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»Die Macht der Selbsttäuschung ist eben unendlich«, entgegnete Lamberg. »Ich weiß nicht, ob ihr euch an den Fall jenes berühmten Schriftstellers erinnert, der das Buch eines Unbekannten und Namenlosen, welches ihm unter vielen Manuskripten zugesandt worden war, veröffentlichte und nicht nur die Welt betrog, sondern auch sich selbst, denn es war ihm zumute, als ob er das Werk geschaffen hätte, da es ganz aus der Stimmung seines Geistes war und auch unter seinen Freunden und Anhängern niemand eine Fremdartigkeit oder Verschiedenheit bemerkte.

Nicht nur die gestrafte Person müßte sich in jedem der angeführten Fälle in Selbsttäuschung befinden, sondern mit ihr zugleich das ganze Kunstwerk, dem sie angehört, und der Dichter, der dasselbe geschaffen hat. Der Zuschauer, der das Gewissen für den Helden hätte, hätte es zugleich für den Dichter und sein Werk.

Mit ihnen war der letzte Rest einer Opposition vernichtet, die bei besserer Führung das Gewaltrecht der Eroberung in sehr ernstes Gedränge zu bringen vermocht hätte; wer jetzt noch Partei gegen Alexander hielt, schien sich einer untergegangenen Sache oder der leichtsinnigsten Selbsttäuschung zu opfern.

Die Beutezahlen, die unsere Gegner der Welt bekanntgeben konnten, sprachen eine deutliche Sprache. Heimat und Verbündete mußten ängstlich aufhorchen. Um so mehr war es unsere Aufgabe, die Ruhe zu behalten und die Verhältnisse zwar ohne Selbsttäuschung, aber auch ohne übertriebenen Pessimismus zu betrachten. Die militärische Lage war freilich ernst geworden.

Bei keinem Dichter ist die Intensität des Sichverlierens in sein Werk, der Glaube an die eigenen Träume stärker gewesen, die Halluzination so nahe der Grenze der Selbsttäuschung.

Eine Selbsttäuschung hierüber wäre ein Verbrechen an unserer Sache gewesen, das sah ich ein. Es galt, den Kinderglauben ruhig und mutig aufzugeben.

Auf die großen kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen des Ostblocks habe ich in anderem Zusammenhang schon hingewiesen; auch darauf, daß die Stärke dieser auf Schriftkultur basierenden Kulturen illusorisch und reine Selbsttäuschung war. In nicht allzu entfernter Vergangenheit lasen die Menschen dieser Länder Bücher, besuchten Konzerte, Opern und Museen.

Dagegen findet er lauter Leidende um sich, überzeugt sich selbst und Andere gerne von seiner allzuharten Strafe oder beispiellosen Unschuld, läßt sich auch von Anderer Unschuld gerne überreden, wird durch beständigen Anblick von Verbrechern und engeres Anschließen an Einzelne derselben gar bald gegen alle Verbrechen abgestumpft, redet sich und Andere in eine rettungslose Selbsttäuschung über den eigenen Werth, in wilden Haß gegen Gesetze und Menschen, gegen Staat und Kirche und Gott hinein.

Je länger ich heute in deinem Haus verweile, Allheiliger, je mehr ich mich selbst betrachte, indem die Quelle jeder Sinneslust gehemmt ist, und das Brausen der Leidenschaften in meiner Brust erstirbt, je klarer ich mir bewußt werde, daß ich hier vor deinem ewigen Richterstuhle stehe, wo nicht nur die Sünden, welche alle Welt sieht und verurteilt, mir vorgehalten werden, sondern wo eine jede sündige Neigung, jede gottlose Begierde, jedes unnütze Wort, ja selbst die geringste Versäumnis in der Ausübung des Guten, die ich mir habe zu schulden kommen lassen, als Zeugen gegen mich auftreten, mich ohne Schonung vor dich zu Gericht bringen, dem alles offenbar ist, und mich meiner Selbsttäuschung entreißen, die meinen Geist sonst gefangen hält, um so mehr muß ich wieder und wieder dein Erbarmen anflehen: O, vergib, vergib mir, Allbarmherziger, wende mir deine Gnade wieder zu, daß ich in meinen Sünden nicht verderben muß!

In der ersten Zeit hatte er die Vorstellungspausen kaum erwarten können; entzückt hatte er der sich heranwälzenden Menge entgegengesehn, bis er sich nur zu bald auch die hartnäckigste, fast bewußte Selbsttäuschung hielt den Erfahrungen nicht stand davon überzeugte, daß es zumeist der Absicht nach, immer wieder, ausnahmslos, lauter Stallbesucher waren.