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Aktualisiert: 10. Juni 2025
Aumama, die Behende, wie sie in der bilderreichen Sprache ihres Landes hieß, war eine der schönsten Frauen der Insel, und wie bei den meisten ihres Alters, stand ihr die etwas dunklere Hautfarbe nur zu ihrem Vortheil, während die großen lichtklaren und doch so tiefschwarzen Augen Diamanten gleich, rein und feurig über den von zartem Roth angehauchten, lichtbronzenen Wangen glühten.
»Und was ist's sonst?« lachte Aumama, »nimm mir den Tanz, und ich geb' Dir mein Leben in den Kauf. Nur die Gesellschaft und die Art hier wie sie's treiben gefällt mir nicht. Das Umfassen hemmt die freie fröhliche Bewegung der Glieder, das Drehen treibt mich schwindlich, daß sich die Stube mit mir im Kreise wirbelt.
Nicht einmal eine Trommel haben sie dabei, und das nennen sie Musik.« »Du bist ein wunderliches Mädchen,« lächelte Sadie »fremde Völker haben doch auch fremde Sitten.« »Eben deshalb sollen sie uns die unseren lassen,« trotzte Aumama »aber, was ich Dich fragen wollte,« setzte sie ernster hinzu »wer ist das weiße Mädchen das mit René so lange tanzte, und so viel mit ihm zu sprechen hatte?«
In diesem Augenblick begann das in dem Nebenzimmer aufgestellte und von der ~Jeanne d'Arc~ mit herübergebrachte Musikcorps seine fröhlichen Weisen zu spielen; mehr und mehr Gäste traten zugleich in den Saal, unter ihnen mehre bekannte Gesichter eine Hand legte sich ihr plötzlich auf die Schulter es war Aumama, die ihr lachend in's Auge schaute, und der trübe Schatten der sich eben angefangen über Sadies Seele zu legen, wich dem ersten freundlichen Eindruck der ihr entgegen trat.
Und die Zeit wird wieder kommen,« setzte sie nach einer kleinen Pause zuversichtlich hinzu, »noch hab' ich nicht für immer Abschied genommen von all den liebgewonnenen Stellen, von den guten Menschen ich weiß nur nicht ob ich mich so recht herzlich darauf freuen soll oder davor fürchten. Ach es ist ein recht recht böses Ding um das arme Menschenherz!« Capitel 3. #Der Besuch Aumama.#
»Und nicht um Alles in der Welt hätte ich ihn kränken mögen,« rief Aumama rasch, »er war der Einzige auch, der mich an Gott gehalten, der Einzige, der mich die Möglichkeit eines solchen Wesens ahnen und begreifen ließ, an das uns ja sonst die Uneinigkeit und der Haß der anderen Priester zwingen mußte zu verzweifeln.
Sadie schaute überrascht empor, Aumama aber fuhr lächelnd fort »scheuche die trüben Gedanken fort von der Stirn, sie passen nicht für uns. Was kümmern uns die Streitigkeiten jener Priester, noch ist die Banane so süß, die Cocosnuß so saftig als je und der Himmel lacht blau und heiter auf uns nieder und unser schönes Land.
Ist das ihre Religion des Friedens?« »Aumama, Du sprichst entsetzlich,« sagte Sadie schaudernd, »wer um des Himmels Willen hat Dein Herz mit solchem Trug erfüllt?« »Trug?« wiederholte die Indianerin, und ihr Blick haftete fest auf Sadie »gebe Gott daß es Trug wäre und Lüge, aber wer giebt uns Wahrheit?«
»Gott selber,« sagte da Sadie mit jenem kindlichen Vertrauen, das in dem Schöpfer wirklich seinen Vater sieht, und in reiner, ungeheuchelter Frömmigkeit am Throne des Höchsten sein Gebet, seinen Dank niederlegt »Gott selber, Aumama; er hat uns die Wahrheit in das Herz gelegt, und seine Boten schon vor langen Jahren gesandt, sie uns hier zu lehren.
Aumama seufzte tief auf, und wandte das Köpfchen leicht zur Seite; sie war jetzt recht ernst geworden, und der ganze frühere Frohsinn schien verschwunden. »Ich hoffe daß wir zu einander passen für das ganze Leben;« sagte sie endlich leise, »es wäre wenigstens recht traurig, wenn wir es je anders finden sollten.
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