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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Thuegut Lobsich wußte aber auch genau, weshalb das geschah, denn wo er in Deutschland Bier getrunken hatte, in dem vergeblichen Versuch seinen Durst zu löschen, trank er hier schwere Weine, Sherry und Madeira und Cognac und Brandy dazu, dem fehlenden Appetit unter die Arme zu greifen, oder, wie er selber sagte, »seinen Gästen mit einem guten Beispiel voranzugehn.«
Böse Zungen meinten dabei nicht selten, Frau Lobsich sei der »einzige Mann im Hause« und Thuegut dürfe nur tanzen, wenn sie nicht daheim wäre; böse Zungen erwähnten dann aber nicht dabei, daß sie wirklich allein das Hauswesen in Zucht und Ordnung hielt, und so scharf und heftig sie draußen in Küche und Wirtschaft, wo sie fremde Leute doch auch eigentlich nur zu sehen bekamen, sein konnte, und so große Ursache sie dabei oft hatte ärgerlich zu sein, und die Ursache dann auch für vollkommen genügend hielt, es wirklich zu werden, so still und freundlich konnte sie sich betragen, wenn sie allein mit ihrem Manne war, und so gern gab sie ihm in Allem nach, was nicht eben zu Ruin und Schaden trieb.
Kaum hatten die Beiden die Schenkstube verlassen, als Thuegut Lobsich rasch hinter den Schenkstand ging, eine der Flaschen noch einmal herunternahm, sich ein Glas ganz vollschenkte, auf einen tüchtigen Zug hinuntergoß, die Flasche dann wieder an ihren Platz stellte, das Glas ausspühlte und abtrocknete und eben wieder hinter dem Schenkstand vortreten wollte, als er, in der Thür stehend, seine Frau erblickte, die ihn mit einem keineswegs vorwurfsvollen, aber doch recht ernstwehmüthigen Blicke still und schweigend betrachtete.
Wie dem auch sei, Thuegut Lobsich that wirklich gut auf dem Platz, der ihm vortreffliche Nahrung bot, und befand sich so wohl, wie sich nur ein Wirth in einer gut gelegenen Wirthschaft befinden kann.
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