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Der Pfeifer von Hardt sah den jungen Mann lange staunend an. "Woher wißt Ihr dies?" rief er. "Doch die, welche mich verfolgten, können auch dies gesagt haben. Nun gut, ich verspreche Euch, daß Ihr überall so angesehen sein sollt, wie Ihr wollt. Besteigt Euer Roß, ich will Euch führen, und Ihr sollt willkommen sein auf Lichtenstein!" Kapitel 13

Einige Male glaubte Georg in der Abenddämmerung sogar den Pfeifer von Hardt über die Brücke schleichen zu sehen; er hoffte von diesem vielleicht etwas erfahren zu können, er eilte hinab, um ihm zu begegnen, aber wenn er bis an die Brücke kam, war jede Spur von ihm verschwunden.

Ihm war ja diese Amme, die Schwester des Pfeifers von Hardt, so wohlbekannt. Freilich, wenn diese es gesagt hatte, war die Sache nicht mehr so zweifelhaft. Denn er wußte, daß sie eine fromme Frau und dem Fräulein sehr zugetan war. "Ihr kennt die alte Rosel?" fragte die Wirtin, erstaunt über den Eifer, womit ihr fremder Gast nach dieser Frau fragte. "Ich? Sie kennen?

Hast Du ihn heute schon gesprochen?" "Ich kam, um mich zu verabschieden, denn ich gehe wieder heim nach Hardt zu Weib und Kind. Der Herr war erst gerührt und erinnerte sich an die Tage seiner Flucht und sagte, ich soll mir eine Gnade ausbitten. Ich aber habe keine verdient, denn was ich getan, ist eine alte Schuld, die ich abgetragen.

Als der Krieg erklärt wurde, war ich genötigt, abzureisen, ich hielt aber treue Männer in jener Stadt, die mir auch das Geheimste berichteten, was vorging." "War nicht einer davon der Pfeifer von Hardt", fragte Georg, "den ich bei dem Geächteten traf?" "Und der Euch über die Alb führte? Jawohl! Diese brachten immer Kundschaft.

Georg konnte nach diesem Bericht ahnen, daß eine Reise von Hardt nach Lichtenstein nicht minder gefährlich sein werde als jener Ritt über die Alp, denn er mußte gerade die Linie zwischen Urach und Tübingen durchschneiden. Doch war Urach schon seit mehreren Tagen vom Heer verlassen.

"Nun, ich will es Euch jetzt sagen", antwortete der Bauer, "ich wollte Euch auf der Alb nicht unnötig bange machen, jetzt aber sind wir, so Gott will in Sicherheit. Denn im schlimmsten Fall sind wir keine vier Stunden mehr von Hardt, wo sie uns nichts mehr anhaben sollen." "In Sicherheit?" unterbrach ihn Georg verwundert. "Wer soll uns etwas anhaben?"

Das Mädchen von Hardt schlug die Augen nieder und spielte mit dem langen Zopfband "Aber es wird jo scho en era Stund Nacht", flüsterte sie kaum hörbar. "Ei, was schadet das? Dann bin ich um den Hahnenschrei in Lichtenstein", antwortete Georg, "Du wolltest Dich ja vorhin selbst bei Nacht und Nebel auf den Weg machen."

Er hatte sie oft unterbrechen müssen, wenn er ihre zierlichen Ausdrücke nicht recht verstand, oder wenn sie in ihrer Rede abschweifte, um die Kräuter zu beschreiben, woraus der Pfeifer von Hardt seine Arzneien bereitet hatte. "Und Dein Vater", fragte er sie, "wo ist er?"

Er musterte mit schnellem Blick die Eintretenden, in dem einen erkannte er sogleich den Pfeifer von Hardt, der andere war jener Krämer, den er in der Herberge von Pfullingen gesehen hatte.