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So wie ihm der Freund mit dem grauen Barte vorausgesagt hatte, kam er am Abend mit seiner kostbaren Vogellast in der Stadt des Königs an; der Sack aus Spinnegewebe hielt die Thiere so fest, daß keines heraus konnte.

Da sie ihn höhnisch musterte, versetzte er um so strenger: „Ich habe Ihnen alles richtig vorausgesagt.“ „Weil es Ihnen so paßte“, erwiderte sie giftig. Und Diederich, mit Ironie: „Er hat mich doch selbst angestellt, daß ich seinen Kochtopf sollte umrühren. Und wenn der Kochtopf nicht in braune Lappen eingewickelt gewesen wäre, hätte er ihn schon längst überkochen lassen.“

»Wie das, Euer Gnadenfragte Herr von Wrech erstaunt. Der Graf antwortete nicht. Was vorausgesagt war, geschah; ein Diplomat sprach bei Hofe vor, das Blut des Prinzen war vertrocknet, die Sache schon in Vergessenheit, Promnitzsches Geld tat ein übriges, und zu Ende Mai reiste Erdmann heim nach Peterswalde. Er führte dortselbst das allerwunderlichste Leben.

Die schönen Aufschriften wurden schmutzig und unleserlich, man riß sie herunter, niemandem fiel es ein, sie zu ersetzen; das Täfelchen mit der Ziffer der abgeleisteten Hungertage, das in der ersten Zeit sorgfältig täglich erneut worden war, blieb schon längst immer das gleiche, denn nach den ersten Wochen war das Personal selbst dieser kleinen Arbeit überdrüssig geworden; und so hungerte zwar der Hungerkünstler weiter, wie er es früher einmal erträumt hatte, und es gelang ihm ohne Mühe ganz so, wie er es damals vorausgesagt hatte, aber niemand zählte die Tage, niemand, nicht einmal der Hungerkünstler selbst wußte, wie groß die Leistung schon war, und sein Herz wurde schwer.

Diederich und Doktor Scheffelweis streckten die Köpfe vor, sie wisperten. „Herr Präsident wissen –?“ „Der Kriegsminister war neulich mit mir auf der Jagd, bei meinem Vetter Herrn von Quitzin.“ Diederich machte einen Kratzfuß. Er stammelte, er wußte selbst nicht was. Er hatte es vorausgesagt!

Die aller Hemmungen bare Phantasie in dem Dämmerzustand zwischen Wachen und Träumen zauberte ihm allerhand lockende Bilder vor ... Es kamen die Wochen, die der Chef vorausgesagt hatte. Wochen, die an die Arbeitskraft der Herren in seiner Abteilung Anforderungen stellten, denen man nur mit erhöhter Anspannung des Pflichtbewußtseins gewachsen war.

Die Herzogin bestieg nun, ohne weiteres, unter einer blossen Anzeige, die sie, durch einige Abgeordnete, an ihren Schwager, den Grafen Jakob den Rotbart, tun liess, den Thron; und was mehrere Ritter des Hofes, welche die abgeschlossene Gemuetsart des letzteren zu durchschauen meinten, vorausgesagt hatten, das traf, wenigstens dem aeusseren Anschein nach, ein: Jakob der Rotbart verschmerzte, in kluger Erwaegung der obwaltenden Umstaende, das Unrecht, das ihm sein Bruder zugefuegt hatte; zum mindesten enthielt er sich aller und jeder Schritte, den letzten Willen des Herzogs umzustossen, und wuenschte seinem jungen Neffen zu dem Thron, den er erlangt hatte, von Herzen Glueck.

Der Graf aeusserte, indem ihm eine Roete ins Gesicht stieg, dass er seinen ungeduldigen Wuenschen, waehrend seiner ganzen Reise, dies Schicksal vorausgesagt habe; dass er sich inzwischen dadurch in die aeusserste Bekuemmernis gestuerzt sehe; dass ihm, bei der unguenstigen Rolle, die er eben jetzt zu spielen gezwungen sei, eine naehere Bekanntschaft nicht anders als vorteilhaft sein koenne; dass er fuer seinen Ruf, wenn anders diese zweideutigste aller Eigenschaften in Erwaegung gezogen werden solle, einstehen zu duerfen glaube; dass die einzige nichtswuerdige Handlung, die er in seinem Leben begangen haette, der Welt unbekannt, und er schon im Begriff sei, sie wieder gut zu machen; dass er, mit einem Wort, ein ehrlicher Mann sei, und die Versicherung anzunehmen bitte, dass diese Versicherung wahrhaftig sei.

Die Witwe konnte sich kaum in ihren neuen Stand einleben, da nahte schon das Unglück, das Luther vorausgesehen und vorausgesagt: es kam der Schmalkaldische Krieg und mit ihm Verwüstung, Plünderung, Flucht, Elend über Frau Katharina.

Jetzt mußte es sich zeigen, wie die Geduld, welche die Anhänger der Landeskirche aus den Schriften des Paulus gelernt zu haben vermeinten, die Probe einer Verfolgung bestehen würde, die noch keineswegs so schlimm war, wie die eines Nero. Das Ergebniß war so, wie es Jedermann, der die menschliche Natur nur einigermaßen kannte, vorausgesagt haben würde.