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Aktualisiert: 16. Mai 2025


Da ich gestern vierhundert Dukaten an Sie verloren habe und am Ende keine Zeit bleibt, sie zurückzugewinnen.« – »Auch uns hat der Leutnant Geld abgewonnensagte der jüngere Ricardi, und der ältere, schweigende, sah über die Schulter zu dem Bruder auf, der, wie gestern, hinter ihm stand. – »Glück und Frauen« ... begann der Abbate.

Und ich bin da. – Indes teilte er weiter die Karten aus, mit unbeweglicher Miene, nicht nur an den Marchese, auch an Olivo und die Brüder Ricardi, denen er zuweilen ein Goldstück hinschob, auf das sie keinen Anspruch hatten. Sie ließen sich’s gefallen. Aus der Nacht drang ein Geräusch, wie die Hufschläge eines über die Straße trabenden Rosses.

Denn alle diese Anstalten, auch die Zuvorkommenheit des Marchese, die Beflissenheit des Abbate sogar, das Erscheinen der Brüder Ricardi, kamen ihm irgendwie verdächtig vor; konnte nicht auch Lorenzi in die Intrige verwickelt sein? Oder Marcolina? Oder gar Amalia?

Es war indes wieder ein Spiel zu dreien geworden, heute ließen sich’s auch die Brüder Ricardi ohne Einspruch gefallen; mit Olivo und dem Abbate waren sie bewundernde Zuschauer. Kein lautes Wort wurde gewechselt, nur die Karten sprachen, und sie sprachen deutlich genug.

Sofort waren die Brüder Ricardi zur Stelle, gierig und erregt; der Abbate schüttelte den Kopf, er hatte genug, und Olivo spielte nur mit, um sich dem Wunsch seines edlen Gastes nicht zu versagen. Lorenzi hatte weiter Glück; als er im ganzen die Summe von vierhundert Dukaten gewonnen, stand er auf und sagte: »Morgen bin ich gern bereit, Revanche zu geben.

Der Abbate hatte Grüße vom Marchese Celsi zu bestellen, der, wenn es seine Gesundheit zuließe, heute abend samt Gemahlin bei seinem werten Freund Olivo erscheinen wollte. »Das trifft sich gutsagte dieser, »da haben wir gleich dem Chevalier zu Ehren eine hübsche kleine Spielgesellschaft; die Brüder Ricardi erwarte ich gleichfalls, und auch Lorenzi kommt; die Kinder sind ihm auf seinem Spazierritt begegnet.« – »Er ist noch immer dafragte der Abbate. »Schon vor einer Woche hieß es, er solle zu seinem Regiment abgehen.« – »Die Marchesameinte Olivo lachend, »wird ihm beim Obersten einen Urlaub erwirkt haben.« – »Es wundert michwarf Casanova ein, »daß es für Mantueser Offiziere jetzt Urlaub gibtUnd er erfand weiter: »Zwei meiner Bekannten, einer aus Mantua, der andre aus Cremona, sind nachts mit ihren Regimentern in der Richtung gegen Mailand abmarschiert.« – »Gibt’s Kriegfragte Marcolina vom Fenster her; sie hatte sich umgewandt, die Züge ihres umschatteten Gesichts blieben undeutbar, – doch ein leises Beben ihrer Stimme hatte Casanova als einziger wohl gemerkt. »Es wird vielleicht zu nichts kommensagte er leichthin. »Aber da die Spanier eine drohende Haltung einnehmen, heißt es bereit sein.« – »Weiß man denn überhauptfragte Olivo wichtig und stirnrunzelnd, »auf welche Seite wir uns schlagen werden, auf die spanische oder auf die französische?« – »Das dürfte dem Leutnant Lorenzi gleich seinmeinte der Abbate. »Wenn er nur endlich dazu kommt, sein Heldentum zu erproben.« – »Das hat er schon getansagte Amalia. »Bei Pavia vor drei Jahren hat er mitgefochtenMarcolina aber schwieg.

Die Neuangekommenen waren die Brüder Ricardi, Junggesellen, die, wie Casanova von Olivo erfuhr, früher in der großen Welt gelebt, mit allerlei Unternehmungen wenig Glück gehabt und sich endlich in das benachbarte Dorf, ihren Geburtsort, zurückgezogen, wo sie in einem elenden Häuschen zur Miete wohnten. Sonderbare, aber harmlose Leute.

Er fühlte, wie ein Plan in ihm dumpf erstand, dem er vor allem Zeit lassen mußte, sich klar zu gestalten. »Sie sollen Ihr Geld noch heute vor Anbruch der Nacht habensagte Lorenzi. »In einer Stunde bin ich in Mantua.« – »Ihr Pferd kann den Hals brechenerwiderte der Marchese, »Sie auch ... am Ende gar mit Absicht.« – »Immerhinsagte der Abbate unwillig, »kann Ihnen der Leutnant das Geld nicht herzaubernDie beiden Ricardi lachten, brachen aber gleich wieder ab. »Es ist klarwandte sich Olivo an den Marchese, »daß Sie dem Leutnant Lorenzi vor allem einmal gestatten müssen, sich zu entfernen.« – »Gegen ein Pfandrief der Marchese mit funkelnden Augen, als machte ihm sein Einfall ein besondres Vergnügen. »Das scheint mir nicht übelsagte Casanova etwas zerstreut, denn sein Plan reifte heran.

Die andern Herren setzten indes ihre kleinen Münzen wie zuvor, und insbesondere die beiden Ricardi zeigten sich höchst ungehalten, wenn der Marchese sie nicht mit der gleichen Rücksichtnahme zu behandeln schien, wie den Leutnant Lorenzi.

Der ältere begann zu weinen wie ein Kind. Der andere küßte ihn wie zur Beruhigung auf beide Wangen. Der Marchese fragte, ob sein Wagen schon wieder zurückgekommen sei. Der Abbate bejahte; er hatte ihn vor einer halben Stunde vorfahren gehört. Der Marchese lud den Abbate und die Brüder Ricardi in seinen Wagen ein; er wollte sie vor ihren Wohnhäusern absetzen; – und alle verließen das Haus.

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