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Sie sehen, hier liegen genug starke Motive zum Verbergen vor; dem wohlerzogenen Weib wird ja überhaupt nur ein Minimum von erotischer Bedürftigkeit zugebilligt, und der junge Mann soll das Übermaß von Selbstgefühl, welches er aus der Verwöhnung der Kindheit mitbringt, zum Zwecke der Einordnung in die an ähnlich anspruchsvollen Individuen so reiche Gesellschaft unterdrücken lernen.

In artigen Reimen mit wohlerzogenen Gefühlen stellte ich zu gleicher Zeit meine arme Muse zu allen Festtagen in den Dienst der Familie und nahm für mein »hübsches Talent« die allgemeine Anerkennung entgegen. Nur eine erfuhr zuweilen von den Geheimnissen meines Schreibtisches: Mathilde, das blasse Kusinchen, die allsonntäglich zu mir kam, und zu der ich lief, wenn das Herz mir gar zu voll war.

So ein Sekretär hielt ihm einfach den Stoß Papiere unter die Nase hin und nahm sich erst weiter nicht die Mühe hinzuzufügen: Bitte schreiben Sie das ab! oder: Heute gibt es wieder einmal eine hübsche, interessante Arbeit für Sie! oder sonst etwas Verbindliches, wie es sich unter wohlerzogenen Leuten schickt.

Ich baute von nun an keine Tempel mehr. Mein äußeres Leben war das einer korrekten Schülerin und wohlerzogenen Tochter. In der schwülen Treibhausluft meines Innern aber wucherten die Wunderblumen meiner Träume, und berauschend umwehte mich ihr Duft, wenn ich allein war und zu mir selber kam.

In diesem Dialog, dem ersten dramatischen Versuch des achtjährigen Knaben trat besonders die Naivität hervor, womit Goethe, durch seinen Vornamen Wolfgang bezeichnet, seinem Schulcameraden Maximilian gegenüber, sich als den Soliden und Wohlerzogenen geschildert hatte. Einen tiefen Eindruck auf Goethe's poetisch gestimmtes Gemüth machte um diese Zeit Klopstocks Messias.

Die wohlerzogenen Leute, und vor allem Frauen, verraten ihre Gefühle nur durch unmerkliche Bewegungen, an denen aber jedes mitfühlende Herz, zumal wenn es in seinem Leben ähnliches Unglück erlitten hat, wie diese mürbe gemachte Mutter, die innere Erregung nicht minder deutlich erkennen kann.

Es ist schon genug, daß er ein Menschenfeind ist. Ich begreife gar nicht, wie man bei einem so großen Vermögen, einer gutmütigen Frau, einer wohlerzogenen Tochter und einem so hübschen Stubenmädchen ein Menschenfeind sein kann. Lied Ach, die Welt ist gar so freundlich Und das Leben ist so schön. Darum soll der Mensch nicht feindlich Seinem Glück entgegenstehn.

In einer seltsam beruhigten, beinahe vergnügten Stimmung, über die er selbst verwundert war, saß er dann mit den andern bei Tische und machte Marcolinen in einer scherzhaft aufgeräumten Weise den Hof, wie es sich etwa für einen vornehmen ältern Herrn einem wohlerzogenen jungen Mädchen aus bürgerlichem Hause gegenüber schicken mochte.

Er war von mittlerer Größe, seine Gesichtszüge hatten nichts Anlockendes, aber auch nichts eigentlich Abstoßendes, sein düsteres Wesen erschien nicht unhöflich, er konnte vielmehr für einen wohlerzogenen jungen Mann gelten, der sich in der Stille auf Schulen und Akademien zu Kanzel und Lehrstuhl vorbereitet hatte.

Er ging dreimal in der Woche zu den Kindern eines Fettwarenhändlers, drei allerliebsten, wohlerzogenen Kindern, zwei Mädeln und einem Buben. Die