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Das Kind ist sehr krank. Aber still und ohne Aufsehen, Bärbchen, niemand darf es wissen.« »Aber wenn mich Fräulein Raimar fragen solltewandte die etwas schwerfällige Köchin ein, »dann muß ich es ihr sagen, nicht?« »Sie wird dich nicht fragen, wenn du deine Sache klug machst. Eile dich nur, ich bitte dichDer Zufall kam Bärbchen zu Hilfe.

Ungestüm warf sie sich auf ihr Bett und brach in Thränen aus. »O, was ist dichfragte Nellie erschrocken. »Hier bleibe ich nicht! – Ich reise morgen fort! Wenn das mein Papa wüßte, wie sie mich behandelt hatrief Ilse aufgeregt. Durch viele Fragen bekam Nellie in einzelnen abgerissenen Sätzen von Ilse heraus, was Fräulein Raimar gesagt hatte.

Sie hatte eine kindliche Freude, als das Körbchen so wohlgelungen in acht Tagen fix und fertig vor ihr stand. »Es sind noch vierzehn Tage bis Weihnachtensagte sie zu Rosi, »und ich möchte noch etwas arbeiten, für Fräulein Güssow und Fräulein Raimar

Ilse kräuselte etwas unwillig die Stirn, zog die Lippe in die Höhe und buchstabierte so schnell, daß man ihr kaum folgen konnte: L–a–n–d. Den Blick hatte sie zum Fenster hinausgewandt, um Fräulein Raimar nicht anzusehen. »Also nur flüchtig, ich dachte es mirsagte diese. »Wenn du in Zukunft deine Aufsätze machst, wirst du sehr aufmerksam sein.

»Es soll hier jemand in das Fenster bei euch gestiegen seinantwortete Fräulein Raimar, die mit den übrigen Fräulein Güssow gefolgt war. Nellie stockte der Atem vor Angst. Was sollte sie beginnen? Die Wahrheit gestehen? Unmöglich! Es wäre zugleich Ilses und ihre Entlassung aus der Pension gewesen. Und lügen? Sie wäre nicht dazu im stande gewesen.

»Jasagte sie. »Ich sah zum Fenster hinaus und da schien es mir, als ob etwas in Nellies Zimmer verschwand –« Die Pensionärinnen, sogar Miß Lead, drängten sich im dichten Knäuel ängstlich um Fräulein Raimar. GespensterSpitzbuben! das war ja um sich tot zu fürchten. So schauerliche Dinge hatte man noch niemals in der Pension erlebt.

Ilse holperte sehr, als sie die Antwort gab. »Nun kannst du uns verlassen, Kindsagte Fräulein Raimar. »Dein Examen ist zu Ende. Später werde ich dir mitteilen, welche Klasse du besuchen wirstNachdem Ilse das Zimmer verlassen, wurde nach einigem Hin- und Herberaten der Beschluß gefaßt, sie in die zweite Klasse zu geben, im Französischen solle sie indes die erste besuchen.

Ah, sie ist ein Genie!« – Der kleine Herr hatte sich ordentlich in Begeisterung gesprochen und seine Worte mit lebhaften Gestikulationen begleitet. »Ich wünsche von Herzen, daß Sie recht haben mögenentgegnete Fräulein Raimar und erhob sich von ihrem Platze. »An Liebe und Nachsicht wollen wir es nicht fehlen lassen, vielleicht gelingt es uns, Ilse verständig und gefügig zu machen.« –

Nur mit Lilli wurde eine Ausnahme gemacht, Fräulein Raimar packte deren Kiste aus und schüttelte den Kopf, als sie damit beschäftigt war. »Sehen Sie nur den Tand, liebe Freundinsagte sie. »Nicht ein vernünftiges Stück finde ich dabei.

»Ich esse ungeschickt, – ich nehme zu große Bissenund ich bin ein Nimmersatt! Zu Hause darf ich essen, wie und was ich will! – Ich will wieder fort! Morgen reise ich! –« »Du mußt dir nicht so viel grämen um so kleine Sach’sagte Nellie sanft und strich liebkosend Ilses lockiges Haar. »Fräulein Raimar ist sehr gerecht, sie meint es gut und will dir nicht beleidigen.