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Aktualisiert: 1. Mai 2025


Aia lag noch lange an der Gespielin Schooß und ihre Thränen schienen rascher zu fließen, als eine laute Männerstimme fröhlichen Gruß durch die Hecke blühender Akazien rief, die den Garten von der Straße trennte. »Ah Lefevreantwortete René, »wie geht es Euch, Nachbar, und kommt Ihr nicht herüber

René hatte sie mitleidig eine Zeitlang betrachtet, dann legte er seine Hand auf ihre Schulter und sagte leise: »Bleibe bei uns, Aia, gehe nicht wieder nach Papetee, sondern bleibe bei Sadie.

Aber auch Aia hatte sich rasch und wie erschreckt emporgerichtet, und die Locken aus der Stirn, die Thränen aus dem Auge werfend wandte sie sich, als ob sie den Platz fliehen wollte; Sadie aber ergriff rasch ihre Hand und sagte leise und bittend: »Gehe nicht fort von hier, Aia, bleibe bei uns

»Joranna René, ~ah bon jour Madame~,« rief aber Lefevre der wohl den peinlichen Eindruck zu verwischen wünschte, den die Worte des wunderlichen Mädchens unverkennbar besonders auf Sadie gemacht, »hat Ihnen Aia den schönen Abend verderben wollen? es ist ein albernes Ding, und darf mir gar nicht mehr über die Schwelle, denn Aumama weint jedes Mal, wenn sie nur den Fuß unter das Dach gesetzt

Aia war schön, schön wie die Palme ihrer Wälder, die lichtbronzene Haut in ihrer Färbung eher eine Zierde zu nennen, und die Gestalt voll und üppig, und doch schlank und elastisch; aber die weiche schwärmerische Gluth fehlte ihr, die den Zügen ihrer Landsmänninnen einen so eigenthümlichen Reiz verleiht, und auch das Mädchenhafte, ohne die der Schmelz abgestreift ist von jeder weiblichen Schönheit.

»Du hast vielleicht Ursache Einem von uns zu zürnen, Aiasagte aber René, der wohl sah welchen schmerzlichen, ja peinlichen Eindruck die Worte auf seiner Sadie Seele machten, »und schmähst jetzt ungerecht das ganze Geschlecht. Du wirst uns in späteren Jahren Abbitte thun

Fort mit Euch, Ihr habt süße Worte auf der Zunge, und Gift, tödtliches Gift im Herzen fort, Aia kennt Euch fortund ohne Gruß noch Blick zurückzuwerfen, schritt sie den schmalen Pfad hinab, der nach dem unteren Pförtchen führte und war bald in der sogenannten ~broomroad~, dem gebahnten Weg nach Papetee, verschwunden.

Das Leben auf Tahiti ist seitdem ein anderes geworden, und ich selbst fühle mich nicht so wohl mehr in der neuen Umgebung habe mich auch selber vielleicht geändert, oder Andere haben.« »Aia hat Dich traurig und ernst gemachtsagte Sadie, freundlich ihre Hand ergreifend, »sie war auch hier bei mir, und ich «

Und dabei hatte ja die arme Aia recht mit so vielen Anderen; wohin sie dachte schrak sie vor dem wilden Treiben zurück, das lockere Bande schlang um Europäer und Insulanerinnen, und sie losließ, wie es dem Augenblick gefiel.

»Aiaunterbrach sie rasch und heftig Aumama, aber mit weicherer Stimme fuhr sie fort, »Aia ist ein armes, armes Mädchen und sie kann mich nicht böse machen, aber« und ihre Augen funkelten in einem eigenen wilden, fast unheimlichen Feuer »nicht ertrüg ich es auch wie sie, und was sie ertragen hat.

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