Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 21. Juni 2025
Das Auto hielt, er gab dem Diener, der ihm den Schlag öffnete, ein reichliches Trinkgeld und stieg langsam die drei Treppen zu seiner Wohnung empor. Er machte Licht, vor dem Lampenfuß lag eine Depesche. Er riß sie mit ungeduldiger Hand auf und las bei dem Scheine des verglimmenden Zündhölzchens: »Gratuliere zur fünften Schwadron Ordensburger Dragoner! Wegener.«
Bis dahin hatte er reichlich Zeit, Urlaub zu nehmen, die Schwadron dem Oberleutnant Gusovius zu übergeben und den Brief an Annemarie zu schreiben. Wenn er den durch seinen Burschen beförderte, konnte sie ihn in anderthalb Stunden haben und brauchte keine verwunderten Augen mehr zu machen ... daß er beim Abschied unterlassen hatte, das Wort zu sprechen, das sie von ihm wohl erwartet hatte.
Die Schwadron wurde von dem Wachtmeister weitergeführt, die Herren setzten ihre Gäule in beschleunigte Gangart, Karl von Gorski ritt neben seinem Chef. »Herr Rittmeister, ich bitte um Entschuldigung, aber ich konnte vorhin wirklich nicht anders! Die Begeisterung hatte mich so gepackt.« »Ist ja schon erledigt!« »Gehorsamsten Dank! Und es scheint, ich kann heute überhaupt nicht dicht halten.
Die anderen Herren lachten, nur der ernsthafte Oberleutnant Gusovius, der ein paar Schritte abseits hielt, verzog keine Miene. Er hatte die Schwadron von dem Tage an geführt, an dem der Rittmeister Kaminski sich krank meldete. Und daß da plötzlich vom Generalstabe einer ins Regiment schneite, hatte ihm stille Hoffnungen zerstört.
Die Verwirrung war groß, die Batterien schossen, das Infanterieregiment Wegner rückte gleich vor, eine Schwadron des Herzogs von Weimar, die hinter dem Orte lag, war bei der Hand, die sächsischen Husaren desgleichen. Es entstand ein verwirrtes Gefecht.
»Mag sein, Herr von Gorski. Dafür sieht's an unserer Westgrenze um so bedrohlicher aus. Dort geht's leider nach Stimmungen, nicht nach Erwägungen. Das ganze Volk schreit nach dem Revanchekrieg. Wie ein langsam angestautes Wasser ist es, das jeden Augenblick den Damm zerreißen kann. Mir persönlich wäre es recht. Nichts sehnlicher wünsche ich mir, als meine Schwadron gleich an den Feind zu führen!«
Natürlich dachte keiner an etwas anderes als an eine Attacke. Es liegt wohl im Blute eines Germanen, den Gegner, wo man ihn auch trifft, über den Haufen zu rennen, besonders natürlich feindliche Kavallerie. Schon sah ich mich an der Spitze meines Häufleins eine feindliche Schwadron zusammenhauen und war ganz trunken vor freudiger Erwartung. Meinen Ulanen blitzten die Augen.
Und jetzt muß ich Ihnen was erzählen. An dem Tage, als Sie Ihre Schwadron übernahmen, war ich zufällig mit meinem Töchterchen auf dem Großen Platz.« »Ich entsinne mich sehr wohl. Die junge Dame hat mich mit ihren blauen Guckäugelchen recht scharf gemustert.« »Ja! Und Sie haben ihr sehr gut gefallen.
Na, und was haben Sie weiter vor, Herr Rittmeister?« »Ich beabsichtige, die Schwadron eine halbe Stunde lang zu exerzieren. Hauptsächlich, um selbst nach langer Entwöhnung wieder in Uebung zu kommen.« Der Oberstleutnant lächelte. »Bescheidenheit ziert den Ritter. Na, viel Vergnügen.« Er hob grüßend die Rechte an den Mützenschirm, das Töchterchen verabschiedete sich mit einem Kopfnicken.
Die Leiche der schönen Annerl ward nun mit der guten alten Großmutter in das Haus des Pfarrers gebracht, und in der folgenden Nacht fuhr dieser mit ihr nach der Heimat zurück. Der Offizier traf, mit dem Degen Grossingers und einer Schwadron Ulanen, auch daselbst am folgenden Abend ein.
Wort des Tages
Andere suchen