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Sie läßt sich Zeit, weißt du, und für die ersten Jahre ist es auch besser. Aber greif zu, gelt, und laß dir’s schmeckenNun brachte die Frau den grau und blauen, steingutenen Mostkrug herein und stellte drei Gläser dazu auf, die sie alsbald vollschenkte. Sie machte es geschickt, Knulp sah ihr zu und lächelte. »Zum Wohl, alter Freundrief der Meister und streckte Knulp sein Glas entgegen.

Sie erzählte endlich dem geistlichen Herrn, daß sie nun zum erstenmal von Hause in Kondition komme und soeben auf das Schloß ihrer neuen Herrschaft reise. Ich wurde über und über rot, denn sie nannte dabei das Schloß der schönen gnädigen Frau. Also das soll meine zukünftige Kammerjungfer sein! dachte ich und sah sie groß an, und mir schwindelte fast dabei. »Auf dem Schlosse wird es bald eine große Hochzeit gebensagte darauf der geistliche Herr. »Jaerwiderte das Mädchen, die gern von der Geschichte mehr gewußt hätte; »man sagt, es wäre schon eine alte, heimliche Liebschaft gewesen, die Gräfin hätte es aber niemals zugeben wollenDer Geistliche antwortete nur mit Hm, hm, während er seinen Jagdbecher vollschenkte und mit bedenklichen Mienen daraus nippte. Ich aber hatte mich mit beiden Armen weit über den Tisch vorgelegt, um die Unterredung recht genau anzuhören. Der geistliche Herr bemerkte es. »Ich kanns Euch wohl sagenhub er wieder an, »die beiden Gräfinnen haben mich auf Kundschaft ausgeschickt, ob der Bräutigam schon vielleicht hier in der Gegend sei. Eine Dame aus Rom hat geschrieben, daß er schon lange von dort fort seiWie er von der Dame aus Rom anfing, wurd ich wieder rot. »Kennen denn Ew. Hochwürden den Bräutigamfragte ich ganz verwirrt. »Neinerwiderte der alte Herr, »aber er soll ein lustiger Vogel sein.« »O jasagte ich hastig, »ein Vogel, der aus jedem Käfig ausreißt, sobald er nur kann, und lustig singt, wenn er wieder in der Freiheit ist.« »Und sich in der Fremde herumtreibtfuhr der Herr gelassen fort, »in der Nacht gassatim geht und am Tage vor den Haustüren schläftMich verdroß das sehr. »Ehrwürdiger Herrrief ich ganz hitzig aus, »da hat man Euch falsch berichtet. Der Bräutigam ist ein moralischer, schlanker, hoffnungsvoller Jüngling, der in Italien in einem alten Schlosse auf großem Fuß gelebt hat, der mit lauter Gräfinnen, berühmten Malern und Kammerjungfern umgegangen ist, der sein Geld sehr wohl zu Rate zu halten weiß, wenn er nur welches hätte, der

Wilhelm wußte nicht, was er sagen sollte, als die Alte wirklich den Stöpsel springen ließ und die drei Gläser vollschenkte. "Trinkt!" rief sie, nachdem sie ihr schäumendes Glas schnell ausgeleert hatte, "trinkt, eh der Geist verraucht! Dieses dritte Glas soll zum Andenken meiner unglücklichen Freundin ungenossen verschäumen. Wie rot waren ihre Lippen, als sie Euch damals Bescheid tat!

Es war im Januar; das Thermometer stand zwanzig Grad unter Null; draußen auf der Gasse war kein Mensch zu sehen; mitunter kam der Wind pfeifend von den nahen Bergen herunter und jagte kleine Eisstücke klingend über das Straßenpflaster. "Da behagt 'n warmes Stübchen und 'n heißes Schälchen Kaffee", sagte die Meisterin, indem sie mir die Tasse zum dritten Male vollschenkte.

Kaum hatten die Beiden die Schenkstube verlassen, als Thuegut Lobsich rasch hinter den Schenkstand ging, eine der Flaschen noch einmal herunternahm, sich ein Glas ganz vollschenkte, auf einen tüchtigen Zug hinuntergoß, die Flasche dann wieder an ihren Platz stellte, das Glas ausspühlte und abtrocknete und eben wieder hinter dem Schenkstand vortreten wollte, als er, in der Thür stehend, seine Frau erblickte, die ihn mit einem keineswegs vorwurfsvollen, aber doch recht ernstwehmüthigen Blicke still und schweigend betrachtete.