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Ihr redet jetzt, und vor dem König, Wo es zu reden galt, verstummtet Ihr! JOHANNA. Ich unterwarf mich schweigend dem Geschick, Das Gott, mein Meister, über mich verhängte. RAIMOND. Ihr konntet Eurem Vater nichts erwidern! JOHANNA. Weil es vom Vater kam, so kams von Gott, Und väterlich wird auch die Prüfung sein. RAIMOND. Der Himmel selbst bezeugte Eure Schuld!

JOHANNA. Der Himmel sprach, drum schwieg ich. RAIMOND. Wie? Ihr konntet Mit einem Wort Euch reinigen, und ließt Die Welt in diesem unglückselgen Irrtum? JOHANNA. Es war kein Irrtum, eine Schickung wars. RAIMOND. Ihr littet alle diese Schmach unschuldig, Und keine Klage kam von Euren Lippen! Ich staune über Euch, ich steh erschüttert, Im tiefsten Busen kehrt sich mir das Herz!

RAIMOND. Ich sollte schweigend dulden, bis der Zufall Du siehst nur das Natürliche der Dinge, Denn deinen Blick umhüllt das irdsche Band. Ich habe das Unsterbliche mit Augen Gesehen ohne Götter fällt kein Haar Vom Haupt des Menschen Siehst du dort die Sonne Am Himmel niedergehen So gewiß Sie morgen wiederkehrt in ihrer Klarheit, So unausbleiblich kommt der Tag der Wahrheit! Fünfter Auftritt

Veracht es, aber mir vertraue dich, An deiner Unschuld hab ich nie gezweifelt. Sag mir kein Wort, die Hand nur reiche mir Zum Pfand und Zeichen, daß du meinem Arme Getrost vertraust und deiner guten Sache. Dreizehnter Auftritt Johanna. Du Chatel. Dunois. Zuletzt Raimond Johanna d'Arc! Der König will erlauben, Daß Ihr die Stadt verlasset ungekränkt. Die Tore stehn Euch offen.

RAIMOND. O wenn Euch Gott das Herz Gewendet hat So eilt! So rettet sie! Sie ist gefangen bei den Engelländern. DUNOIS. Gefangen! Was! ERZBISCHOF. Die Unglückselige! RAIMOND. In den Ardennen, wo wir Obdach suchten, Ward sie ergriffen von der Königin, Und in der Engelländer Hand geliefert. O rettet sie, die euch gerettet hat, Von einem grausenvollen Tode! DUNOIS. Zu den Waffen! Auf! Schlagt Lärmen!

Bleich stürzt sie aus der Kirche, Es treibt die Angst sie aus dem Heiligtum, Das ist das göttliche Gericht, das sich An ihr verkündiget! RAIMOND. Lebt wohl! Verlangt nicht, daß ich länger Euch begleite! Ich kam voll Hoffnung und ich geh voll Schmerz. Ich habe Eure Tochter wieder gesehn, Und fühle, daß ich sie aufs neu verliere! Neunter Auftritt Johanna. Volk. Hernach ihre Schwestern

RAIMOND. Ergreift den Augenblick. Kommt! Kommt! Die Straßen Sind leer. Gebt mir die Hand. Ich will Euch führen. Ein wilder Wald, in der Ferne Köhlerhütten. Es ist ganz dunkel, heftiges Donnern und Blitzen, dazwischen Schießen Erster Auftritt Köhler und Köhlerweib

Die Vorigen. Königin Isabeau mit Soldaten erscheint im Hintergrund Dies ist der Weg ins engelländsche Lager! RAIMOND. Weh uns! die Feinde! ISABEAU. Nun! was hält der Zug! SOLDATEN. Gott steh uns bei! ISABEAU. Erschreckt euch ein Gespenst! Seid ihr Soldaten? Memmen seid ihr! Ha! Du bist meine Gefangene. JOHANNA. Ich bins. Legt sie in Ketten!

Fürchtet keine Beleidigung. Euch schützt des Königs Frieden Folgt mir, Graf Dunois Ihr habt nicht Ehre, Hier länger zu verweilen Welch ein Ausgang! Dunois fährt aus seiner Erstarrung auf, wirft noch einen Blick auf Johanna und geht ab. Diese steht einen Augenblick ganz allein. Endlich erscheint Raimond, bleibt eine Weile in der Ferne stehen, und betrachtet sie mit stillem Schmerz.

THIBAUT. Ich will sie überraschen, will sie stürzen Von ihrem eiteln Glück, ja mit Gewalt Will ich zu ihrem Gott, dem sie entsagt, Zurück sie führen. RAIMOND. Ach! Erwägt es wohl! Stürzt Euer eigen Kind nicht ins Verderben! THIBAUT. Lebt ihre Seele nur, ihr Leib mag sterben. Sie ists!