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Aktualisiert: 10. Mai 2025
Aumama war überhaupt der vollkommene Typus eines Tahitischen Weibes, dem trotz den lebendigen Augen selbst das sinnlich Weiche in den Zügen nicht fehlte, und als die beiden jungen Frauen so freundlich umschlungen, und von den wehenden Palmen überragt und beschattet, zwischen den Blüthenbüschen standen, hätte man sich kaum etwas Lieblicheres denken können auf der Welt.
Sadie lächelte, aber sie wandte den Kopf ab von der Gruppe es war ihr als ob sich die beiden Leute nur so steif und abgeschlossen dort hinten hingesetzt hätten, nicht mit ihr zu sprechen und was hatte sie ihnen gethan? »Und Aumama, Du bist auch hierhergekommen zu den Fremden?« sagte sie endlich leise »ich glaubte Du fühltest Dich nicht wohl zwischen ihnen?«
»Nichts was mich freute,« antwortete Aumama, »aber auch Nichts was ich wieder erzählen möchte; man soll keinem Menschen etwas Uebles nachreden, noch dazu auf den bloßen Verdacht hin.« »Du bist ärgerlich auf die fremden Frauen,« sagte Sadie lächelnd, »weil Du nicht mit ihnen umgehen kannst wie wir es gewohnt sind unter einander; es ist wohl möglich daß Du ihnen dabei unrecht thust.
Schon wirbelten die Paare vorüber und die junge Frau stand an der anderen Seite des Saales, noch neben Aumama, an ihrer Seite aber jetzt Monsieur Brouard, seinen rechten Arm, von dem sie sich leise zu befreien suchte, um ihre Taille gelegt, und augenscheinlich bemüht sie zum Tanz zu nöthigen, den sie ihm weigerte.
Er war ein guter Mann und die Feranis hatten ihn auch lieb, trotzdem daß er auf andere Weise zu seinem Gott betete, als sie es thun; aber Sadie« fuhr sie langsam und wie zögernd fort, »bist Du dennoch so so fest überzeugt daß er recht hatte?« »Aumama?« rief Sadie erschreckt, und sah staunend die Freundin an.
Aber ich komme hinüber « und ein kleines Pförtchen öffnend, das zwischen einer blühenden und Frucht tragenden Orangenhecke hindurchführte, trat Aumama, Sadiens freundliche Nachbarin, in den Garten und küßte sie, ihren Arm um sie schlagend auf die Lippen.
»Sadie!« flüsterte da eine leise Stimme, als der Schall der Hufe auf der harten Straße noch nicht verklungen war, und die junge Frau, die noch lauschend stand, und in tiefem Nachdenken den mehr und mehr verschwimmenden Tönen zu horchen schien, wandte sich rasch, und fast wie erschreckt dem Rufe zu, der von der Nachbarhecke kam. »Aumama? und warum kommst Du nicht herüber?«
»Aia!« unterbrach sie rasch und heftig Aumama, aber mit weicherer Stimme fuhr sie fort, »Aia ist ein armes, armes Mädchen und sie kann mich nicht böse machen, aber« und ihre Augen funkelten in einem eigenen wilden, fast unheimlichen Feuer »nicht ertrüg ich es auch wie sie, und was sie ertragen hat.
»Haben sie?« sagte Aumama erstaunt, »das ist das erste Mal, daß ich davon höre; aber auch vielleicht noch weil wir nicht so klug sind wie sie, und so geschickt im Lesen und Schreiben. Auch unsere dunkle Hautfarbe kommt ihnen nicht so schön vor den Frauen wenigstens, und Eifersucht mag oft gleichfalls, und gar nicht selten, die Ursache sein, daß sie uns zurücksetzen und kränken.
Mehrere andere Indianerinnen waren ähnlich wie Aumama gekleidet, wenigstens mit demselben Schnitt des Gewandes und ähnlichen Stoffen, die Capitaine von Wallfischfängern in letzterer Zeit auf Speculation, theils von Frankreich, Deutschland oder England mitgebracht.
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