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»Der Herr liebt sowieso keine süßen Speisenbemerkte bissig eine junge Pflegerin, die vorüberlief. Rolfers legte die Zeitung beiseite. »Die Schwester hat rechtmachen Sie sich also keine Sorgesagte er höflich und hielt die Frau, die an seinem Bette stand, im Banne seiner ernsten, etwas strengen Augen. »Wollen Sie mir sagen, was unsrer Lazarettmutter fehlt

Endlich brachte sie ihren Vorsatz mit einer grimmigen Miene von Entschlossenheit dennoch zustande. Sie ging hinaus und öffnete die Haustür. Oben lehnte sich Rolfers aus dem Fenster. »Wer ist dort?« »Ich will nur einen Brief zum Kasten bringenantwortete Martha und lief eilig, als verfolge man sie, in die mittlerweile eingetretene Dunkelheit hinaus.

Eines Nachmittags in der Schneedämmerung brachte der Fuhrmann zwei Bilderkisten, die ihm von einer geschlossenen Ausstellung zurückgesandt wurden. Lütje schleppte sie hinauf und rief Richard zu, sich den Schlüssel zum Atelier von Herrn Rolfers geben zu lassen und ihm die Türe zu öffnen. So betrat Richard die Werkstatt seines Vaterszum erstenmal sah er die Werkstatt eines Künstlers.

Vom Hals empor strömte ihm heiße Röte über Wangen und Stirnund die Augen wurden mit jeder Sekunde glänzender. »SieSie wollen mich doch nur uzenes ist doch nicht wahr, ProfessorRolfers lächelte. So etwas, wie das Gesicht des Jungen jetzt zu sehen, das war doch entzückend

Der Abend verging unter den fröhlichen Berichten des aufgeregten Knaben. Sie saßen auf der Veranda. Rolfers hatte Martha gebeten, das Essen ein wenig festlich zu gestalten, und hatte Rosen geschnitten, sie auf den Tisch zu stellen. Zuletzt brachte er noch eine Flasche Sekt aus dem Keller und schenkte ihn in die schönen schlanken Kristallkelche, die sonst im altertümlichen Glasschrank standen.

Versunken konnte er lange auf Rolfers’ Hand blicken, denn Menschenhände bedeuteten ihm viel, – er hatte Jungens, die sich ihm zum Freunde boten, abgelehnt, weil ihre Hände ihm nicht gefielen.

»Ja, das habe ich ihr oft gesagtrief Richard eifrig. »Aber sie wollte nie hören, und es ist ja auch wahr, wir hatten immer so wenig Geld, fügte er naiv hinzu. »Darum müssen wir beide nun für sie sorgensagte Rolfers und klopfte Richard auf die Schulter. »Sieh, daß du etwas Schönes findestund vergiß auch die Farbentuben für dich nicht. Hier ist das Verzeichnis

Da kam es plötzlich ...: Aus dem langsamen Näherrollen der fernen großen Wellen wurde ein Heranwogen endloser Massen von Feinden ... Aus den tückischen Stimmen der Tiefe drang das böse Gemurmel ihres Hasses in sein Bewußtsein. Er schaute die wimmelnde Menge frecher Hohngesichter, wie er sie auf den Boulevards von Paris geschaut ... Und umringt von ihnen ein Weib ... gewaltigüberlebensgroß an Formen und Gestalt ... Doch auf dem Antlitz Angst und Not ... Er sah ihre Arme verzweifelt gen Himmel gereckt, sah ihre Gewänder wehen in der Eile der Flucht ... Aus dem blutigen Rot des Abendhimmels drangen Scharen neuer Feinde gegen sie vor: Kalmückengesichter, verzerrt von einer dumpfen tierischen Wut ... Kosakenpeitschen wurden gegen sie geschwungen, sausten klatschend über ihre edle Stirne, daß Blut herniedertroff und sie zusammenbrach vor Schmerzen ... Und die Meute gräßlicher Gestalten raste über sie dahin, immer teuflischer, immer grauenvoller an Aussehen und Gebärden ... Schwarze Rauchgespenster wälzten sich über den Himmel, Feuergarben schossen auf ... Ein Lachen, wie er es nie gehört ... War es um sie geschehen? Die Angst erstickte ihn, er rang nach Luft, das Herz schlug mit gewaltigen Schlägen, die Brust war ganz erfüllt von diesem Pochen und Hämmern ... GottGottsie erhob sichblutend, zerfetzt, taumelnd, mit Kot und Schweiß bedecktSie sah auf ihnauf ihn, Franz Rolfersaus unergründlichen Augen ... Wie seine Mutter auf ihn geschaut, als sie sterben mußte

Er spürte daraus eine Gegensätzlichkeit, geradezu wieder eine Feindschaft zwischen seinem Wesen und Rolfers’ Wesen.

Es folgte die Drillzeit als gemeiner Soldat, schwer und peinlich für ihn und noch für manchen der gepflegten, verfeinerten, nicht mehr jungen Männer. Die ausbildenden Feldwebel schwelgten in dem Machtbewußtsein ihrer Herrschaft über die Fülle von Kraft, Geist und gelassener Vornehmheit, die ihnen so plötzlich zur Verfügung gestellt wurde. Aufgaben, für die in gewöhnlichen Zeiten Jahre vorgesehen waren, mußten in Wochen bewältigt werden. Ohne Roheit, ja Grausamkeit in der Behandlung war das kaum zu schaffen. Rolfers kam seine körperliche Abhärtung, seine Gelenkigkeit, die auf hundert abenteuerlichen Studienfahrten erworben war, zugute. Übrigens ging alles Denken unter in dem wilden finsteren Verlangen: nur an den Feind heran ... Nur ihn endlich fassen dürfen ... Hinaushinaus ins Feld, an die Front