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"Nein", sagte er, "sonst hätte ich dir eben beigestanden; sonst hätte ich dich früher zurückgehalten, als du den Alraun gegraben: sei froh, du bist frei von ihm! Du bist gesegnet, ein Kind zu tragen, das unser Volk heim führt. Du aber wirst noch Trauer erleben, sei aber furchtlos wie ein Nachttau, welcher der Sonne entgegengeht und sie anblickt, auf daß sie ihn von hinnen nehme."

Daß sie die Pocken kriegte! Ich wollte, ich könnte den Nachttau in Eimern auffassen, und über ihren weißen Hals ausgießen! Ihr kleines verwünschtes Gesicht ist der letzte Grund aller dieser Kriege wider mich; und so lange ich den Märzschnee nicht vergiften kann, mit welchem sie sich wäscht, hab ich auch vor den Rittern des Landes keine Ruhe. Aber Geduld nur! Wo hält sie sich jetzt auf? Flammberg.

Aber das Malheur mit den beiden andern kitzelte ihr noch immer den Gaumen. Hätte sie bekommen, was ihr zukam, die drei Jungen statt des einen, so hätte sie ruhig faulenzen und sich an Nachttau und Tagessonne gütlich tun können. Nun fühlte sie sich nach ein paar Tagen wieder so schlank im Leibe sie mußte hinaus, sie mußte etwas zu fressen haben!

Nachttau mir vom Haupte fließet, Und es wecket mir im Herzen, Wenn sich gleich mein Auge schließet, Deine Liebe bittre Schmerzen! Mein Gewand, ich legt es nieder, Soll ich wieder an es legen? Nach dem Bad die Füße wieder Mir besudeln auf den Wegen? Deine Augen gleichen Blitzen, Deine Augen von mir wende! Meinem Herzen Degenspitzen Scheinen deine zarten Hände!"

Sie fanden das Pferd des jungen Ritters noch an derselben Stelle angebunden, munter und frisch wie sonst, und selbst die Waffenstücke, die am Sattel befestigt waren, hatten durch den Nachttau nicht Schaden gelitten, wie Georg befürchtet hatte, denn der Pfeifer von Hardt hatte ein grobes Tuch, das ihm beim Unwetter gegen Regen und Kälte dienen mochte, über den Rücken des Pferdes ausgebreitet.

Felix und Fräulein Erhardt müßten dann allerdings zu Fuß heimkehren. Auf dem Hinwege brauchten sie aber unbedingt die Pferde, des Transportes ihrer Sachen wegen. Noch vor der Morgendämmerung brachen sie auf, und gerade, als sie das Volkshaus erreichten, hob sich die Sonne über den Horizont. Der Nachttau verschwand bald von den Steinen, aber trotz des wolkenlosen Himmels wurde es nicht heiß.

Der Nachttau rieselte zwischen den Blättern, die Nachtigall hatte aufgehört zu schlagen. Allmählich wurde auch das tiefe Blau des Nachthimmels vom Osten her durch einen blaßgelben Schimmer verdrängt; ein frischer Wind erhob sich und streifte Reinhards heiße Stirne; die erste Lerche stieg jauchzend in die Luft.

Aufschrei im Schlaf; durch schwarze Gassen stürzt der Wind, Das Blau des Frühlings winkt durch brechendes Geäst, Purpurner Nachttau und es erlöschen rings die Sterne. Grünlich dämmert der Fluß, silbern die alten Alleen Und die Türme der Stadt. O sanfte Trunkenheit Im gleitenden Kahn und die dunklen Rufe der Amsel In kindlichen Gärten. Schon lichtet sich der rosige Flor.

Das alles war in wilder Flucht durch seinen Kopf gegangen, als er die Treppe nach dem Hofe hinabgestürmt. Auch damals waren sie durch den Garten von ihrem Hause fortgegangen, und jetzt traf er sie hier, fast unbekleidet, das schöne Haar vom Nachttau feucht, der noch immer von den Bäumen tropfte. Er hüllte sie in den Plaid, welchen er sich selbst vorm Hinuntergehen übergeworfen hatte.

Ein krampfhaftes Beben durchschüttelte ihren ganzen Körper, und während sie mit starren Augen auf dies leise Schluchzen lauschte, das von weit her zu kommen schien, brach es wie mit einer alten Erinnerung aus ihren heißen Augen hervor, glitzerte auf wie Nachttau und tropfte nieder, und eine unfaßbar wohltuende Erleichterung löste den brennenden Druck in ihrer Brust.