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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Sadie schaute überrascht empor, Aumama aber fuhr lächelnd fort »scheuche die trüben Gedanken fort von der Stirn, sie passen nicht für uns. Was kümmern uns die Streitigkeiten jener Priester, noch ist die Banane so süß, die Cocosnuß so saftig als je und der Himmel lacht blau und heiter auf uns nieder und unser schönes Land.
Das Leben auf Tahiti ist seitdem ein anderes geworden, und ich selbst fühle mich nicht so wohl mehr in der neuen Umgebung habe mich auch selber vielleicht geändert, oder Andere haben.« »Aia hat Dich traurig und ernst gemacht,« sagte Sadie, freundlich ihre Hand ergreifend, »sie war auch hier bei mir, und ich «
Sadie tanzte mit unendlicher Grazie und Leichtigkeit, aber ihr Herz war nicht bei dem Fest; in ihrer Brust wogte und stach es mit vorwurfsvoller Stimme und quälte das arme unschuldsvolle Herz mit trüben, ängstlichen Bildern. »Du sündigst jetzt« sagte sie sich leise und immer und immer wieder vor, und des ehrwürdigen Bruder Dennis Stimme klang dabei fortwährend in ihrem Ohr »Du hast Dich dem wilden sündhaften Tanz ergeben, und der böse Feind greift schon nach dem Arm, wo ihm der Finger kaum geboten in Lust und Leichtsinn.«
René hätte vielleicht noch eine Masse, ihm gerade nicht gelegene Fragen beantworten müssen, wäre in diesem Augenblick nicht draußen vor der Thür eine kleine Glocke geläutet worden und zu gleicher Zeit Sadie in der Thür des Gemaches erschienen. René sprang fast mit einem Freudenruf empor.
»Und dann?« frug Sadie, und unter Thränen vor schaute ihr Blick lächelnd zu ihm empor »und dann?« »Wettermädchen, Du machst mit mir doch was Du willst!« rief René, sie an sich ziehend und küssend »ich verlange ja auch Nichts mehr auf der weiten Gottes Welt, als daß sie uns unsern Frieden lassen, ungestört und heilig, wie wir ihn «
Der junge Mann fühlte daß er hier ein Feld berührte das er vermeiden müsse – so wenig er sich selber aus irgend einem Religionsbekenntnis machte, hatte er doch zu viel gesunden Sinn für Recht es in Anderm zu achten, und er hätte besonders dem holden Kind nicht durch eine rauhe Antwort weh thun mögen – er sagte deshalb ausweichend: »Ich sprach nicht von Gott, Sadie – ich sprach von den Menschen – also hier wohnt der weiße Missionair?«
»Mein ich nicht?« sagte das Mädchen noch immer halb trotzig und abgewandt, aber doch schon mit viel leiserer, milderer Stimme, als die sanften, bittenden Laute ihr Ohr trafen »mein ich nicht? und woher weißt Du's, Sadie? ich hasse Euch Alle miteinander, und wohl, oh entsetzlich wohl soll mir's thun, wenn Ihr Alle Alle so unglücklich werdet so wie « sie wandte rasch den Kopf ab von Sadie, aber es war nur ein Moment
»Sadie!« flüsterte da eine leise Stimme, als der Schall der Hufe auf der harten Straße noch nicht verklungen war, und die junge Frau, die noch lauschend stand, und in tiefem Nachdenken den mehr und mehr verschwimmenden Tönen zu horchen schien, wandte sich rasch, und fast wie erschreckt dem Rufe zu, der von der Nachbarhecke kam. »Aumama? und warum kommst Du nicht herüber?«
»Wo bist Du aber nur so lange geblieben Sadie!« sagte jetzt René mit leisem fast zärtlichem Vorwurf.
Sadie saß noch lange träumend da, und ihrem regen Geist tauchten bunte und oft wunderliche Bilder auf, wie sie das Herz sich wohl ausmalt in müßigen Stunden, sinnend und grübelnd ihre Farben schaut, und sich vorspricht daß sie leben und sind bis sie in Dunst zerfließen, anderen, bunteren vielleicht, Raum zu geben.
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