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Aktualisiert: 7. Juni 2025


Du hast sie nie von Angesicht gesehen, die Frau Stemma, das zweite Weib deines Vaters?" "Das dritte", murrte Wulfrin. "Ich bin von der zweiten." "Das weißt du besser. Auch das jähe Ende deines Vaters weißt du, bei seinem Aufritt in Malmort. Palma ist nachgeboren." "Es sei", versetzte Wulfrin verdrossen. "Warum auch sollte es nicht sein? Rührt mich aber nicht.

Ohne das Haupt zu wenden, sagte er: "Ich komme", und wollte sich erheben, denn er wußte, es war der Tod, der zu ihm trat, um ihn an den jähesten Abgrund zu führen. "Bleibe, Wulfrin!" sprach weich die Stimme der Richterin, "ich setze mich zu dir", und Frau Stemma ließ sich neben ihn auf das Moos gleiten in einem weiten langen Gewande, das selbst die Spitzen der Füße verhüllte.

"Frau, laß mich ziehen!" bat er. "Und daß du dich zufrieden gebest, hole ich dir heute noch den Gnadenreich, und wir verloben die Schwester. Wo haust er?" "Ich danke dir, Wulfrin. Graciosus wohnt nicht ferne von hier, in Pratum." Sie deutete nach einer zerrissenen Schlucht, über welcher eine grüne Alp hoch emporstieg. "Ich gebe dir einen Führer. Den Knaben hier."

"Sei nur getrost, Gnadenreich", ermutigte Wulfrin, "die Sache ist abgemacht." Hätte einer der Gewalttätigen, welche auf den rätischen Felsen nisteten, begehrlich nach Palma gegriffen, Wulfrin möchte ihm ins Angesicht getrotzt und das Schwert aus der Scheide gerissen haben, aber Graciosus war zu harmlos, als daß er ihm hätte zürnen können.

Dich aber, Wulfrin, habe ich schon ehevor dazu ausersehen wie es auch deine brüderliche Pflicht ist , der Schwester, wenn ich stürbe, dieses weite Erbe zu sichern." "Planvoll, aber ferneliegend", sagte er. "Fern oder nahe. Du bist ihr natürlicher Beschützer. Ich kann mein Kind keinem Mächtigen dieses Landes vermählen, denn sie sind ein zuchtloses und sich selbst zerstörendes Geschlecht.

"Mein Wille ist es nicht, und meine Heimat ist nicht ein Bergwinkel, sondern die weite Welt, wo der Kaiser seine Pfalz bezieht oder sein Zelt aufschlägt. Sage du deiner Richterin, Wulfrin sei kein Laurer noch Argwöhner! Sie rühre nicht an die Sache! Sie zerre den Vater nicht aus dem Grabe! Ich lasse sie in Ruhe, kann sie mich nicht ruhig lassen?"

Da hieß die Mutter sie die Glocke ziehen, die hoch oben in einem offenen Türmchen hing und das Gesinde weither zum Angelus rief. Palma hatte als Kind Freude gehabt, das leichtbewegliche Glöcklein erschallen zu lassen, und das Amt war dem Mädchen geblieben. Sie fügte sich zögernd. "Frau, warum hast du ihr die Freude verdorben?" fragte Wulfrin. Stemma wies ihm die Inschrift des Bechers.

Wulfrin sprang in die Mitte. "Kaiser und ihr alle", rief er, "mein ist Palma novella!" Da redete Karl: "Sohn Wulfs, du freiest das Kind seiner Mörderin? Überwindest du die Dämonen?" "Ich ersticke sie in meinen Armen! Hilf, Kaiser, daß ich sie überwältige!" Karl hieß das Mädchen knien und legte ihr die Hände auf das Haupt. "Waise! Ich bin dir an Vaters Statt! Begrabe, die deine Mutter war!

Ein Lächeln des Hohnes glitt über ihr verdunkeltes Gesicht, denn Stemma kannte die Hilflosigkeit der Abgeschiedenen. Im ersten Lichte weckte die zwei Schlafenden ein jäher Hornstoß und riß sie vom Lager empor. Der gewaltsame Tagruf beleidigte das feine Ohr der Richterin. Sie erriet, wen er meldete, und mit schnellem Entschluß und festem Schritte ging sie Wulfrin entgegen.

Nur ein Sorgloser, ein Fahrlässiger, ein Pflichtvergessener nicht meine Worte, die ihrigen verschiebe und versäume es, sie zur Rechenschaft zu ziehen." Wulfrin blickte finster. "Das Weib tritt mir zu nahe", sagte er. "Ich wußte, was man einem Vater schuldig ist.

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