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Aktualisiert: 2. Juni 2025


Einige Tage später sagte sie zu ihm, der Gedanke schmerze sie, daß Achim Ursanner in einem Massengrab vermodern solle, und Sylvester versprach, dafür Sorge zu tragen, daß der Leib des unglücklichen Freundes eine würdige Ruhestätte erhalte. Er bedachte aber die Schwierigkeiten nicht, die der Erfüllung eines solchen Versprechens begegneten.

»So war die Meinung mit nichtensagte Ursanner, »aber ich sehe schon, Sie ziehen Ihr Mißverständnis meiner Zuversicht vor. Jeder liebt seinen Schmerz, und heute scheinen Sie unversöhnlicher gestimmt als damals

Wenn sie einen Schuß abfeuerten und die Türen zerschmetterten, war dem genügt; zu sinnlos ungleichem Kampf brauchte es nicht zu kommen. Aber diesem Verlangen nach einer symbolischen Handlung willfahrt die Wirklichkeit nicht; ihre Entscheidungen sind von gröberer Art. Ursanner erbebte vor sich selbst.

Aber es war Achim Ursanner vom Schicksal nicht bestimmt, auf dem geraden und zweifellosen Wege des geistigen Kampfes zu bleiben. Die Umstände rissen ihn ins Kleine und Gemeine und verzehrten dort seine Kraft. Ein Jahr nach dem Tod des Vaters starb auch die Mutter. Bei der Testamentseröffnung stellte sich heraus, daß sie einen Teil des Grundbesitzes, einen Weinberg und mehrere

Achim Ursanner war der Sohn eines Flußbaumeisters, eines angesehenen und in seinem Fach tüchtigen Mannes. Seine Mutter war eine Französin gewesen, aber gerade diesem Umstand verdankte er eine fast trotzige Liebe für sein Vaterland, für deutsches Wesen und deutsches Leben. Er hatte die Rechte studiert und dem Wunsch seines Vaters gehorsam die Laufbahn eines Staatsbeamten gewählt.

Und damit ich's Ihnen nur offen gestehe: als man mir hinterbrachte, daß Sylvester mit diesem Menschen zusammenkommt, habe ich ihn gebeten, mein Haus zu meidenEin Frösteln lief Agathe über den Rücken. Das war der jahrtausendalte, unversöhnliche Geist der Kirche, der ihrem Herzen fremd blieb. Sie beschloß, zu Ursanner zu gehen. Sie schien zu vergessen wo sie war.

Die Brust war ihm eng, er mußte ins Freie. Am Brunnentrog wusch er das Gesicht, dann stürmte er durch die Landschaft, und plötzlich entschloß er sich, in die Stadt zu gehen. Dort angelangt, frühstückte er hastig in einem Kaffeehaus an der Mainbrücke, danach suchte er den Professor Barenius auf, seinen Universitätslehrer, einen der wenigen Menschen, mit denen er noch Beziehungen unterhielt. In gepreßten Worten berichtete er über die letzte Wendung des Prozesses und fragte den greisen Juristen, ob er kein Mittel wisse, den Urteilsvollzug zu verzögern. Barenius verneinte. »Ich werde die Kinder nicht preisgebenerklärte Ursanner zähneknirschend. »Dann bleibt nichts andres übrig als mit ihnen zu fliehen, und zwar rasch und ohne Aufsehenwar die Antwort. Ursanner schüttelte heftig den Kopf. »Fliehen? Das hieße ein Unrecht bekennen. Nimmermehr

Der Marschall Montauban, bekannt oder berüchtigt durch seine Expedition in China, weiß von mir, denn er war ein Jugendfreund meiner Mutter. Leben Sie wohl, teure Frau. Ihr Bild raubt meinen letzten Erlebnissen etwas von ihrer würgenden Schmach. Schenken Sie dem armen Flüchtling bisweilen einen freundlichen Gedanken. Achim Ursanner

Agathe hatte die Nachricht von dem Brand in Randersacker durch die Würzburger Botenfrau erhalten, die zweimal wöchentlich nach Erfft kam. Die Zeitung brachte nur eine flüchtige Notiz. Es wurde allgemein angenommen, daß das Feuer gelegt worden sei, und nun erhoben sich Stimmen der Bevölkerung, die für Ursanner Partei ergriffen und dem Kesseltreiben gegen den unglücklichen Mann steuern wollten.

Schweigend gingen sie das Waldtal hinunter und über die nassen Wiesen gegen den Gutshof. Ursanner hatte Eile; ohne vorher ins Haus zu treten, stieg er in den kleinen Wagen und trieb das alte Pferd heimwärts.

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