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Aktualisiert: 3. Oktober 2025
Ganz befangen in Gedanken Und erfüllt mit neuer Sorge Eilet durch das Feld die Schlanke Wie auf traumbeschwingter Sohle. Höret nicht den "Guten Abend", Den der Wandrer ihr geboten, Und erwidert kaum das Amen Auf ein: Jesus sei gelobet! Aber an den letzten Garten Steht des Gärtners Fenster offen: "Rosablanke, Rosablanke!" ruft er ihr mit freudgem Tone. "Willst du so vorüber wandeln?
Aber Rosablanke dachte Nun des Traums von diesem Morgen, "Pietro," sprach sie, "eine Schlange Rankt um deinen Baum die Rose! Und der Herr hat sie geschaffen Aus der sehnsuchtvollen Woge Seines Busens; des Entschlafnen Herz entstieg die Traumgeborne. Die Orange wird zum Apfel, Und der Apfel wird zum Tode, Willst du schließen in die Arme, Die dir in dem Herzen wohnet.
Aber über deine Wangen Seh ich sanfte Tränen rollen?" "Kann ich," saget Rosablanke, "Vor dem Bild nicht weinen wollen? Denn ich seh auf seinen Wangen Blasser Lilien Kelch erschlossen, Der von Tränen bittren Grames Bis zum Tode überflossen. Wer hat dir das Bild gemalet, Wer hat dir das Tuch gesponnen, Daß sie lieb dir über alles Und mir auch so lieb geworden?"
Und es gehet Rosablanke Durch das römsche Tor herein, Eine Kerze trägt die Schlanke Und ein Kännlein Opferwein. Als sie an des Altars Stufen Vor Biondettens Wohnung steht, Will die Tänzerin sie rufen, Daß sie mit zur Kirche geht. Aber wie ward sie betroffen! An dem kleinen, stillen Haus Steht die Türe nächtlich offen: Ging so früh die Jungfrau aus?
Jede Blüte hör ich fallen, Hör des Knaben leisen Odem, Und die reine Rosablanke Tritt einher mit ihrem Korbe. Auf den Stufen des Altares, Wo sie früh den Kranz geflochten, Ladet sie zum armen Mahle Kindlich ein die Mutter Gottes. Eine goldne Honigwabe, Auch ein Stückchen weißen Brotes Und die milchgefüllte Flasche Nimmt sie aus dem weißen Korbe.
"Was ich weiß, sollst du erfahren," Spricht Biondetta, "doch zu sorgen Bleibt mir vieles noch heut Abend; Ich muß meinen Putz noch ordnen; Muß noch stimmen Leir und Harfe Und die Lieder wiederholen, Denn schon mahnet mich der Schatten Meiner Uhr dort an der Sonne." Schüchtern fraget Rosablanke: "Hohe Gäste hat entboten Wohl dein Vater für heut Abend, Die so reichen Putz erfordern?"
Aber jener ihm entgegnet: "Ach! es ist das deine nicht! Dann wär wohl mein Los gesegnet, Und es das meine nicht. Blumen konnt ich dir nicht bringen, Weil sie all wie Rosarose In dem Feuer untergingen, Bis auf eine weiße Rose." Pietro wollte weiter reden, Doch Melior und Rosablanke, Welche zum Gemach eintreten, Werden seiner Rede Schranke.
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