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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Und nun, da ich Sie wie durch ein Wunder eben in der Stunde wiederfinde, da Sie Mantua verlassen wollen, und es mir – es war nicht leicht, Amalia – gelingt, Sie hierherzulocken, da geizen Sie so mit Ihrer Zeit, daß Sie uns – möchten Sie es glauben, Herr Abbate – daß er uns nicht mehr als zwei Tage schenken will!« – »Der Chevalier wird sich vielleicht zu einer Verlängerung seines Aufenthalts überreden lassen,« sagte der Abbate, der eben mit viel Behagen eine Pfirsichschnitte im Mund zergehen ließ, und warf auf Amalia einen raschen Blick, aus dem Casanova zu entnehmen glaubte, daß sie den Abbate in tieferes Vertrauen gezogen hatte als ihren Gatten. – »Das wird mir leider nicht möglich sein,« erwiderte Casanova förmlich; »denn ich darf Freunden, die solchen Anteil an meinem Schicksal nehmen, nicht verhehlen, daß meine venezianischen Mitbürger im Begriffe sind, mir für das Unrecht, das sie mir vor Jahren zugefügt, eine etwas verspätete, aber um so ehrenvollere Genugtuung zu geben, und ich ihrem Drängen mich nicht länger werde versagen können, wenn ich nicht undankbar oder gar nachträgerisch erscheinen will.« Mit einer leichten Handbewegung wehrte er eine neugierig-ehrfurchtsvolle Frage ab, die er auf Olivos Lippen sich runden sah, und bemerkte rasch: »Nun, Olivo, ich bin bereit.
Es war indes wieder ein Spiel zu dreien geworden, heute ließen sich’s auch die Brüder Ricardi ohne Einspruch gefallen; mit Olivo und dem Abbate waren sie bewundernde Zuschauer. Kein lautes Wort wurde gewechselt, nur die Karten sprachen, und sie sprachen deutlich genug.
Und da auch unser würdiger Abbate sich zu beteiligen pflegt, so können Sie sich wohl denken, Herr Chevalier, daß es nicht sehr sündhaft dabei zugeht.« Als vom Abbate die Rede war, lachten die Mädchen und hatten einander weiß Gott was zu erzählen, worüber es noch mehr zu lachen gab als vorher.
Er küßte sie zärtlich wild und flüsterte: »Du mußt es dem Abbate nicht sagen, Teresina, auch in der Beichte nicht. Und wenn du später einen Liebhaber kriegst oder einen Bräutigam oder gar einen Mann, der braucht es auch nicht zu wissen. Du sollst überhaupt immer lügen; auch Vater und Mutter und Geschwister sollst du anlügen; auf daß es dir wohl ergehe auf Erden.
Er schwor sich zu, sie zur Rede zu stellen von Angesicht zu Angesicht, ihr ins Antlitz zu schleudern, vor Olivo, vor Amalia, vor dem Marchese, dem Abbate, vor der Magd und den Knechten, daß sie eine lüsterne kleine Hure war und nichts anderes.
Er traf am Eingang mit Casanova zusammen und, mit einer Art von spöttischer Höflichkeit, ließ er ihm den Vortritt, was Casanova ohne Dank annahm. Der Marchese legte die erste Bank. Olivo, die Brüder Ricardi und der Abbate setzten so geringe Münzen ein, daß das ganze Spiel auf Casanova – auch heute, da sein ganzes Vermögen nur in ein paar Dukaten bestand – wie ein Spaß wirkte.
Die drei Mädchen hatten sich an den Abbate herangemacht. Sie wußten wohl warum. Denn seinen ungeheuren Taschen entnahm er köstliches Zuckerwerk in großen Mengen und schob es mit seinen dicken Fingern den Kindern zwischen die Lippen. Indes berichtete Olivo dem Abbate in aller Ausführlichkeit, wie er Casanova wiedergefunden.
Längst hatte ich geendet, und da Seraphine noch immer schwieg, stand ich leise auf, ging an das Instrument und mühte mich, in anschwellenden Akkorden tröstende Geister heraufzurufen, die Seraphinen dem finstern Reiche, das sich ihr in meiner Erzählung erschlossen, entführen sollten. Bald intonierte ich so zart, als ich es vermochte, eine jener heiligen Kanzonen des Abbate Steffani.
Wer wird Marcolinens nächster Liebhaber sein? fragte er sich. Der Professor in Bologna, in dessen Hause sie wohnt? O, ich Narr. Der war’s ja längst ... Wer noch? Olivo? Der Abbate? Warum nicht?! Oder der junge Knecht, der gestern glotzend am Tore stand, als wir angefahren kamen? Alle! Ich weiß es. Aber Lorenzi weiß es nicht.
Da ich gestern vierhundert Dukaten an Sie verloren habe und am Ende keine Zeit bleibt, sie zurückzugewinnen.« – »Auch uns hat der Leutnant Geld abgewonnen,« sagte der jüngere Ricardi, und der ältere, schweigende, sah über die Schulter zu dem Bruder auf, der, wie gestern, hinter ihm stand. – »Glück und Frauen« ... begann der Abbate.
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