Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 16. Juni 2025
"Jetzt rate ich dir, heim zu gehen, wenn du nicht lieber gleich mit mir auf die Polizei willst." Er ließ sich's nicht zweimal sagen. Ein "Wilhelm" war er allerdings auch, aber kein Pfäffling. Baumann war sein Name. "Das hast du klug gemacht," sagte er bei sich selbst.
Mit Frau Pfäffling verstand sich Fräulein Bergmann am besten. Die beiden Frauen standen eines Morgens vor dem Bücherschrank, Fräulein Bergmann machte von der Erlaubnis Gebrauch, sich ein Buch auszuwählen. "Es ist merkwürdig," sagte sie, "wie langsam der Tag vergeht, wenn man keinen eigentlichen Beruf hat!
Frau Pfäffling merkte jetzt, daß etwas nicht in Ordnung war und ging auch hinaus. Da stand Frieder ganz außer Atem, mit glühenden Backen, den Christbaum auf der Schulter und fragte ängstlich: "Ißt man schon?"
Herr Pfäffling unterschrieb die Zeugnisse, und als er das von Frieder in Händen hatte und sah, daß es besser war als die früheren, trat ihm wieder das Bild vor die Seele, wie der Kleine ihm die verhüllte Violine mit dem Ausdruck tiefsten Schmerzes übergeben hatte.
Herr Pfäffling ging hinaus mit dem Instrument. Walburg hatte nicht verstanden, was gesprochen worden war, aber gesehen hatte sie und sie sah auch jetzt, wie sich langsam ihres Lieblings Augen mit dicken Tränen füllten. Sie stellte ihr Bügeleisen ab, zog den Kleinen an sich und fragte: "Darfst du denn nicht spielen?" "Nicht länger als zwei Stunden im Tag," rief Frieder in kläglichem Ton.
Sie erwartete, daß Frau Pfäfflings erstes Wort ein Vorwurf sein würde. Den wollte sie hinnehmen, aber ein anderes Wort fürchtete sie zu hören, das sie schon einmal schwer getroffen hatte, das Wort: "ich will lieber eine, die hört!" Darum stand sie so starr und stumm, daß Frau Pfäffling fast an ihr erschrak, als sie nun an der Küchentüre vorüber kam.
Die Kinder hätten im Chor den Schlußreim mitsingen dürfen, auf den jeder Vers ausgeht: "'Drum rufen wir mit frohem Sinn: Es lebe die Direktorin! "Nun muß es heißen: "'Schlag dir die Ehre aus dem Sinn Du wirst niemals Direktorin." "Nein, nein," wehrte Frau Pfäffling, "du mußt es anders umändern, es muß ausgedrückt sein, daß wir trotz allem einen frohen Sinn behalten."
Mit dieser Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen reiste der Bruder mit seiner Familie wieder ab, und in der Umgebung der achtzigjährigen Mutter wurde es still wie vorher. Frau Pfäffling erhielt treulich Berichte von den Ihrigen, aber sie erfuhr doch nicht alles, was daheim vor sich ging.
Und der Frieder Pfäffling will allein dastehen auf der Welt und sagen: 'Ich kann nicht aufhören'? Nein, der müßte sich ja schämen vor den Tierlein, vor den Menschen, vor dem lieben Gott müßte er sich schämen!" "Ich kann auch aufhören," sagte Frieder, "bei allem andern, nur beim Geigen nicht."
Frau Pfäffling sah den Blick der Kleinen gespannt auf sich gerichtet. Sie zog das Kind an sich. "Es kann nicht sein, Elschen," sagte sie, "und ich will dir auch erklären warum.
Wort des Tages
Andere suchen