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Welch’ ein verhängnissvoller und weittragender Irrthum!“ rief der Superintendent warm. „Es wäre ja denkbar, dass ein Mensch, der ganz ausserhalb der christlichen Heilssphäre stände, den Namen Christi nie gehört hat, auf rein deduktivem, moralphilosophischem Wege zu einer der christlichen durchaus ähnlichen Ethik gekommen wäre, wenn hier eben blos die Ethik das Entscheidende wäre.

Es war hier im Gegensatz zu der brennenden Mittagsglut auf der Chaussee wundervoll kühl und schattig. Ein grünlicher Dämmer spann seine Schleier zwischen den Stämmen der Buchen aus, und Sonnenflecken kreisten und zitterten überall auf dem gelben Kies der Wege. Der Superintendent eröffnete die Feier mit einem Gebet, dann hielt Eycken die Weiherede.

Wann werde ich meine Schulden bezahlen? Die jungen Mädchen hätten gern gewusst, oberihnen treu war? Wird der Bestimmte mich zum Cotillon engagiren? – Die Meisten hatten so eine Art Taschenspielervorstellung, Tischrücken, Kartenlegen oder Aehnliches erwartet und waren enttäuscht. Der Superintendent hatte den Fremden mit Beschlag belegt.

Dann wurde er Diakonus in Leisnig, 1537-39 kam er wieder als Diakonus in die Universitätsstadt. Als darauf das Herzogtum Sachsen reformiert werden sollte, wurde er als Superintendent nach Pirna berufen, wollte aberdas heilige Wittenbergnicht verlassen. Doch gab er den Mahnungen Luthers und der andern Väter nach, seinem Vaterlande zu dienen und das beschwerliche Amt zu übernehmen.

Ich würde es sagen.“ „Und wie wird er dastehen im nächsten Leben, wenn Christus die Seinen um sich versammelt, die im Blut des Lammes Gewaschenen, auf seinen Namen Getauften eingehen, und die Andern abgetheilt werden zur Linken?“ Der Superintendent wischte sich den Schweiss. Er schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trocknen. „Ich weiss es nicht.“

Als nun bald darauf der Superintendent von Gießen nach Grünberg kam, so gab man ihm den Justus als Einen an, der mit verdächtigen Leuten Umgang habe, und von dem überhaupt allerlei sonderbares Gerede im Schwange gehe.

Man lebte in Frieden und that sein Möglichstes. Die Frau Superintendent liess bei sich nähen und war im Vorstand aller Wohlthätigkeitsvereine. Alles das, diese kleinen Spiele und Gegenspiele, die er witterte, erheiterte den Prinzen. Er hatte dieBaalspfaffenspeciell auf dem Korn und liebte es, an ihren Bäffchen sein Müthchen zu kühlen.

Mann, wozu hast du denn dein Latein gelernt und das Alles, was du zusammengescharrt, wie ein Hamster, und zu was hat denn der Superintendent damals gesagt, als er dich prüfte: »»Justus, ihr seid ein grundgelehrter Mann!«« wozu frag' ich?« »Hebe dich weg von mir, Satan«, sprach traurig lächelnd der Schulmeister, »du vergissest, daß ich Justus heiße.

Er erlaubte sich dann sogar Anspielungen auf die gar nicht Tolstoi’sche Diät in der Superintendentur. – Man hatte etwas auszustehen als Mann Gottes in diesem ungläubigen Jahrhundert. Und oft dachte der Superintendent mit Seufzen an die Zeiten, als noch ein kirchlicher Fingerzeig genügt hatte, um Unbefugte auf den Scheiterhaufen zu schicken, Calvin über dem fröhlichen Genf seine Ruthe schwang.

Erstens, die christliche Milde auch gegen den irrenden Bruder, dann existirte ja auch eine geistliche Gerichtsbarkeit, die vorfordern konnte, nicht mehr. Er erklärte sich die Sache so: Ein ungebildeter Mann, ein Handwerkerder Superintendent betonte dasungebildet“ –, von Mysticismus, sitzender Lebensweise angekränkelt, hatte sich in diese Dinge vertieft.