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Aktualisiert: 4. Juni 2025
„Mister Stefenson, wenn Sie mir schon von vornherein widersprechen, werde ich Ihnen kein Wort über meine Heilanstalt sagen. Daß Sie den Namen nicht ohne weiteres begreifen, ist doch eben das Neue und Gute.“ „Well; ich sage nichts mehr. Ich höre.“
Ich gab die Brieftasche an Stefenson zurück und redete dem neuen Freunde gut zu. Ich erklärte ihm genau, was wir mit ihm vorhätten, wie er als Pächter auf einen unserer Höfe ziehen solle, wie wir ihm die günstigsten Bedingungen einräumen und ihm seine eigene Wirtschaft zu gutem Preise abkaufen würden, falls er sie nicht anderweit günstig los würde. Wie ein König solle er auf seinem Gute hausen.
Die Alte fauchte unzufrieden; mir ging die Laune aus. „Gehen wir hinaus!“ sagte ich. Ich half Eva den Mantel umlegen und fühlte, wie das Mädchen erregt war. Schweigend stiegen wir den Berg hinauf. Ich hatte einen mächtigen Groll auf Stefenson. Er selber hänselte alle Welt, aber einen Scherz gegen seine eigene hohe Person vertrug er nicht.
Es blieb mir gar keine Zeit, mich groß zu erstaunen, sondern er trat mir gleich entgegen und sagte mürrisch: „Ich finde das sehr merkwürdig von Ihnen, daß Sie auch jetzt noch Zeit zu solchen Exkursionen haben.“ „Ach, Mister Stefenson“, entgegnete ich heiter, „ich dachte, Sie wären Ihrerseits noch auf Ihrer Exkursion nach Sizilien.“
An die reichen schlesischen Bauern konnten wir uns nicht wenden, die hätten uns ausgelacht mit unserem Pachtangebote. Kleine Landwirte mußten es sein, die auf ihrer engen Scholle ein kümmerliches Leben führten und froh waren, in eine gute Pachtung zu kommen. Stefenson hielt das Pferd an. „Wollen Sie mitfahren?“ „Nee!“ antwortete der Bauer. „Warum denn nicht?“
Am Rathausplatz trennte er sich von uns. Ein Angestellter geleitete ihn zur Pforte, wo sein Wagen hielt. Eva Bunkert sah ihm lange nach. „Es ist merkwürdig“, sagte sie; „er hat mich ungeheuer an Stefenson erinnert.“ „O nein“, meinte die kleine harmlose Anneliese, „Mister Stefenson ist doch ganz anders, viel jünger und auch viel hübscher.“ „Trotzdem! Was meinen Sie, Doktor?“
Draußen auf der Straße schmiegte sich die kleine Luise dicht und zärtlich an Stefenson an und schmollte mit ihrem „lieben Pappa“, der sie im Stiche gelassen hatte. Und Stefenson, ob er auch nach Eva Bunkert hinschielte, trat nicht zu ihr und sagte vor den Ohren des Kindes: „Ich bin nicht ihr Vater!“ Nein, er hielt stand dem Vaternamen gegenüber, den er sich selbst gegeben hatte.
In zwei Stunden fährt drüben in Neustadt mein Zug ab.“ Wir schwiegen beide. Plötzlich begann Eva laut und heftig zu weinen. Ich hätte hingehen mögen, um über ihre Stirn zu streichen; aber ich tat es nicht. „Eva, Sie wissen, daß Stefenson hier ist – daß er die ganze Zeit hier war?“ Sie nickte. „Er hat wohl mit Ihnen gesprochen?“ Da stand sie auf.
Nach drei Tagen gab mir Stefenson das Tagebuch zurück und sagte, indem er ein sauersüßes Lächeln zwischen seinen dünnen Lippen zerquetschte: „Sie haben mich sehr schlecht charakterisiert.“ „Dieses Urteil sah ich voraus, Mister Stefenson; die Fortsetzung des Tagebuches werden Sie auch nicht zu sehen bekommen.“
Am Ende der Allee steht ein von Efeu umsponnenes Haus, so klein wie eine Einsiedlerhütte. Das Häuschen hat nur ein einziges Zimmer, aber das ist bequem hergerichtet, hat ein gutes Bett, einen Schreibtisch, schlichte, aber geschmackvolle Möbel und gute Bilder an den Wänden. In dieses Zimmer führt der Torwart den Mister Stefenson und sagt: ‚Hier bleiben Sie, lieber Freund, zwei Tage und zwei Nächte.
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