, und da sie zu ihm sagte: "Heute würde er sechsundvierzig Jahre alt sein, wenn er noch lebte", sagte er mit freudigem Ungestüme: "Recht, ganz recht! Heute ist er so alt, denn er lebt noch. Amelie, ich bin dein Bruder!
Nur wenn es, wie schon gesagt, ungewöhnlich viel zu thun gab, wurden die Damen bis Mitternacht, wohl auch bis ein Uhr im Atelier festgehalten. »Und dann können die Damen nach Hause laufen bei Nacht?« fragte Brand mit Schärfe. »Ja, Monsieur,« erwiderte Madame Amélie, die von ihm ein ganz anderes Entgegenkommen erwartet hatte, »Equipagen kann ich ihnen nicht halten.«
Ich möchte diese Putzgegenstände sogar an mich bringen.« Amélie war erstaunt: »Sind Sie verheirathet?« »Nicht im Geringsten. Aber ich habe Cousinen und sogar Nichten«