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Also galt es dann nur noch, die Hand auch von dem letzten Werk zu lassen, dem Werk, in das er sich so glühend verbissen hatte? Es forderte das letzte Opfer von ihmund das konnte er nicht bringen. Im Garten stand Rolfers neben dem Tulpenbaum, an dem die Blätterknospen aufbrachen, und sah mit heißen überwachten Augen dem alten Lütje zu, der sorglich die Rosen an neue Stöcke band.

‘Jetzt hätten die meisten Frauen einen Auftritt gemacht mit Tränen und Vorwürfen,’ dachte Rolfers. ‘Ob das Leben sie so gleichgültig hat werden lassen? – Früher konnte sie doch genug Temperament aufweisenOder nennt man das nun weibliches Heldentum?’ Er war den ganzen Nachmittag grantig und grob mit ihr, als treibe ihn ein Dämon, sie zu reizen.

Rolfers suchte sich zu erhebenda packte ihn wütender Schmerz in Arm und Schulter und atemlose Angst ... War’s möglich, war’s nur zu denken, daß das Schlimmste getragen werden mußte?

Auf Wiedersehen, WilkeRolfers lüftete den Hut und ging mit Richard durch die Lindenallee weiter. Der Junge trat zwischen die Bäume und blickte noch einmal zurück auf die weite Wiese. »Das möchte ich malen – – die komischen kleinen Viecher auf dem Grün

Du findest mich allein, und wir können freier miteinander plaudern. Lebe wohl, MarthaMit gesenktem Kopf, in gesammelter Haltung ging Martha durch den Saal. An der Tür blickte sie noch einmal zurück und nickte Rolfers zu. Er grüßte mit der linken Hand. Die Klingel tönte, die Besucher, männliche und weibliche, entfernten sich nach und nach.

Worauf Rolfers ein lautes kräftiges Gelächter anstimmte und meinte, das sei ohne Zweifel richtig, und der rechte Künstler sei immer auf irgendeine Art zu doppeltem Leiden in dieser Welt vorbestimmt.

Rolfers sah bald nach seinem Besuch im Schlosse, daß alles für ihn neu zu beginnen sei. Und er fragte sich zuweilen, ob er nicht endlich erlahmen müsse. Richard war reizbar, zum Widerspruch geneigt, bei allem, was der ältere Mann sagte oder tat, sah man Hohn und Verachtung auf dem Gesicht des Jungen. Wozu setzte er sich eigentlich dieser Behandlung von einem Knaben aus? Er, der sonst selbstherrlich und empfindlich gewesen war bis zu dem Grade, daß er sofort abreisen oder einen Verkehr schroff abbrechen konnte, wenn ihm ein Mensch unsympathisch wurde, ihm durch gegensätzliche Ansichten über Kunst, durch den Klang der Stimme, durch irgendeine

Sie gingen beide den Weg ins Moor, auf dem Rolfers schon in vielen kampfreichen Stunden seines Lebens auf und nieder geschritten war. Hand in Hand gingen sie dort und redeten miteinander wie zwei Freunde. Martha saß vor der Veranda und nähte, als Rolfers zurückkehrte und sich zu ihr setzte. Richard war durch den Hof ins Haus gelaufen.

Rolfers lächelte und hielt ihr seine linke Hand entgegen, die sehr bleich und durchsichtig geworden war, wie die Hand einer leidenden Frau. »Gewiß, Martha, das ist hübsch. Komm nurSie hatte seine Hand gefaßt, hielt sie vorsichtig und wagte nicht, sie zu drücken. »Lasse dir dann von der Schwester das Zimmer zeigen, wo ich liegen werde.

Richard kam näher, nahm das Kreuz, während es auf dem Tisch lag, in die Hand und blickte nachdenklich darauf nieder. Doch legte er es dann wieder hin, warf einen scheuen glänzenden Seitenblick auf Rolfers und beschäftigte sich mit etwas anderm, ohne ein Wort herauszubringen.