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Die gesteigerte Beruehrung mit den Griechen, namentlich die haeufigen Reisen der Roemer in die hellenischen Landschaften und die Ansammlung griechischer Literaten in Rom, verschafften natuerlich der griechischen Tagesliteratur, den zu jener Zeit in Griechenland gangbaren epischen und elegischen Poesien, Epigrammen und milesischen Maerchen, auch unter den Italikern ein Publikum.

Die eingelegten Poesien dagegen bewiesen nicht bloss, dass ihr Urheber die mannigfaltigsten Masse meisterlich wie nur einer der Modepoeten zu bilden verstand, sondern auch, dass er ein Recht hatte, denen sich zuzuzaehlen, welchen ein Gott es vergoennt hat, "die Sorgen aus dem Herzen zu bannen durch das Lied und die heilige Dichtkunst" ^15.

Deswegen hat er es sich aber doch nicht versagen können, dieses Hauptstück mit zierlichen und wohlgesetzten Reimlein einzuleiten. Er möchte sich aber sehr geharnischt dagegen verwahren, um dieser Reimlein willen unter das verächtliche Gelichter der Poeten einverleibet zu werden. Seine Reimlein sind keine Poesien, sondern der Abglanz und Spiegel der Wahrheit, speculum veritatis.

Die ältere Dame griff deshalb nach einem bei dem Eintritt des Freundes niedergelegten Buche; es war eine Sammlung von Poesien, welche soeben die Aufmerksamkeit der Freundinnen beschäftigte; dies gab Gelegenheit, von Dichtkunst überhaupt zu sprechen, doch blieb die Unterhaltung nicht lange im Allgemeinen, denn gar bald bekannten die Frauenzimmer zutraulich, daß sie von dem poetischen Talent des Majors unterrichtet seien.

Noch im Anfang dieser Periode galt, wenn auch nicht die Veroeffentlichung rezitativer Poesien, doch jedenfalls die Anfertigung von Theaterstuecken als nicht schicklich fuer den vornehmen Roemer: Pacuvius und Terentius lebten von ihren Stuecken; das Dramenschreiben war lediglich ein Handwerk und keines mit goldenem Boden. Um die Zeit Sullas hatten die Verhaeltnisse sich voellig verwandelt.

Der Unterricht bedurfte immer schwierigerer Uebungsstuecke; jene Produkte, grossenteils Musterarbeiten von Schulmeistern, eigneten sich vortrefflich zu Lehrstuecken fuer Musterschueler. So nahmen die alexandrinischen Poesien in dem italischen Schulunterricht, namentlich als Probeaufgaben, bleibenden Platz und foerderten allerdings das Wissen, aber auf Kosten des Geschmacks und der Gescheitheit.

Die Literatur und die Wissenschaften interessirten ihn wenig; er wußte nichts von den Entdeckungen eines Newton und Leibnitz, von den Poesien eines Dryden und Boileau; dramatische Darstellungen langweilten ihn und er war froh, wenn er den Blick von der Bühne abwenden und von öffentlichen Angelegenheiten sprechen konnte, während Orestes raste oder Tartüffe der Elmira die Hand drückte.

Sogar den Frauen wurden solche Sangeswettstreite eingeräumt, auf denen zumeist recht alberne Themata zu Utas poetisch "verarbeitet" wurden. Der Preis der Sieger bestand darin, dass ihre Poesien dem Kaiserpaare vorgelesen und zugleich mit den eigenen Gedichten des Kaisers oder der Kaiserin veröffentlicht wurden.

Horneros oder Euripides zu exponieren war am Ende keine Kunst; Lehrer und Schueler fanden besser ihre Rechnung bei den alexandrinischen Poesien, welche ueberdies auch ihrem Geiste nach der damaligen roemischen Welt weit naeher standen als die echte griechische Nationalpoesie und die, wenn sie nicht ganz so ehrwuerdig wie die Ilias waren, doch bereits ein hinreichend achtbares Alter besassen, um Schulmeistern als Klassiker zu gelten.

Rechts von der Bühne das kolossale eherne Eingangstor zum Palaste des Genius der Vergänglichkeit. Im Hintergrunde wogt ein dunkelblaues Meer, magisch erleuchtet. An seinem Ufer steht auf einem dunklen Felsstücke ein grauer Schatten und schaufelt Lorbeerkränze, Kronen, Myrtenkränze, Perlen, Schmuck, Geldsäcke, Poesien usw., die auf einem Haufen liegen, langsam in das Meer.