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Herr Kraußold aus Marstadt, der durch seinen Brief so freudige Aufregung hervorgebracht hatte, war Herrn Pfäffling aus früheren Jahren gut bekannt, doch hatte er die Familie Pfäffling noch nie besucht. Bei diesem Anlaß nun kündigte er sich zur Vorbesprechung der Angelegenheit auf den nächsten Mittwoch an. Zeitig am Nachmittag wollte er eintreffen und mit dem fünf Uhr Zug wieder abreisen.

Da lachte der Hausherr und sagte: »Die sind nicht so dumm wie du, spring doch nur auch davon, du brauchst nicht für die andern die Schläge zu kriegen, du bist ja gar nicht einmal dabei gewesenUnd dann wandte der Hausherr sich zu Herrn Pfäffling: »Es ist nicht nur wegen der Kindersagte er, »die sind ja gut in Zucht, aber ich kann’s meinen Verwandten nicht abschlagen, daß sie zu mir ins Haus ziehen

Als Frau Pfäffling sagte: »Mein Mann kann doch unbesorgt abreisenda zuckte er die Achseln und meinte: »Ich würde doch noch einen Tag zusehenDen ganzen Tag konnte die Kleine nichts essen und lag stöhnend im Bettchen, und am nächsten Tag fand der Arzt sie kränker als am vorhergehenden. Traurig schlichen die Kinder umher, jedes teilte die Angst der Eltern um die Kleine, alle Musik verstummte.

Als Frau Pfäffling eintrat, hatte ihr Mann ein Blatt Papier in der Hand und reichte es ihr mit schmerzlichem Lächeln: "Da sieh, gestern abend war ich so zuversichtlich, da habe ich für dich ein kleines Lied komponiert, das wollte ich dir heute abend mit der Guitarre singen.

»Glauben Sie nicht, daß ich solche Unarten unbestraft lassesagte Herr Pfäffling zum Hausherrn. »Sie dürfen ja nur klagen, dann werden die Jungen bestraft. Kommt nur gleich her, ihr Schlingelrief der Vater und faßte den Kleinen, der ihm zunächst stand. »Wo sind denn aber die andern, sie waren doch eben noch da?

Eine eigene Lampe wurde nicht gestattet, es wäre ihnen auch nicht in den Sinn gekommen, einen solchen Anspruch zu machen. Aber im Vorplatz auf dem Schränkchen stand eine Ganglampe. Sie mußte immer brennen wegen der Stundenschüler, die den langen Gang hinunter gehen mußten bis zu dem Eckzimmer, in dem Herr Pfäffling seine Stunden gab.

Sie standen zu acht herum, der Vater mit allen sieben, mit entsetzten Blicken stierten sie alle in den leeren Raum. Oft schon war er dünn besetzt gewesen, aber so öde hatte es noch nie in dieser Schublade ausgesehen, in die hinein, aus der heraus das kam, was die Familie Pfäffling am Leben erhielt.

Unterdessen näherte sich Frieder dem Vater. »Vaterbegann er leise, »Vater, wir haben doch eine rote Kugel gehabt und – –« »O du mit deinen verwünschten Kugelnrief Herr Pfäffling so laut und ärgerlich, daß das kranke Kind erschreckt und der Arzt erstaunt herüber blickte und sagte: »Es wird immerhin besser sein, wenn die Kinder nicht im Krankenzimmer sindund Vater Pfäffling machte die Türe auf und wies mit strenger Miene dem Frieder den Weg.

"So ganz unmöglich kommt mir die Sache nicht vor," antwortete Herr Pfäffling, indem er sich an seine Frau wandte, "jetzt, wo die Kinder groß sind und Walburg so zuverlässig ist."

Warum war es wohl gar so kurz im Weihnachtszimmer geblieben? Es war noch nicht Zeit, das Abendessen zu bereiten, warum verweilte sie nicht lieber unter den glücklichen Kindern, anstatt einsam in der kalten Küche zu stehen? Frau Pfäffling ging hinaus, nach Walburg zu sehen.