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August starbElsleinund von dem lieben Töchterlein, dessen Ankunft die glücklichen Eltern den Freunden in zahlreichen Briefen angekündet hatten, mußten sie jetzt, gar wehmütig und weich gestimmt, wieder ihr Abscheiden in die ewige Heimat melden. „Es war ein großes Herzeleid; denn es starb ein Stück an des Vaters und ein Teil von der Mutter Leibe“ .

Gegen Morgen aber weckte mich der Vater und sagte mir mit Weinen: "Wach auf, lieb Elslein, und schau nach der Mutter, und gib ihr, was sie verlangt; sie ist gar krank, und ich will nach Kloster Arnstein laufen um die letzte heilige Wegzehrung für sie.

Da küßte ich die Mutter und sagte: "Ich will tun, wie du willst, und will dein gutes Elslein sein", und die Mutter küßte mich wieder mit den Worten: "O du gutes, gutes Elslein!" Dann bat sie mich, ihr das Lied von der Taube zu sagen, das sie mich gelehrt; da sprach ich: Hör, liebe Seel! Wer rufet dir? Dein Jesus aus der Höhe: "Komm, meine Taube, komm zu mir!" Den Ruf ich wohl verstehe.

Ich verstand sie nicht, und weckte sie mit Küssen: "Lieb Mutter, was verlangt dein Herz?" Da schlug sie die Augen auf und sagte: "O mein Jesus, ich bin noch nicht bei dir! Elslein, mein Kind, sage, hast du den lieben Heiland gesehn, wo ist er hingegangen?"

Komm, Elslein", sagte der Ritter dann zu mir, "ich will dich selbst zu deinem Vater bringen; es ist noch hoch am Tage, und mag er wohl Trostes bedürfen." Da brachte mich der Ritter wieder zur Hirzentreu, und ging Georg wieder mit. Die Edelfrau aber blieb mit Johann zurück; der sollte ihr von dem Wesen des Grafen von Nassau erzählen.

Elslein, ich fliege schon." Da sah sie mich mit unaussprechlicher Liebe an und wendete dann den Blick zum Himmel. Ich sprach: "Geleit dich Gott, lieb Mutter!" und weinte laut.

"Das wird er gewiß, liebes Elslein, so es dir gut ist", sagte die Mutter, "aber wenn ich wieder einschliefe, und das Täublein käme wieder, und ich flöge mit ihm fort, so würdest du gewiß gern zurückbleiben bei deinem Vater, daß er nicht allein sei, so ich dich darum bitten würde." Da sagte ich zu ihr: "Ja, das will ich, so du bald wiederkehrst, und mir etwas mitbringest."

Ich aber redete leise zu Füßen des Bettes: "Mutter, darf ich zu dir kommen?" Da sagte sie: "Ja, lieb Elslein, doch steh erst auf und bringe mir das kleine Kreuz aus meiner Truhe; mich verlanget sehr darnach." Geschwind eilte ich an die Truhe, doch der Deckel war so schwer, daß ich ihn nicht erheben konnte; das klagte ich der Mutter, die sagte: "Elslein, bete!

Sie aber antwortete: "Ich werde nicht wiederkehren, doch werdet ihr mir nachfolgen, und da wird alles voll Herrlichkeit sein; aber hörst du, Elslein, du mußt mir den Abschied nicht schwer machen, und auch den Vater trösten, wenn er weinen sollte, und ihm erzählen, wie ich dir gesagt, daß ihr mir nachkommen werdet; denn das Täublein wird bald kommen, mir ist, als höre ich schon seinen Flügelschlag."

Ihr Söhnlein aber, das nicht zugegen war, als ich aus der Laurenburg ging, kam mir bis zum Wasser nachgelaufen und gab mir einen ganzen Rosmarienstock, den er aus seinem Gärtlein ausgerissen, und sprach: "Du Kleine, das stell an deiner Mutter Bett, das ist ein guter Ruch, wenn man siech ist. Elslein, komm wieder!" Da gab er mir die Hand, und wir schieden.