Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 6. Juni 2025
Er gehörte seit Jahren zu den Geldvermittlern Zernins, aber er wie sein Schwiegervater, der Getreidehändler Ring, hatte sein Schäfchen längst ins Trockene gebracht. Er fand Klaus vor einem großen Koffer knieend. »Teufel – wo kommen Sie denn her, Möller?« rief Zernin und stand auf.
Er vermutete, die Woydczinska, denn die beiden paßten in mancherlei Beziehungen zu einander – aber sein Gesicht färbte sich dunkel, als er sah, daß während des allgemeinen Aufbruchs Zernin auf Hedda zuschritt und ihr den Arm reichte. Der Kommerzienrat hatte sich dies beim Entwurf zur Tafelordnung wohl überlegt.
»Ja,« entgegnete er kopfnickend, »ich bin ein bißchen müde. Die verdammte Ischias dörrt einem das Mark aus den Knochen. Also Sie spekulieren auf Döbbernitz? Ich dacht’ mir’s beinahe, als ich Zernin bei Ihnen sah. Es mußte einen Zweck haben
Mit den ausfallenden Gläubigern werde ich Herrn von Zernin zu arrangieren versuchen. Es wird sich schon machen lassen.« »Wenn der gute Wille da ist und eine geschickte Hand – warum nicht. Übrigens, leicht wird es Ihnen nicht werden, auf Döbbernitz Ordnung zu schaffen. Der Junge hat alles verlottert. Seit Jahresfrist ist nichts mehr bestellt worden, wie mir Tornow erzählt.
In seiner fieberhaften Nervosität irrte Gunther von Zimmer zu Zimmer, langweilte sich bei den älteren Damen, scherzte mit den Backfischen, plauderte mit Zernin und setzte sich dann ein Viertelstündchen neben Frau Rittmeister Woydczinska, deren dunkle Schönheit auch auf ihn eine gewisse Anziehungskraft ausübte. Mitten in der Unterhaltung aber versagte ihm das Wort.
Oben auf dem Chor hatte der Kommerzienrat die Hände über dem Bauche gefaltet und kämpfte sichtlich mit einer ihn überkommenden Müdigkeit; die Rätin saß, vor Frost zeitweilig erschauernd, mit groß offenen Augen neben ihm. Herr von Zernin ließ den Blick im Kirchenschiff umherschweifen; er hatte Liese Braumüller entdeckt, und ein rasches Lächeln flog um seinen Mund.
Herr von Ponteck vermutete, er wolle es kaufen – daher seine Bemühungen, Zernin eine neue Position zu schaffen. Biese meinte, der Kommerzienrat sei eine »ganz schlaue Unke«. Er sprach von seinem Gastgeber nicht im freundlichsten Tone. Das ärgerte schließlich den Landrat. »Erlauben Sie, Herr Nachbar,« sagte er, »wir befinden uns noch immer unter dem Dache des Kommerzienrats
Nun aber sollte sie bewundern und staunen; Axel selbst wollte sie am Nachmittag wieder zurückbringen und »in bester Emballage abliefern, wie ein kostbares Püppchen aus #vieux Saxe#«. Hellstern sagte ohne weiteres zu. Es wäre lächerlich gewesen, wenn er sich um Hedda hätte sorgen wollen; die Obhut Axels genügte ihm. Ja – wenn Klaus Zernin noch Herr auf Döbbernitz gewesen wäre!
Herr Legationssekretär von Hellstjern war Besitzer von Döbbernitz geworden, Neffe des Alten vom Baronshof, ein schwer reicher Herr, ein Millionär. Bertold wußte das ganz genau. Und 460000 Mark kostete ihn das Vergnügen. 422000 Mark betrug der Hypothekenstand von Döbbernitz; verblieb für Herrn von Zernin noch ein Reingewinn von 38000 Mark. Auch darüber wußte der brave Bertold genau Bescheid.
Zernin neigte sich etwas tiefer über den Teller. »Du scheinst nicht der Ansicht zu sein, daß das #changement de la position# sonderlich beglückend für mich ist,« fuhr er fort. »Nein, Hedda, das ist es wahrhaftig nicht. Aber was soll der Mensch machen? Mein letzter Ausweg war die Fremde – Amerika, der Sammelplatz der verkrachten Existenzen. Hans Zesingen ist auch schon drüben – ich glaube, er ist Barkeeper in New York und mischt für andre Porter und Sekt, seinen alten Lieblingstrunk. Da bleib’ ich schon lieber daheim. Man muß sich in die Verhältnisse zu schicken suchen. Der Junkerschädel hält nicht mehr stand. Die Handelsverträge und das römische Recht sind unser Unglück
Wort des Tages
Andere suchen