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Es giebt und gab zu allen Zeiten Persönlichkeiten, die in beider Hinsicht einen überwältigenden Eindruck auf uns ausüben, solange wir uns gegen solche Eindrücke nicht verhärtet und abgestumpft haben, wie wir ja auch gegenüber dem Eindrucke der Wahrheit, dem Einleuchten oder der Evidenz blind und gleichgültig werden können.

Den Freimut der Verantwortlichkeit, den er vor dem eignen Herzen empfand, hatte das Alter nicht abgestumpft, sondern geläutert; er mußte sich bekennen, daß das, was ihn quälte, ganz einfach das schlechte Gewissen war. Welch ein Dilemma für einen solchen Mann!

Jetzt, wo doch die Herren am runden Tisch längst empört über den nutzlosen Lärm waren, der ihre wichtigen Arbeiten störte, wo der Hauptkassier allmählich die Geduld des Kapitäns unverständlich fand und zum sofortigen Ausbruch neigte, wo der Diener, ganz wieder in der Sphäre seiner Herren, den Heizer mit wildem Blicke maß, und wo endlich der Herr mit dem Bambusstöckchen, zu welchem sogar der Kapitän hie und da freundschaftlich hinübersah, schon gänzlich abgestumpft gegen den Heizer, ja von ihm angewidert, ein kleines Notizbuch hervorzog und, offenbar mit ganz anderen Angelegenheiten beschäftigt, die Augen zwischen dem Notizbuch und Karl hin- und herwandern ließ.

Die Freundschaft mußte ihr ersetzen, was ihr die Liebe schuldig geblieben war, und in einer Zeit wie die ihre, wo die Herzen einander weit offen standen, weil der eigene innere und äußere wüste Lebenskampf die Empfindungen noch nicht bis zu dem traurigen Rest vollkommener Selbstsucht abgestumpft hatte, gab es noch echte, teilnehmende Freunde. Ottilie Goethe nahm unter ihnen die erste Stelle ein.

Unter andern Umständen hätte sie eine Erleichterung gefühlt, und vielleicht den Frieden in dem heimischen Hafen empfunden, jetzt war jeder Gedanke abgestumpft. Ganz mechanisch eilte sie weiter. Mechanisch machte sie ein paar Knöpfe ihres Regenmantels auf, um den Schlüssel herauszuholen; mechanisch steckte sie ihn ins Schloß und öffnete die Badehaustür.

Mütterchen Tot behandelte ihn dabei auf das Herabwürdigenste, und kein Schimpfwort gab es auf Englisch, Irisch, Gälisch oder Schottisch, wie in irgend einer der bekannten Polynesischen Sprachen und Dialekte, das sie nicht schon an ihm abgestumpft, kein Geräth in ihrem ganzen Haus, das sie nicht schon, bei irgend einer feierlichen oder unfeierlichen Gelegenheit, nach seinem Kopf geschleudert hätte.

Ich erhob mich mit dem ersten Morgengrauen in einem ins Schmerzhafte gesteigerten Verlangen danach, endlich das Meer, die Weite, den Widerschein der Befreitheit zu erblicken. Mir war, als hätten die grünen Wände meine Augen, ja alle Sinne abgestumpft und bis zur äußersten Gereiztheit eingezwängt, ich fühlte mich schuldig und am Ersticken.

Die größte Gefahr für ihn liegt darin, daß ihm von dem lieben Nächsten das Ehrgefühl nach und nach abgestumpft oder gar getötet wird. Läßt er es so weit kommen, so ist er verloren, und die Kriminalistik gibt ihr entweder erbittertes oder vollständig gleichgültig gewordenes Opfer nie wieder her.

War der Kopfschmerz die Ursache, oder war ich so matt und meine Sinne durch die große Hitze so abgestumpft, ich kann es mir selbst heute nicht erklären, daß es mir in dieser Zeit, als ich schon die Giraffenspuren verlassen und den Heimweg angetreten zu haben wähnte, nicht einfiel, das goldene Himmelsgestirn anzusehen, nicht eher, als bis es sich schon zum Untergange neigte und die langen Schatten der Bäume das Ende des Tages anzeigten.

Die ursprüngliche Spannung über Verlust und Gewinn, in der die Gefahr vergessen wurde, ist aufgelöst; und den meisten erscheint die Gefahr nun nicht mehr wie eine Herausforderung des Mutes, sondern wie das Erleiden einer harten Züchtigung. So ist das Instrument im ersten Augenblick des Sieges geschwächt und abgestumpft und darum nicht mehr geeignet, Gefahr mit Gefahr zu vergelten.