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Vor ein paar Jahren war sie aus einem Dienst entlassen worden wegen ihrer zunehmenden Schwerhörigkeit, die nun fast Taubheit zu nennen war. Als niemand sie dingen wollte, war sie froh, bei kleinem Lohn in der Familie Pfäffling ein Unterkommen zu finden. Seitdem sie nicht mehr das Reden der Menschen hörte, hatte sie selbst sich das Sprechen fast abgewöhnt.

Sie besann sich einen Augenblick und sagte dann: "Ich weiß nicht, ich würde meinen Mann fragen." Darauf hin ging Herr Pfäffling noch eine Weile überlegend auf und ab. Die Augen seiner großen Kinder folgten ihm mit Spannung. Sie waren alle empört über den Betrug, der an ihrem Vater begangen war, hatten alle den Wunsch, der Vater möchte schreiben. Aber sie wagten nicht, darein zu reden.

Wenn Herr Hartwig von der Polizei hört, dann kündigt er uns!" Da war es denn schon wieder in der Familie Pfäffling, das Schreckgespenst, die Kündigung! So bangen Herzens, wie am nächsten Morgen, hatte sich Wilhelm noch nie auf den Schulweg gemacht.

"Wie wunderlich," begann Fräulein Bergmann, "daß Sie nicht ein feststehendes Tischgebet haben! Das ist mir noch in keinem Haus vorgekommen. Das heutige hat kein gutes Versmaß. Wie vielerlei haben Sie eigentlich?" "Eine ganze Sammlung," sagte Frau Pfäffling.

"Nein, nein, eben zwischen hinein, damit ihr es merkt. Ich kann euch nicht helfen, ich hätte gar kein gutes Gewissen, wenn ich es nicht verlangte." Da widersprach niemand mehr, die Mutter konnte man sich nicht mit schlechtem Gewissen vorstellen. Die Mädchen gingen mit dem Brief, Herr Pfäffling sah seine Frau verwundert an. Sie ging nach Tisch mit ihm in sein Zimmer.

Nach diesem Grundsatz spielte sie fröhlich weiter und nun, als der Schlußakkord kommen sollte, hörte sie plötzlich auf und sagte: "Ich habe mir auch erlaubt, Ihnen eine kleine Handarbeit zu machen zum täglichen Gebrauch, Herr Pfäffling." "Den Schlußakkord, Fräulein, bitte zuerst noch den Akkord!"

"Ich mach's wie Sie sagen, Frau Pfäffling, und ich danke für die vielen Sachen, die Sie mir zusammengerichtet haben."

Sie sah auch ein wenig mager aus, die gute Frau Pfäffling, aber ihr Mann war auch nicht dicker, ebenso waren die drei Jungen lang aufgeschossen, die Zwillingsschwestern schmal und das jüngste, das Elschen, gar ein zartes Geschöpf. Nur der Frieder war rundlich und hatte frische rote Backen. Das Essen ging rasch vorüber, übrig blieb nichts und es waren alle so gerade zur Not satt geworden.

Im Dämmerstündchen zog Frau Pfäffling Elschen zu sich heran und fragte selbst: "Weißt du denn noch, wie schön der Christbaum war?"

Sie wußten nichts zu sagen, man mußte sich noch eine Stunde gedulden. Das fiel Otto am schwersten, und er paßte und spannte auf das Ende der Klavierstunde, und im selben Augenblick, wo Fräulein Vernagelding durch die eine Türe das Zimmer verließ, schlüpfte er schon durch den andern Eingang hinein und fragte: "Vater, wird etwas aus den Russenstunden?" Herr Pfäffling lachte vergnügt.